Heißer Einsatz: Bad Kissingens Feuerwehren üben im Brandcontainer

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Körperlich äußerst anstrengend ist die Übung im Brandübungscontainer. Foto: Hilmar Ruppert
Körperlich äußerst anstrengend ist die Übung im Brandübungscontainer. Foto: Hilmar Ruppert
"Fire Dragon III" nennt sich der imposante Container. Foto: Hilmar Ruppert
"Fire Dragon III"  nennt sich der imposante Container. Foto: Hilmar Ruppert
 
Vier Feuerwehrleute machen sich bereit, in den verrauchten Container zu steigen. Foto: Hilmar Rupper
Vier Feuerwehrleute machen sich bereit, in den verrauchten Container zu steigen. Foto: Hilmar Rupper
 
Auch Landrat Thomas Bold (zweiter von links) begutachtete den Brandschutzcontainer. Foto: Hilmar Ruppert
Auch Landrat Thomas Bold (zweiter  von links) begutachtete den Brandschutzcontainer. Foto:  Hilmar Ruppert
 
Im Inneren des Containers überwachen Kameras die Übung. Foto: Hilmar Ruppert
Im Inneren des Containers überwachen Kameras die Übung. Foto: Hilmar Ruppert
 

245 Atemschutz-Experten üben unter echten Bedingungen in einem speziellen Feuercontainer. Das teure Gas lässt die Preise für die wichtigen Proben steigen.

Nach 2018 machte der Brandübungscontainer "Fire Dragon III" wieder Station im Atemschutzzentrum Oberthulba. Über drei Tage verteilt nahmen 245 Atemschutzgeräteträger aus dem gesamten Landkreis an der realitätsnahen Übung - im Kontakt mit Feuer - teil. Der Container der Firma Dräger bietet dabei sechs Brandstellen, darunter eine Flash-Over-Simulation, das Feuer wird durch Verbrennung von Gas simuliert. Die Übung von vielfältigen Szenarien ist mit dem Container möglich.

Im Inneren herrschen bis zu 250 Grad

Den Bedienstand steuerte Siegfried Schmitt von Securitas. Beim Einstieg der Feuerwehrleute betrage die Temperatur an der Decke des Containers rund 250 Grad, auf einem Meter über dem Boden immer noch rund 100 Grad Celsius, so Schmitt. Der Container sei mit Notabschaltung ausgestattet. Denn: Sich plötzlich fast inmitten eines Feuers zu bewegen, könne schon mal zu einer Panik-Attacke führen, was jedoch nur sehr selten vorkomme.

Bartträger müssen draußen bleiben

Um einen Durchgang zu absolvieren, ist eine ärztliche Untersuchung nötig, außerdem eine Flammschutzhaube und Schutzkleidung. Bartträger waren nicht zugelassen, da mit Bart kein korrekter Sitz der Atemschutzmaske gewährleistet sei. Das an Ausrüstung mitgeführte Gewicht beträgt inklusive Druckluftflasche rund 25 Kilogramm. Ein Durchgang dauert mit Vorbereitung, Theorie, Training und Nachbereitung rund zwei Stunden. Die komplette Inspektion war anwesend, die Führungskräfte um Kreisbrandrat Benno Metz übernahmen Leitung, Überwachung der Schutzkleidung, Einweisung Funk und beobachteten und überwachten den Containereinstieg. Die Ausbilder der Landkreisfeuerwehren begleiteten die Teilnehmer im Container.

Preis ist gestiegen

Benno Metz war froh, dass der Container in diesem Jahr wieder zur Verfügung stand. Die Kosten pro Teilnehmer seien um zehn auf 50 Euro gestiegen, was der höheren Containermiete und den gestiegenen Gaspreisen geschuldet sei. Aufgrund des Arbeitsschutzrechts sei der Container nur acht Stunden/Tag nutzbar (früher zehn Stunden) und auch die ärztliche Untersuchung sei anspruchsvoll. "Die Feuerwehrleute sind nicht mehr ganz so fit wie vor 20 Jahren", so Metz.

Landrat Thomas Bold bezeichnete die Übung als hochkomplexe Trainingssituation, sowohl in physischer als auch psychischer Hinsicht. Man könne im Atemschutzzentrum eine gute Infrastruktur und damit eine gute Grundlage für diese Übung vorweisen. "Nichts ist besser als eine nahe am Ernstfall stattfindende Übung", sagte Bold. Die Feuerwehrleute würden auf der einen Seite lernen, sich nicht zu sehr der Gefahr auszusetzen, und auf der anderen Seite richtig zu handeln und das Feuer zu bekämpfen. Mit Mario Götz - Oberthulba, Florian Atzmüller - Wartmannsroth und Matthias Hauke - Zeitlofs nahmen lediglich drei aller geladenen Bürgermeister teil.