Heizungsbauer aus Aura nutzt Elefantengras

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Ullrich Weifenbach neben dem bis zu drei Meter hohen Gras.Fotos: privat/ Marion Schmitt
Ullrich Weifenbach neben dem bis zu drei Meter hohen Gras.Fotos: privat/ Marion Schmitt
Geerntet wird mit einem gängigen Maishäcksler.
Geerntet wird mit einem gängigen Maishäcksler.
 

Vor drei Jahren pflanzte Ullrich Weifenbach Miscanthus auf einem großelterlichen Feld. Im Winter kann er nun zum ersten Mal mit dem selbst angebauten Brennstoff Wärme erzeugen.

Als Heizungsbauer beschäftigt sich Ullrich Weifenbach schon seit Jahren mit alternativen Energiequellen. Er geht mit gutem Beispiel voran. Seine Heizung hat er von Gas auf Miscanthus, auch Elefantengras genannt, umgestellt. "Ich will den Leuten zeigen, wie die Abkehr von der fossilen Schiene funktionieren kann", sagt Weifenbach. Das Besondere: Er baut das Gras selbst an.

Seit drei Jahren wachsen die Pflanzen auf einem Acker am Ortsausgang von Wittershausen. Wer auf der Staatsstraße unterwegs ist, dem fällt das hohe Gras vor allem im Spätsommer auf. Jetzt ist es auf zehn bis 15 Zentimeter gestutzt. Denn Weifenbach hat das Elefantengras zum dritten Mal geerntet.

Schnitzel für Ofen und Garten

Es ist die erste richtige Ernte. Miscanthus braucht drei Jahre bis es die volle Wuchshöhe von bis zu 3,50 Meter erreicht - eigentlich. "Das Ernteergebnis ist niedriger ausgefallen, als vor drei Jahren prognostiziert", erklärt Weifenbach. Die Schuld gibt er der Trockenheit im ersten und dem Spätfrost im zweiten Anbaujahr. Die Wetterverhältnisse haben die Ausbeute zurückgeworfen. "Der volle Ertrag verzögert sich um ein Jahr."

Weifenbach ist optimistisch, dass er im kommenden Frühjahr auf seinen 6000 Quadratmetern einen Energieertrag einfahren kann, der 3000 bis 3500 Litern Heizöl entspricht. Jetzt sind es nach Weifenbachs Schätzung ungefähr 2000 bis 2500 Liter. Mit dem Gras wird Weifenbach seine Hackschnitzelheizung befeuern. Die ist seit Oktober installiert, nutzte aber zunächst noch fremden Miscanthus und nicht den vom eigenen Feld. Die ersten beiden Ernten landeten als Mulch in Weifenbachs Garten. Dafür ist die Pflanze ebenfalls sehr gut geeignet, findet der Heizungsbauer. Im Gegensatz zu Rindenmulch mache sie den Boden nicht sauer.

Die Pflanze scheint pflegeleicht zu sein. Wie Weifenbach berichtet, mache sie keine Arbeit. "Sie wächst fast von allein." Auch wenn es keine einheimische Art ist, gedeiht sie in den hiesigen Breiten gut. "Wo Mais wächst, wächst auch Miscanthus", sagt Weifenbach. Und das beeindruckend schnell. Laut Weifenbach kann Miscanthus im Sommer bis zu fünf Zentimeter am Tag zulegen. "Man kann der Pflanze fast beim wachsen zuschauen", sagt er. Die neuen Austriebe für die Ernte im kommenden Frühjahr sprießen schon in die Höhe.