Fuchsstadt: Verständnis für die Jugend

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Der durch Fußballspielen verursachte Lärm auf dem Soccerfeld am Eulentreff ist einem unmittelbaren Anwohner ein Dorn im Auge. Winfried Ehling
Der durch Fußballspielen verursachte Lärm auf dem Soccerfeld am Eulentreff ist einem unmittelbaren Anwohner ein Dorn im Auge. Winfried Ehling
Der Verursacher der "wilden" Schuttablagerung hielt es wohl witzig, das Verbotsschild auf seiner Hinterlassenschaft zu platzieren.Uwe Mützel
Der Verursacher der "wilden" Schuttablagerung hielt es wohl witzig, das Verbotsschild auf seiner Hinterlassenschaft zu platzieren.Uwe Mützel
 

Lärm durch Fußballspielen, wilde Müllablagerungen, Parken vor dem Eulentreff und die Wasserversorgung Bewegen die Bürger in Fuchsstadt.

Die Bürgerversammlung gab Gelegenheit, Meinungen und Wünsche zu äußern, Anregungen zu platzieren oder Kritik zu üben. Auch wenn die Gemeinde "gut dasteht" und die meisten Bürger zufrieden sind, finden sich immer Ansatzpunkte für Verbesserungen oder auch einmal Klagen, für die der Gemeinderat Lösungen sucht.

Eine schriftliche Eingabe von Karl Volpert betraf das Fußballspielen am Eulentreff, für das ein Gelände ausgewiesen und eingezäunt ist. Der Anwohner beklagte den Lärm, den an die Bande und dortige Mauer geschossene Lederbälle verursachen. Das dafür ausgegebene Geld wäre besser beim FC Fuchsstadt aufgehoben gewesen, meinte Volpert, der Softbälle und die Einhaltung der Zeiten gegen den Krach empfahl.

Fußball sei zulässig antwortete Bürgermeister Peter Hart. Der Platz ist eine Ergänzung zum Jugendzentrum, seine Nutzung zeitlich eingeschränkt. Die Verwendung des Schulspielfelds sei nicht möglich, da dies den schulischen Zwecken dient. Hart bat um Toleranz, die Gemeinde will versuchen den Lärmpegel durch Dämmmaterial zu senken. Manfred Öftring, Mitinitiator des Eulentreffs und des JUZ, der ebenfalls in der Nähe wohnt, appellierte "die Kinder und Jugendlichen nicht aus dem Ort zu treiben".

Seit Öffnung des Eulentreffs ist das Parken in der Schweinfurter Straße nach Brigitte Gunderlachs Auffassung "eine Katastrophe". Sie forderte ein Parkverbot ein. Die Vermutung, Besucher des Generationenhauses seien maßgeblich daran beteiligt, teilte Peter Hart nicht. "Die Hälfte der Parker hat mit dem Eulentreff nichts zu tun", meinte er. Hier sei angemerkt, dass der Eulentreff über eigene Parkplätze in der Oberen Dorfstraße verfügt, die nach Aussage Öftrings auch gut genutzt werden.

Roland Volperts Frage betraf - mit Blick auf die Rücklagen - Strafzinsen, die die Gemeinde zahlt. "Warum investiert die Gemeinde ihre Reserven nicht, etwa in eine neue Wasserleitung?", schlug er vor. Bürgermeister Hart erachtete Rücklagen als notwendiges Polster für Maßnahmen, die unerwartet auftreten. Sie sollten für Kommunen wie Fuchsstadt mindestens 500 000 Euro betragen. Kämmerer Andreas Mützel fügte hinzu: "Die Strafzinsen sind nicht die Unsumme, Mögliche Kreditzinsen liegen wesentlich höher".

Mit wilden Schuttablagerung in der Natur ging der Rathausobere selbst in die Offensive. Er wies darauf hin, dass die Gemeinde diese Art von Entsorgung strafrechtlich verfolgen lasse. Auch die überbordenden Holzlagerflächen im freien Umfeld sind ihm ein Dorn im Auge. "Bei uns ist ein Holzlagerplatz vorhanden auf dem für jährlich 50 Cent pro Quadratmeter sogar eine Hütte erlaubt ist", unterstrich er.

"Schlechtes Wasser", das mit technischen Mitteln zu verbessern sei, beklagte Josef Wahler mit Blick auf 29 Milligramm Nitrat pro Liter, die aktuell der Stand sind. Dem widersprach Hart, der von "hervorragendem" Wasser sprach, das allerdings - durch die Böden bedingt - kalkhaltig ist, was er "gehaltvoll" nannte.

Roland Volpert schlug vor, mehr Wassser aus Hammelburg beizumischen - derzeit sind es 20 Prozent - um den Nitrat-Wert noch effizienter zu senken. Doch selbst bei großen Mengen ist der Effekt gering. Der Bürgermeister berief sich auf Sachverständige, die das Fuschter Wasser als "in Ordnung" beurteilen. Barbara Büttner glaubt, dass das Wasser durch zugesetzte Rohre fließt und deshalb nicht zu empfehlen sei. Gutes Wasser sprach sie der Stadt Bad Brückenau zu. Peter Hart berief sich auf regelmäßige Prüfungen, die abrufbar sind und argumentierte mit Bio-Salat, der bis zu 1 000 Milligramm Nitrat enthalten kann.

Verminderter Wasserdruck, wie ihn Konrad Rumpel anführte, kann durch eine zu kurze Fallstrecke entstehen. Der Fuchsstädter wohnt nur einige Meter unterhalb des Wasserbehälters. Ein Druckverstärker, wie beim FC Fuchsstadt, kann dies optimieren.