Musikalische Märchenstunden bietet WiBraPhon in Hammelburg den Zuhörern. Dazu ein Benny Brown, der als Solist an Trompete und Flügelhorn glänzt.
Märchenhafte Musik ertönte am Sonntagabend im Großen Saal der Musikakademie. Im Rahmen des Stadtfestes "1300 Jahre Hammelburg" spielte das sinfonische Orchester WiBraPhon unter der Leitung von Prof. Johann Mösenbichler. Bereichert wurde das Konzert durch den Solisten Benny Brown (Trompete und Flügelhorn). WiBraPhon-Vorsitzende und stellvertretende Bundesdirigentin Tanja Berthold moderierte charmant durch das Programm.
Unbändige Spielfreude
Der Orchestername WiBraPhon steht für "Winds" (Holzbläser), "Brass" (Blechbläser) und "Phon" (Klang) des Orchesters. Besonderes Merkmal für die Musiker sind einerseits deren hohe Qualitätsansprüche und andererseits eine unbändige Spielfreude. Beides erreichte komplett das Publikum im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal. Stehender Applaus und Zugabe-Rufe bezeugten die Begeisterung der Zuhörer über die märchenhafte Musik. "Das ist musikalische Vielfalt, mit einem tollen Klangkörper", sagte Zuhörer Reinhold Müller. Dahinter stecke ganz bestimmt viel Liebe zur hochwertigen Musik. "Das ist eine perfekte Dynamik", meinte Zuhörer Gerhard Appel. Begeistert war auch Zweiter Bürgermeister Reimar Glückler (CBB): "Ich finde es toll, dass sich so viele junge Musiker engagieren."
"Ich suche die Kompositionen für die Konzerte selbst aus", verriet Mösenbichler der Zeitung. Der Chefdirigent des Polizeiorchesters Bayern, zugleich Lehrbeauftragter und Dozent an Universitäten in Wien und Linz, der künstlerisch-wissenschaftliche Leiter von MID Europe und international beliebter Gastdirigent, leitet seit 2011 das Orchester WiBraPhon.
Weitere Konzerte zum fünfjährigen Bestehen gibt es am 17. Februar in Erlangen, am 18. Februar in Neustadt an der Aisch und am 19. Februar in Hammelburg im Großen Saal der Musikakademie.
Märchenhafte Kompositionen
Die WiBraPhon-Musiker kommen bayernweit zusammen, zumeist aus Nordbayern. "Berufsmusiker sind die wenigsten von uns", sagte Saxophonist Tim Lochner. "Das Detail an der hochwertigen Musik motiviert mich", meinte Flötistin Eva-Maria Saffer.
Um dieses Niveau zu erreichen, müsse man halt in den Großen Saal der Musikakademie investieren. Begeistert seien alle Musiker vom kompetenten Dirigenten Mösenbichler, weil er so menschlich sei.
Auf den Notentischen lagen also märchenhafte Kompositionen, wie zum Beispiel "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck, "Gullivers Reisen" von Maxime Aulio, "Der Zauberlehrling" von Paul Dukas oder "Märchen und Marsch" von Sergei Prokofjew.
Dirigent Mösenbichler hatte für die perfekte Musik alle Orchester-Register genau im Blick und schwang seinen Taktstock mit dem Einsatz seines ganzen Körpers. Kann man das noch toppen?
Benny Brown konnte dies als Solist im Konzert für Flügelhorn und Blasorchester von Reinhard Summerer unter Beweis stellen. Oder in dem Musikstück "Fool on the Hill" von den Beatles. Flügelhorn oder Trompete - die Zuhörer waren hingerissen von Brown. Der 33 Jahre alte Allrounder für klassische Musik und Jazz ist oft Gast in der NDR-Bigband, spielt aber auch in anderen Bands, wie zum Beispiel Ed Prtyka Jazz Orchestra, Enrique Crespo Brass Ensemble oder Stefan Schultze Large Ensemble. Er unterrichtet mit einem Lehrauftrag für Bigband an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.