Kita-Ausbau ist teuerstes Projekt

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Luftaufnahme der im Ausbau befindlichen Kindertagesstätte in Thulba. Foto: Hutzelmann
Luftaufnahme der im Ausbau befindlichen Kindertagesstätte in Thulba. Foto: Hutzelmann
Bürgermeister Gotthard Schlereth überreicht die Dankurkunde des Landratsamtes an Erika Happ vom Team der katholischen Bücherei. Foto: Sigismund von Dobschütz
Bürgermeister Gotthard Schlereth überreicht die Dankurkunde des Landratsamtes an Erika Happ vom Team der katholischen Bücherei.  Foto: Sigismund von Dobschütz
 

Bisher war der Kindergarten auch Versammlungsraum für die Bürger. Dies soll künftig nicht mehr möglich sein.

Wie schon die erste Bürgerversammlung im Kernort Oberthulba war auch die folgende am Mittwoch in Thulba, dem mit aktuell 1084 Einwohnern zweitgrößten Ortsteil, wieder gut besucht. Die Einwohnerzahl sei hier um 14 Personen gestiegen, begann Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FWG) seinen über einstündigen Jahresbericht, während die Zahl der Gesamtbevölkerung in der Marktgemeinde auf 5076 leicht gesunken sei. Der Anstieg im Ortsteil sei einerseits der jetzt vollständigen Besiedlung des neuen Baugebiets geschuldet, andererseits habe Thulba mit zwölf Geburten den Spitzenplatz eingenommen. "Ihr seid ein Vorbild für die anderen sieben Ortsteile. Macht weiter so", lobte der Bürgermeister.

Ein weiterer Anstieg sei wegen des Fehlens freier Bauplätze schwierig. Aufgrund der aktuellen Niedrigzins-Situation ist die Nachfrage nach Bauplätzen in den letzten Jahren gestiegen, andererseits "geht die Verkaufsbereitschaft der Privateigentümer gegen Null", so der Bürgermeister weiter. Die Gemeinde hat ihre restlichen sechs Bauplätze in Thulba inzwischen verkauft, doch gibt es noch 39 freie Grundstücke in privater Hand.

Entsprechend einem Beschluss des Gemeinderats sollen vorerst keine neuen Bauplätze seitens der Gemeinde ausgewiesen werden. Dies stieß bei manchem Zuhörer auf Unverständnis. Zwar meinte der Bürgermeister auf Nachfrage, die Gemeinde müsse künftig "irgendwo einen Kompromiss finden", doch sei es auch ein Ziel beider kommunalen Allianzen "Fränkisches Saaletal" und "Kissinger Bogen", denen die Marktgemeinde Oberthulba angehört, die Ortszentren wiederzubeleben und zunächst freie Baugrundstücke in Privathand bebauen zu lassen.

Hochwertige Anlage

Das neue Wasserwerk in Thulba "ist eine hochwertige Anlage und bringt gutes Wasser", berichtete Schlereth. Trotz anhaltender Dürre habe die Gemeinde keine akuten Probleme in der Wasserversorgung, doch habe sich die Situation seit Oktober etwas zugespitzt. Sollte der Winter ebenfalls trocken bleiben, "müssen alte Wasserversorgungssysteme wieder aktiviert werden".

Die größte Baumaßnahme der Gesamtgemeinde ist mit kalkulierten Kosten von knapp 3,1 Millionen Euro die Sanierung und Erweiterung der Kindertagesstätte in Thulba. Die Diözese übernimmt dabei einen Anteil von 998 000 Euro, die Regierung von Unterfranken fördert mit 1,3 Millionen Euro. Schon jetzt sei der Kostenrahmen allerdings um 130 000 Euro überschritten. Da die Gemeinde die Mehrkosten nicht allein tragen will, will Schlereth versuchen, diese "nach dem christlichen Prinzip des Teilens" unter den Partnern aufzuteilen.

Bisher war der Kindergarten auch Versammlungsraum für die Bürger. Dies soll künftig nicht mehr möglich sein, weshalb der Bürgermeister nach einer Alternative gefragt wurde: "Wo können sich unsere Senioren treffen?" Schlereth verwies auf den Schulkeller, der zwar nicht barrierefrei zu erreichen sei, aber schon jetzt nach vorheriger Abstimmung mit der Schule von anderen als Treffpunkt genutzt wird. Bei der Generalsanierung der Thulbatalhalle müssen die Interessen des Sportvereins, des Schützenvereins und des Schulsports gleichermaßen befriedigt werden, streifte der Bürgermeister auch dieses Thema. Wegen der Sommerferien und eines Zuständigkeitswechsels in der Bezirksregierung können die Anforderungen für den Schulsport erst jetzt bestimmt werden, berichtete Schlereth. "Wenn wir diese kennen, prüfen wir, welches Förderprogramm wir anzapfen können." Die Gesamtkosten wurden auf etwa 2,5 Millionen Euro geschätzt. Schlereth: "Der Markt wird den größten Teil der Kosten übernehmen. Aber ganz ohne die Beteiligung der Vereine wird es nicht gehen."

In der zweistündigen Diskussionsrunde wurde auch nach der künftigen Nutzung der alten Probstei gefragt. Bürgermeister Schlereth berichtete über seine intensiven Bemühungen und Gespräche mit Landkreis- und Regierungsvertretern zur Umnutzung der Probstei in eine Nebenstelle des im Bad Kissinger Klauswald geplanten Naturschutzerlebniszentrums.

Die nächsten Bürgerversammlung sind am Dienstag, 27. November, in Wittershausen und am Mittwoch, 28. November, in Reith. Die restlichen vier Ortsteile folgen erst im Februar.

Überreicht wurde in der Versammlung eine Dankurkunde an Erika Happ vom Team der katholischen Bücherei Oberthulba für ihre Bereitschaft, Inhaber von Ehrenamtskarten zu unterstützen. Diese könne in der Bücherei Thulba kostenlos Bücher und Medien ausleihen.