Die Wanderausstellung "Die Frau im Dorf" im Diebacher Pfarrsaal ist noch an zwei Sonntagnachmittagen zu sehen.
Die Wanderausstellung "Die Frau im Dorfe" des Bezirkes Unterfranken und der Direktion für Ländliche Entwicklung war ein willkommener Anlass für die Mitglieder des Diebacher Geschichtskreises, nach geeigneten Fotos aus dem eigenen Ort zu suchen. Die Fotos, die unter Leitung von Erhard Bischof zusammengetragen, geordnet und ausgedruckt wurden, haben sich als Hauptattraktion der Fotoausstellung herausgestellt. Denn noch gibt es viele Besucher, die sich auf den Fotos von den Festumzüge aus den Jahren 1974, 1982, 1997 oder Fotos vom Alltagsleben in Diebach wiedererkennen.
Aber auch die Wanderausstellung selbst zeigt interessante Aspekte. Die Rolle der Frau auf dem Dorf wird anhand historischer Fotos vom Erika Groth- Schmachtenberger aus den 30- bis 60-er Jahren moderneren Frauenfotos von Andreas Andresen gegenübergestellt. Dazu passen sehr gut die vom Arbeitskreis Geschichte zusammengesuchten Fotos über Vereine. Auch die Diebacher Eisenbahngeschichte wird aufgezeigt. Natürlich dürfen die vielen Bilder und Schnappschüsse aus längst vergangenen Zeiten nicht fehlen, die das damalige Leben gut darstellen. Warum zum Beispiel auf einem Foto etliche junge Männer auf einen Baum gestiegen sind, ist noch nicht geklärt. Neben der harten Alltagsarbeit scheint es noch Energie für Frivoles gegeben zu haben.
Erster Erfolg 2015
Ansporn für diese zweite Ausstellung von historischen Fotos aus Diebach war der Erfolg von 2015. Angeregt durch den Start der Dorferneuerung war die Fotoausstellung damals ein wichtiger Treffpunkt, der Anregungen gab, wie zukünftig die Dorfmitte und die Plätze aussehen könnten und wofür sie genutzt werden sollten. Im Februar 2015 wurde auch der denkmalpflegerische Erhebungsbogen durch Dr. Wieser vorgestellt. Auch diese Pläne sind in der Ausstellung 2018 zu sehen.
Ortsbeauftragte Elisabeth Assmann begrüßte bei der Eröffnung am Samstagabend alle Anwesenden und freute sich, dass die Ausstellungsmacher so viele Fotos über Diebach zusammengestellt haben. Dafür dass die Frauen im Dorf einiges bewegen, nannte Assmann einige Beispiele. Gerade wurde eine Jungfeuerwehr von zwei Frauen aus der Taufe gehoben, der neugestaltete Eierschmuck für den Osterbrunnen, der am Samstag, 17. März geschmückt wird, beruht ebenfalls auf kreativen Frauen.
Auch Bürgermeister Armin Warmuth dankte den Initiatoren der Ausstellung, Erhard Bischof, Hilmar Gensler und Waldemar Hauk, für ihren Fleiß. Die Dorferneuerung sieht er als Riesenchance für Diebach. Er zollte den Aktiven hohen Respekt für ihr Engagement.
Stellvertretende Landrätin Monika Horcher ging näher auf das Thema der Ausstellung, den Wandel der Rolle der Frau im Dorfleben, ein. 2018 jährt sich die Einführung des Frauenwahlrechts und der Internationale Frauentag ist am Donnerstag, 8. März. Es gibt zwar schon weibliche Ministrantinnen, Feldgeschworene und Feuerwehrfrauen, aber zu wirklicher Gleichstellung sei es noch ein weiter Weg. Die Ausstellung soll Frauen und Männern im Ort als Ansporn dienen, sich weiter für ihren Lebensmittelpunkt und Gleichberechtigung einzusetzen.
Baudirektor Otto Waldmann vom Amt für Ländliche Entwicklung unterstützte diese Aufforderung. "In den Arbeitskreisen der Dorferneuerung wirken Frauen sehr engagiert mit. Im Vorstand der Teilnehmergemeinschaft sind sie dann wieder unterrepräsentiert." Er lud alle Eigentümer aus dem Dorferneuerungsgebiet ein, zur Wahl des Vorstandes der Teilnehmergemeinschaft für Diebach am Donnerstag, 15. März, um 19 Uhr in das Gasthaus Karl ein. Wer sich noch unsicher ist, ob er wahlberechtigt ist, kann dies dem Plan auf einer Stellwand in der Ausstellung entnehmen. Auf Schautafeln und Fotoordnern wird zudem der bisherige Verlauf der Dorferneuerung aufgezeigt.
Die Ausstellung ist noch an folgenden zwei Sonntagen, 11. und 18. März jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Dazu werden Kaffee und die "Diebacher Torten" angeboten.