Da steht ein neues Feuerwehrauto in der Garage und darf doch nicht zum Einsatz fahren, denn der Feuerwehr-TÜV hat die Abnahme verweigert.
Kaum zu glauben: Da wurde ein neues Feuerwehrauto von der Gemeinde Wartmannsroth im Werte von rund 50 000 Euro bestellt. Es hat eine Ausstattung als Mehrzweckfahrzeug, so dass es genau den Vorgaben des Feuerwehr-Kreisverbandes Bad Kissingen entspricht. Das Fahrzeug wurde gebaut, geliefert und bezahlt. Doch wenn die Alarmsirene ertönt, muss es im Feuerwehr-Gerätehaus stehen bleiben.
Der Feuerwehr-TÜV hatte die Abnahme dieses Neufahrzeuges verweigert. Es wiege zu viel, so die Begründung. Bürgermeister Jürgen Karle konnte es kaum begreifen, und die Anwohner, die am Montag zur Bürgerversammlung ins Feuerwehrhaus kamen, staunten nicht schlecht. Die Vorgabe des Kreises für das neue Feuerwehrauto war doch erfüllt worden, nämlich die Aufnahme einer Staffel 1/5 mit sechs Sitzen hinten und zwei vorne. Das macht zusammen acht Sitze.
Und nach Bedarf, so die Vorgabe, sollte dieses Fahrzeug auch als Kommandozentrale für die Einsätze vor Ort dienen können. Doch der Feuerwehr-TÜV sagt: "Das sind wegen der Gewichtsbeschränkung zwei Sitzplätze zu viel". Die Anwohner schauten sich vergeblich nach der versteckten Spaßkamera um und fragten sich: "Hätte man das nicht vorher klären können?"
Auf Nachfrage der Zeitung antwortete der Bürgermeister, er hoffe, dass sich doch noch alles zum Guten wende. Jetzt werde es erst einmal Gespräche mit allen Beteiligten geben, wie das Fahrzeug doch noch eine Zulassung bekommen kann.
Straßenloch und Kreisel
Die Bürger interessierten sich weiterhin für Details der Grabfristverlängerungen, meldeten ein schwergängiges Friedhofstor, ein Straßenloch und eine defekte Bank.
Sie blickten ebenfalls auf die Ausgestaltung der Ortsdurchfahrt in Wartmannsroth. "Der geplante Verkehrskreisel kommt", beantwortete Karle eine Nachfrage. Der Kreisel bremse dann die von Richtung Schwärzelbach kommenden Raser aus. Und die Engstelle nahe dem Rathaus werde beseitigt, versprach Karle. Was ihm Sorge bereite, das sei die lange Dauer des Projekts. "Es zieht sich in die Länge. Seit einem Dreivierteljahr lag der Plan schon beim Straßenbauamt", so Karle. Im Rahmen der Dorferneuerung sei das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) aber weiterhin im Boot.
Gezielt wurde nach Bauplätzen in Wartmannsroth gefragt. "Möglichst sollen die Flächen innerorts genutzt werden", sagte Karle. Als Beispiel nannte er ein abrissreifes Anwesen. Allerdings gebe es zurzeit nur wenige Leerstände. Der Ortsteil Wartmannsroth zähle zurzeit 330 Haupt- und 24 Nebenwohnsitze, berichtet Karle . Heuer habe es dort zwei Geburten und acht Sterbefälle gegeben.
Schade. Der Bericht ist leider nicht fehlerfrei, was die feuerwehrtechnischen Sachen angeht
Der Schock wird bei der Feuerwehr und der Gemeinde natürlich groß sitzen. Leider beobachte ich solche ähnlichen Fälle in den letzten Jahren öfters. Ohne der Gemeinde oder der Feuerwehr nahe zu treten; bin ja selbst in der FFW und THW: Viele Feuerwehren würden gerne Ersatzbeschaffungen vornehmen o. Material aufrüsten. Sofern es notwendig und wirklich sinnvoll ist; OK. Problematisch wird es erst, wenn man versucht alles Mögliche in ein Auto zu packen. Oft aus dem Grund, die Einsätze zu erhöhen; Letzt hier einen Bericht gelesen über Beschwerden, dass es zu wenig Einsätze gibt - verrückt das von Kommandanten zu hören, schließlich sind wir alle doch froh wenn nichts passiert. Am Ende passieren unüberlegte Sachen (Extremfall Beispiel: anstelle TSF, bitte ein HLF 20)
Hier im Bespiel wurde ein Mehrzweckfahrzeug (11/1) beschafft, welcher eigentlich die Normbesatzung (nach neuer Norm) einer Staffel 1/5 (6 Mann) besitzt. Dieses Fahrzeug ist aber mit 8 Sitzplätzen ausgestattet; natürlich, man kann mehr Personal transportieren. Das die neue Norm für den 11/1 auf 6 Sitzplätze festgesetzt wurde, ist der Befürchtung einer Überlastung (über 3,5 t) bei voller Besatzung geschuldet, welche sich in diesem Beispiel leider bestätigt hat. Ein reiner Mannschaftstransportwagen (14/1) könnte natürlich 8 Mann transportieren, allerdings keine umfangreiche Ausrüstung für Einsatzleitung usw. Gegen eine Sonderausstattung ist natürlich nichts einzuwenden, sie sollte aber im Vorfeld geklärt werden ob es Sinn macht und so umsetzbar ist, ohne Schwierigkeiten damit zu bekommen.
Der Hersteller hätte auch etwas einwenden können, aber dieser arbeitet ja meist nur nach Bestellung der Gemeinde; Geld verdienen. Deshalb die Ausschreibung immer ausführlich prüfen, bevor man sie veröffentlicht.
Ich hoffe für die FFW, dass eine gute Lösung des Problems gefunden wird. Schließlich ist sie die "Stützpunktwehr" der Gemeinde.
Zwei Bemerkungen zum Bericht:
1. Es gibt keinen Feuerwehr-TÜV
2. Der Kreis macht keine Vorgaben, sondern das Bayerische Innenministerium
3. Sechs Sitze hinten und zwei vorne ergibt 8 und nicht eine Staffel (1/5)
Was ist den nun wirklich der Hintergrund. Das was im Artikel steht kann es nicht sein!