Der BBV verlieh hohe Auszeichnungen. Rita Jörg ist zur Ehrenkreisbäuerin ernannt worden. Robert Kiesel und Karlheinz Vogler sind Ehrenkreisobmänner.
                           
          
           
   
          Robert Kiesel hat am Freitag nicht nur die Bürgermedaille der Stadt Bad 
Kissingen erhalten, sondern kurz danach auch die Auszeichnung als Ehrenkreisobmann 
auf der Veranstaltung des Bayerischen Bauernverbands (BBV) im Landgasthof 
Zum Stern. Mit dem Titel Ehrenkreisbäuerin wurde Rita Jörg ausgezeichnet, 
und Karlheinz Vogler ist jetzt ebenfalls zum Ehrenkreisobmann ernannt 
worden. Gunda Pickelmann und Elvira Trost erhielten die Auszeichnung als 
Ehrenortsbäuerinnen. Die Nüdlinger Musikanten unter der Leitung von Anke 
Stollberger setzten den musikalischen Rahmen.
Mit einem Ehrungsmarathon würdigte der BBV darüber hinaus seine 
ehrenamtlich aktiven Mitglieder. Rund 120 Namen standen auf der 
Ehrungsliste. Etwa gut die Hälfte war erschienen, um die Ehrungen für 15 
bis 50 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit entgegen zu nehmen. Dankbarkeit für 
langjähriges Engagement in so vielen Fällen war den Worten des Kreisobmanns 
Edgar Thomas und der Kreisbäuerin Edeltraud Häusler zu entnehmen. "Das ist 
ein vorbildliches Beispiel für Heimattreue", wandte sich Thomas besonders 
an die jüngere Generation der Landwirte.
"Das Berufsprofil der Landwirte befindet sich im Wandel der globalen 
Dimensionen", ging MdL Sandro Kirchner (CSU) auf den Strukturwandel ein. 
Schwankende Märkte und Preise, Generalverdacht bei den Lebensmitteln - da 
sei der BBV als Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Öffentlichkeit 
sowie als Impulsgeber gefragt. Landrat Thomas Bold (CSU) wies auf die 
berufsständige Interessenvertretung der Landwirte durch den BBV hin. Im 
Spannungsfeld zwischen Landwirtschaft, Jagd, Natur- und Wasserschutz sowie 
Straßenbau werde im Rahmen des Ehrenamtes beim BBV viel für die Heimat 
geleistet.
"Die Landwirtschaft verdient einen besseren Ruf", entdeckte Bürgermeister 
Armin Warmuth (CSU) darin ein Stück Heimat-Identität für die Region. Nicht 
nur beim zurzeit aktuellen Grüngitterprojekt sei das gemeinsame Miteinander 
gefragt. Warmuth stellte fest: "Die Landwirte müssen in den politischen 
Gremien vertreten sein, damit sie ihre Interessen angemessen zur Geltung 
bringen können".
In seinem Rückblick auf die Nachkriegszeit erinnerte der unterfränkische 
BBV-Bezirkspräsident Stefan Köhler an Reformen, Milchseen, Butterberge und 
Bauerntage. Neu sei die digitale Arbeitsgemeinschaft. Grundwasserschutz, 
die Südlink-Trasse und der Bayerische Nationalpark seien die Themen von 
heute. "Das Ehrenamt ist wichtig", sagte Köhler. Sein besonderer Dank für 
die Veranstaltung ging an Georg Scheuring. Köhler bezeichnete den BBV als 
Mitmach-Verband. Das junge Team Thomas und Häusler zeige im Landkreis Bad 
Kissingen viel Einsatz und habe das Vertrauen der Mitglieder verdient.
Ja, Norbert Götz, Vorsitzender des Kreisverbandes landwirtschaftlicher 
Fachausbildung (VlF), sprach sogar von Optimismus durch Leidenschaft für 
die ehrenamtliche Tätigkeit. Um Kulanz und Freundlichkeit bei den Themen 
Natur und Kernwegenetz warb Stefan Fella vom Amt für Ernährung, 
Landwirtschaft und Forsten (AELF). "Die Landwirte leisten hier viel", 
bestätigte Siegfried Brand vom ansässigen Maschinen- und Betriebshilfsring. 
In diesem Sinn erinnerte er an Dorferneuerungen und Flurbereinigungen.
Belobigungen
"Rita Jörg hat mit ihrem Engagement Flagge für die Lebensfreude und den 
Gemeinschaftssinn gezeigt", lobte Bezirksbäuerin Maria Hoßmann. Sie 
erinnerte an Aktionen wie zum Beispiel jene mit den 2000 Herzkissen für den 
guten Zweck. Jörg habe als Beraterin für die Milchproduktion, Kreisrätin, 
Schöffin und Tänzerin in der Volkstanzgruppe Schondra ordentliche Meriten 
verdient. "Ich war immer froh über eine schöne und harmonische 
Gemeinschaft", entgegnete Jörg.
Zahlreich seien die Auszeichnungen und Verdienste von Robert Kiesel, 
erinnerte Kreisvorsitzender Thomas beispielsweise an den Bayerischen 
Verdienstorden, an Ausschuss- und Prüfungsvorsitze, Richterfunktionen oder 
an Kiesels politisches Engagement, so auch im Bayerischen Landtag. "Kiesel 
kämpfte wie ein Löwe und ist dabei bodenständig geblieben", sagte Thomas. "Die 
Landwirte aus dieser Region sind zu anständig", stellte Kiesel anhand 
"naturschützender Ziergartenkultur" fest.
Mit seinem Einsatz für den freiwilligen Flur- und Landtausch habe Karlheinz 
Vogler zukunftsweisende Weichen gestellt, sagte Thomas. Trotz seiner 
Spezialisierung für die Bereiche Legehennen und Ackerbau habe Vogler sich 
auch vehement für die Interessen der Milchbauern eingesetzt. "Vogler weiß 
immer, was er will", attestierte ihm Thomas die Gradlinigkeit. Vogler 
antwortete: "Junge Leute sind heutzutage beim BBV gefragt". In früheren 
Zeiten habe es stets mehrere Kandidaten für das Amt des Kreisobmanns 
gegeben.