Absolventen der Staatlichen Artistenschule Berlin gastierten beim Circus Luna. Darunter war Leonid Bethäuser, Sohn von Luna-Chef Peter Bethäuser.
Tollkühne Akrobatik, feinste Gleichgewichtskunst und kreative Jonglage boten am Freitag und Samstag die Absolventen der Staatlichen Artistenschule aus Berlin im Zelt von Circus Luna mit ihrer Show "On the Road". Seit vielen Jahren ist es Tradition für die frisch gebackenen Artisten, in Langendorf Station zu machen und ihr Können zu zeigen, bevor sie sich auf den Weg in ein Künstlerleben auf allen Bühnen Europas machen. Unter dem Dutzend war auch Leonid Bethäuser, der Sohn von Luna-Chef Peter Bethäuser, anzutreffen.
"Heute ist ein ganz besonderer Tag für mich", freut sich Peter Bethäuser über seinen Sohn Leonid. Leonid war zusammen mit seiner Partnerin Carina Guillermo im Duo-Trapez und bei der Boden-Akrobatik zu bewundern. "Viele unserer Gäste kennen unseren Sohn von klein auf", sagte Peter Bethäuser. Das Zelt war bis auf den letzten Platz ausverkauft.
Perfekt und ideenreich
Perfekt und ideenreich waren die Darbietungen. Giulia schwang sich auf dem Luftstuhl durch das Zelt. Florian jonglierte nicht nur mit Orangen, sondern balancierte dabei auch eine Autotüre auf seinem Kopf. Den Tango im schwebenden Netz ohne doppelten Boden zeigte Miriam. Sicher und selbstbewusst bewegte sich Jule auf dem Schlappseil. Mit Luftsprüngen auf dem Schleuderbrett begeisterten Dana und Kyra. Lukas brachte beim Jonglieren den Bällen neue Flugbahnen bei. Im Luftring schwang Julia unter der Zirkuskuppel. Abenteuerliche Handstand-Equilibristik und reichlich Charme bot Nicole. Tim überraschte das Publikum mit seinen kraftvolle Seilverwicklungen. Was alle Künstler einte, war die scheinbare Leichtigkeit beim Überwinden der Schwerkraft und eine charmant überzeugende Choreografie.
"Bis zur neunten Klasse habe ich mich gar nicht ernsthaft für die Artistik interessiert", sagt Leonid. Klar, bei den Feriencamps sei er oft dabei gewesen. "Ich bin recht spät auf die Idee gekommen, mich an der Staatlichen Artistenschule Berlin zu bewerben." Nur wenige der etwa 60 Kandidaten schafften vor drei Jahren den Eignungstest und die Aufnahmeprüfung. Diese Artistenschule ist die einzige für ganz Deutschland.
Körperliche Fitness
"Ich kannte Carina schon, die sich auch in Berlin bewarb", sagt Leonid. Weil sie sich gut verstanden, trainierten sie zusammen. Körperliche Fitness, genügend Kraft und ein Grundverständnis für die Bewegungsabläufe sind das Potenzial für die Artistenlaufbahn. "Meine Ausbildung in Berlin ist eine Berufsfachausbildung", erklärt Leonid. Die Show-Tournee der Absolventen geht noch bis zum Herbst. Dann ist das Show-Programm "On the Road" Geschichte. Als Abschluss gibt es noch eine letzte Show in Berlin. Sie wurde dann an 30 Orten bundesweit gezeigt. Danach geht jeder Artist seinen eigenen Weg. Viele der jungen Menschen haben schon Verträge für zukünftige Auftritte in Varietés, Zirkus-Unternehmen und Galas europaweit.