Flaute für die Windräder

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Bürgermeister August Weingart blickte auf das vergangene Jahr zurück und stellte sich den Fragen der Anwohner. Gerd Schaar
Bürgermeister August Weingart blickte auf das vergangene Jahr zurück und stellte sich den Fragen der Anwohner. Gerd Schaar

Der Wind ist raus aus dem Thema Windpark Sulzthal. Das Thema ist aber noch nicht vom Tisch.

Einige Jahre hielt die Diskussion um die Windkraft als Hauptthema die Anwohner in Atem. Der Grund,
weshalb momentan Flaute für die Windräder angesagt ist, sei im heuer zu Jahresanfang geänderten Gesetz für erneuerbare Energien (EEG) zu suchen, erläuterte Bürgermeister August Weingart (CSU) bei der Bürgerversammlung in der gut besuchten Festhalle.

"Die Windkraft ist jedoch nicht vom Tisch, aber in Wartestellung", sagte Weingart. Zurzeit werde geprüft, ob Änderungen an den Parametern - wie zum Beispiel die Rädergröße - noch zum baldigen Bau der Windkraftanlage führen. "Die Bürger müssen entscheiden", betonte Weingart. Ja, die Sulzthaler seien sehr aufgeschlossen, wie die hohe Beteiligung an der Bundestagswahl vor
Kurzem bewiesen habe.

Ins Blickfeld der Anwohner geriet die unfallträchtige Staatsstraße 2290. Zahlreich waren hierzu die Verbesserungsvorschläge, die von der Verlegung des Straßenverlaufs, über eine Verbreiterung der Trasse bis hin zu Tempo 30 reichten. Eine bloße Asphaltierung reiche nicht aus, sagte Weingart. Er hoffe auf die tatkräftige Unterstützung durch das zuständige Straßenbauamt Schweinfurt.

Spenden für den Defibrillator

Mit seinem Wunsch nach einem lebensrettenden Defibrillator in der Dorfmitte traf Weingart bei den Anwohnern ins Schwarze. Finanziert werde das etwa 4500 bis 5000 Euro teure Gerät auf Spendenbasis. Die VR-Bank hat die Aktion "Heimat fördern" ins Leben gerufen. Für jede private Spende gebe die Bank zehn Euro dazu. Mehr im Internet unter der Adresse heimat-foerdern.de.

Weiter interessierten sich die Bürger für das Thema Hotspot, das sich aber wegen der guten LTE-Verbindung erledigt habe, bestätigte Michael Hümpfner (CSU). Ebenfalls ins Blickfeld geriet das Neubaugebiet Haiger II, zu dem Weingart Stellung nahm: "Ohne Bauplätze laufen uns die jungen
Familien weg". Im Gespräch war auch der Bau des neuen Rathauses in Euerdorf und die damit steigende Verwaltungsgemeinschafts-Umlage. Dass mittlerweile die Keime im Trinkwasser im Griff seien, bestätigte Weingart. "Zurzeit brauchen wir nicht mehr zu chloren", bestätigte er.

In seiner Jahresrückschau stellte Weingart die finanzielle Lage der Gemeinde vor. Die Schulden seien rückläufig. Die Pro-Kopf-Verschuldung liege mit rund 195 Euro weit unter dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Kommunen. Angesichts zu erwartender Holzpreissenkungen bezeichnete Weingart
die Forstwirtschaft der Marktgemeinde als Sorgenkind. Gerade noch habe der Forst knapp 30 000 Euro Gewinn erwirtschaftet. Ob weiterhin schwarze Zahlen geschrieben werden, sei allerdings fraglich.

"Unser Kindergarten ist familiär und pädagogisch bestens bestückt", lobte Weingart. Zurzeit seien dort 19 Kinder untergebracht. Angesichts hoher Kosten sei es bedauerlich, wenn Kinder aus dem Ort als Gastkinder die Einrichtungen der Nachbarorte besuchen.

Die Einwohnerzahlen in Sulzthal seien weiterhin rückläufig und werden für heuer mit 857
angegeben. Im Rahmen der Dorferneuerung blickte Weingart auf das Projekt
Bachlauf, das im kommenden Jahr abgeschlossen sein werde. Bezüglich der
Planung für einen Abwasserkanal nach Euerdorf zur Fränkischen Saale nannte
Weingart eineTrasse längs des Radweges als wahrscheinlichste Lösung unter
vier Vorschlägen.