Ein karnevalistisches Feuerwerk der Extraklasse brannte die Hammelburger Karnevals-Gesellschaft in der Saaletalhalle ab.
Die Prunksitzung - gespickt mit humoristischen Gags, fantasievollen Tanzeinlagen und hohem Stimmungspotenzial - zeigte, dass der Schalk mit Erfolg in der Saalestadt sein Quartier bezogen hatte.
Vorsitzende Julia Keidel hieß weit mehr als 400 maskierte Besucher willkommen, die Sitzungspräsidenten Sebastian Kröckel, Sebastian Kleinhenz und Yannick Pfriem durch das Programm führten. Unter Ihnen auch Bürgermeister Armin Warmuth.
Traditionell legte dieser den Jahresablauf aus dem humoristischen Blickwinkel auf. Mit Bürgerhaus und Bahnhofstraße liegen ihm zwei Steine schwer im Magen. Einen Seitenhieb gab es für die Initiatoren des Bürgerentscheids. "Dagegen sein das ist nicht sehr schwer, doch Alternativen finden schon viel eher", fabulierte er. Zudem sucht die Stadt eine neue Weinprinzessin, für die er die Werbetrommel schlug. Einen Prolog zitierte Prinzessin Jesika I. vom "schwarzen Gold"
Närrischen Spott erntete auch Stadtpfarrer Thomas Eschenbacher für seine Whisky-Exerzitien. Unwahrscheinlich bleibt allerdings der Tausch des Messweins mit dem "Wasser des Lebens" - auch wenn der Untererthaler Sitzungspräsident und Bütt-Possenreißer, Marc Scheller, als Postbote dafür viel Geld bot. In einem Grußwort verteidigte der Kirchenmann sein Tun und stellte klar, dass die ausgefallene Art der inneren Einkehr nichts mit dem Faschingskater gemeinsam hat.
Eingeleitet von einem schmissigen Marschtanz der Blauen Funken, die jüngste Ha-Ka-Ge-Garde, wartete Carolie Hoffart mit ihrer Bütt "Ach wenn ich doch schon älter wär" auf, in der sie die Nöte ihres jungen Daseins schilderte und wie man diese mit List umgehen kann. Das Tanzpaar der Heimischen legte eine formidable Darbietung auf die Bühne. Lucia Pfülb und Maren Otter, trainieren drei erfahrene Kräfte.
Mit dem Sketch "Neulich beim Walz" nahmen vier Ha-Ka-Ge-Narren einen der Eigenen auf die Schippe. Hajo Walz, Besitzer einer Druckerei, weiß alles schon bevor etwas los ist. Den Elferrat karikierte in treffender Weise Frank Otter. Der Pfarrer ist Exorzist. Mitnichten, da wurde etwas verwechselt. Der Vorschlag die Rotkreuzstraße zu entschärfen, indem die Stadt die Fahrbahn unterirdisch verlegt, dürfte ein teures Vorhaben sein. Auch eine Hundehütte auf der Saaleinsel befremdete.
Als Highlight entpuppten sich die "Turedancers" aus Zellingen. Die Macho-radschas aus dem geheimnisvollen Indien brillierten mit einer Vorstellung höchster Güte und aufwendiger Bühnendekoration. Der Applaus galt dem Deutschen Männerballett-Meister. Christoph Maul brach anschließend eine Lanze für die Franken, deren Himmelreich angeblich der Wertstoffhof ist.