Amtsende anders als geplant
"Den Übergang hätte ich mir etwas anders gewünscht", kommentiert Hart die letzten zwei Monate seiner Amtszeit. "Was gemacht werden muss, wird noch erledigt", betont er jedoch, dass die Gemeinde trotz der Corona-Krise handlungsfähig blieb und im April noch zwei Gemeinderatssitzungen waren. Trotzdem muss Hart das ein oder andere Projekt seinem Nachfolger hinterlassen, etwa den Bau das Wald-Friedhofes oder die Sanierung der Straßen "Am Kohlenberg" und "Obere Dorfstraße".
Deutlich mehr Projekte hat Hart in seiner Amtszeit aber umgesetzt, etwa den Bau des Mehrgenerationen-Projekts "Eulentreff" im Jahr 2018, die Sanierung von Grundschule und Mehrzweckhalle, die Umgestaltung des Friedhofes, die Renovierung von Kirche und Gaden sowie Kooperationen mit den Stadtwerken Hammelburg und anderen Kommunen. Trotz der hohen Investitionen ist Fuchsstadt seit fünf Jahren schuldenfrei. Am Herzen liegt Hart auch der klimaverträgliche Umbau des 930 Hektar großen Gemeindewaldes, für den es 2009 sogar einen Staatspreis gab.
Peter Hart war 2002 der erste hauptamtliche Bürgermeister der Gemeinde Fuchsstadt. Entschieden worden sei das vor seiner Kandidatur auf Initiative seines Vorgängers Josef Hugo. "Er hat damals schon gesagt, dass das ehrenamtlich nicht zu machen ist", erinnert sich Hart. Das habe sich auch bewahrheitet: Vom stellvertretenden Vorsitz in der Forstbetriebsgemeinschaft Rhön-Saale über die Lenkungsgruppe in der kommunalen Allianz "Fränkisches Saaletal" bis zur Zusammenarbeit in "Frankens Saalestück" sei viel Zeit fürs Netzwerken erforderlich: "Man muss immer am Ball bleiben, ständig zu Behörden fahren, Vernetzung findet Aug' in Auge statt", nennt er als Erfolgsrezept. Und: "Da ist ein hoher Aufwand an Vorarbeit notwendig." Auch die Allianzen und Kooperationen in der Region würden immer wichtiger. Das bedeute nicht, dass die eigene Gemeinde hinten anstehen müsse. "Ich bin stolz, dass es uns gelungen ist, die Grundschule mit vier Klassen hier am Ort zu halten", nennt er als Beispiel, dass von Kooperationen am besten alle profitieren.
Verbunden bleiben will Hart vor allem einem Projekt: dem 2007 eröffneten Heimatmuseum. "Dem werde ich mich weiter intensiv widmen", kündigte er an, auch im Ruhestand die Sammlung zu ordnen und Führungen zu übernehmen. Ansonsten freue er sich auf viel mehr Zeit für Geselligkeit und Ausflüge in der Region: "Ich erfreue mich gerne an dem, was unsere Region zu bieten hat." Weltreisen plane er keine, nur ein Ziel reize ihn doch: Seit Jahren schiebe er den Plan vor sich her, mal mit dem Schiff zum Nordkap zu fahren.
Herkunft Peter Hart wurde 1953 als drittes von insgesamt sechs Kindern der Eheleute Helene und Johann Hart in Fuchsstadt geboren. Bereits seine Eltern stammten beide aus dem Ort, die Verwandtschaft ist deshalb groß.
Privat 1977 heiratete Peter Hart seine Frau Inge aus Gauaschach. 1978 zogen sie ins selbstgebaute Haus am Wiesenweg, am Rand des Altorts. Das Ehepaar Hart hat eine erwachsene Tochter.
Beruf Bei der Fuchsstädter Firma Schuster machte Peter Hart zunächst eine Ausbildung zum Bauschlosser, ging lange Zeit selbst auf Montage. Später bildete er sich zum Meister und zum Betriebsleiter weiter. Bis zu seinem Wechsel ins Rathaus 2002 leitete er die Abteilung Fertigung und Montage.
Politik 1990 zog Peter Hart erstmals in den Gemeinderat ein, 1996 wurde er im Amt bestätigt und zum Stellvertreter von Bürgermeister Josef Hugo gewählt. Ohne Gegenkandidaten wurde er 2002 Bürgermeister sowie 2008 und 2014 wiedergewählt. Zudem sitzt Hart seit zwölf Jahren für die CSU im Kreistag. 2014 wurde er zum Vorsitzenden der VG Elfershausen gewählt, obwohl die Nachbargemeinde Elfershausen eine Stimme mehr in der Verbandsversammlung hat.
Ehrenamt Hart war unter anderem zwölf Jahre lang Kommandant und Vorsitzender der Fuchsstädter Feuerwehr. Seit 25 Jahren fungiert er als Feldgeschworener, seit zwölf Jahren ist er Kreis-Obmann für den Altlandkreis Hammelburg. In der Forstbetriebsgemeinschaft Rhön-Saale arbeitet Hart als stellvertretender Vorsitzender mit. Zudem ist er in vielen Ortsvereinen aktiv, setzt sich fürs Fuchsstädter Heimatmuseum ein und ist seit 30 Jahren passionierter Hobby-Imker.rr