Die Kunst, im richtigen Moment den Auslöser zu drücken

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Elisabeth Miller (Mitte) erklärt ihre Motive. Foto: Gerd Schaar
Elisabeth Miller (Mitte) erklärt ihre Motive.  Foto: Gerd Schaar
Foto: Gerd Schaar
Foto: Gerd Schaar
 
Foto: Gerd Schaar
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Einkaufswagen, fotografiert von Elisabeth Miller. Foto: Gerd Schaar
Einkaufswagen, fotografiert von Elisabeth Miller.  Foto: Gerd Schaar
 
Foto: Gerd Schaar
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Foto: Gerd Schaar
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Eine Ausstellung mit rund zwei Dutzend Fotos von Elisabeth Miller ist in der städtischen Bibliothek zu sehen.

Das Jubiläumsjahr "1300 Jahre Hammelburg" ist knapp vier Wochen vorbei. Aber in Sachen Kultur geht es munter weiter. Eine Ausstellung mit rund zwei Dutzend Fotos von Elisabeth Miller ist zurzeit ein neuer magischer Blickpunkt für die Besucher der städtischen Bibliothek. Am Dienstag öffnete die Fotoschau mit einer viel beachteten Vernissage.


Blick für das Außergewöhnliche

Bibliotheksleiterin Karin Wengerter war schon im Vorfeld auf die Fotos von Miller aufmerksam geworden. Weit gefasst ist der Titel "Stadt - Land - Fluss". So weit wie die Bildmotive. "Auf eine Computerbearbeitung habe ich verzichtet", sagt Miller der Zeitung. Auch habe sie bei ihren Fotostreifzügen in der Region keine konkreten Fotomotive vor Augen gehabt. Aber Millers Blick für das Außergewöhnliche in der ganz normalen Welt überzeugte die Besucher.
"Mich fasziniert der blaue Raum mit sakraler Stimmung", sagt Maria Heckmann. Bei näherem Hinsehen entpuppt der sich als offene Garage für Einkaufswagen. Fasziniert waren die Besucher auch von der Wallfahrtsgruppe, die scheinbar auf dem Rhöner Nebel schwebt. Ein Hingucker ist auch jener Baumrest, den der Biber am Saaleufer stehen ließ. Das Holz hat die übergroße Form eines Biberschwanzes. "So was kann man nicht planen, es begegnet mir und dann habe ich meine Kamera zur Hand", sagt Miller.
"Ich wäre achtlos an solchen Fotomotiven vorbei gelaufen", meinten etliche Besucher. Begeistert waren sie auch von jenen Strukturfotos, die Miller von Hochhausfassaden und Treppen schoss. In jedem Fall faszinierte Millers besonderer Blickwinkel. "Es ist eine Kunst, genau im richtigen Moment abzudrücken, den richtigen Winkel zu finden und die optimale Situation zu erwischen", ist Heckmann von Millers genauem Hinschauen in einer schnelllebigen Zeit begeistert. "Kunst im städtischen Raum bzw. in städtischen Räumen - wenn in einer Kleinstadt, die weder über ein Kunstmuseum noch über eine Galerie verfügt, zwei Vernissagen in einer Woche stattfinden, ist das beachtenswert", sagte Heckmann unter Hinweis auf die Ausstellungseröffnung für Skulpturen von Martin Auer am Freitag im Winzerkeller. Sie lobte die Aktivitäten der Stadtbibliothek, des Vereins Kulturbunt und des Hammelburger Kunstvereins. Bei der ersten Ausstellung der Gruppe Kunstvereint hatte Miller im ehemaligen Kaufhaus schon einige beachtenswerte Schwarzweißfotos geliefert.


Immer eine Kamera dabei

Elisabeth Miller ist im Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld geboren, ist aber schon seit 30 Jahren eine Hammelburgerin. Jahrelang hat sie ihre Fotosammlung angelegt. Millers Liebe zur Geometrie fällt den Betrachtern auf. Ebenso das Spiel von Licht und Schatten. "Eine kleine Kamera habe ich immer dabei", verrät sie.