Bereits seit 1966 leitet Heribert Schilling den Hammelburger Theaterring.
Schon in jungen Jahren waren Heribert und Sieglinde Schilling eifrige Theaterbesucher. "Schon als Lehrlinge sind wir ins Theater nach Bad Kissingen gegangen", sagt Sieglinde Schilling. Später entdeckten sie das Mainfranken Theater in Würzburg für sich. Die Treue zu der Bühne hält seit 50 Jahren.
So lange schon leitet Heribert Schilling den Hammelburger Theaterring. Achtmal im Jahr, ungefähr alle sechs Wochen, fahren er und seine Frau mit Kulturfreunden zu Vorstellungen nach Würzburg.
Heribert Schilling organisiert alles, die Hin- und Rückfahrt mit dem Bus und das zur Tradition gewordene Beisammensein in den Hl. Geist Weinstuben nach der Vorstellung. Die Theaterfreunde müssen nur jeweils vor Beginn der Saison ihr Abonnement bei ihm anmelden.
Die meisten Nutzer des Theaterrings sind Stammmitglieder.
Es gibt sogar noch einige wenige, die von Anfang an dabei sind.
Die lange Beziehung zum Würzburger Theater begann im Jahr 1966. Für die Einweihung des Neubaus stand die Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" von Richard Wagner auf dem Programm. Zur Verstärkung des großen Choraufgebots suchte das Theater nach Unterstützung. Es kam auf den katholischen Kirchenchor in Hammelburg, wo das Ehepaar Schilling mitsang.
So standen die Schillings dann selbst auf der Bühne. "Es war ein Erlebnis", sagt Heribert Schilling. Vor allem auch zu sehen, wie hinter den Kulissen alles funktioniert. Heribert Schilling knüpfte dadurch Kontakt zu dem Theater. Als er dann gefragt wurde, ob er einen Theaterring aufbauen will, habe er es einfach gemacht.
Das Abo des Theaterrings bietet ein gemischtes Programm mit Oper, Operette, Ballett und Schauspiel.
Heribert Schilling meint: "Die Leute wissen, dass sie bei uns einen Querschnitt bekommen." Früher sind die Hammelburger Abonnenten gleich mit zwei Bussen gefahren. Heute ist es ein Bus. Damals wechselte Heribert Schilling unterwegs immer das Fahrzeug und stieg von einem in den anderen Bus. Denn zu seinem Service gehört während der Fahrt eine zehn bis zwölfminütige Einführung in das Stück. Es gibt selbstverständlich auch Selbstfahrer. Sogar Freunde aus Würzburg, ehemalige Hammelburger, gehören dem Aboring von Heribert Schilling an. "Unsere Klientel will einfach einen entspannten Abend verbringen."
Nach den Vorstellungen gibt es schon mal "heiße Diskussionen", wie Heribert Schilling sagt. Dafür bietet sich das Beisammensein direkt nach der Vorstellung bei einem Schoppen Wein an. "Theater lebt von der Kritik", erklärt Heribert Schilling.
Er lobt die Qualität des Würzburger Theaters - auch wenn er durchblicken lässt, dass es schon mal Stücke gab, die nicht ganz nach seinem Geschmack waren. "Wir nehmen aber alles in Kauf, auch die modernen Sachen." Solange er kann, will Heribert Schilling den Theaterring weiterleiten.
Und am 16. April kommt das Mainfranken Theater zur Abwechslung mal selbst nach Hammelburg. In der Musikakademie gibt es - für alle frei - ein Gastspiel mit Musik und Gesang.