Großzügige Theaterfreunde

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2016 führte die Waldfensterer Theatergruppe die Komödie "Die Nacht der Nächte" von Regina Rösch auf. Gerhard Schlereth (links) schlüpfte dabei auch in ein Würstchenkostüm. Margot Eckert spielte seine Frau. Ein Klamauk, von dem jetzt viele Theaterbesucher profitieren. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
2016 führte die Waldfensterer Theatergruppe die Komödie "Die Nacht der Nächte" von Regina Rösch auf. Gerhard Schlereth (links) schlüpfte dabei auch in ein Würstchenkostüm. Margot Eckert spielte seine Frau. Ein Klamauk, von dem jetzt viele Theaterbesucher profitieren. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Steffi Schlereth und Andreas Pfülb von den Theaterfreunden freuen sich über die neue Spülmaschine in der Küche des PGZ. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Steffi Schlereth und Andreas Pfülb von den Theaterfreunden freuen sich über die neue Spülmaschine in der Küche des PGZ. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Spendenübergabe an das HvO-Team: von links Andreas Pfülb, Franz Vorndran und Steffi Schlereth. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Spendenübergabe an das HvO-Team: von links Andreas Pfülb, Franz Vorndran und Steffi Schlereth. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 

Seit ihrer Gründung haben die Waldfensterer Laiendarsteller insgesamt rund 24 000 Euro gespendet.

Es ist ein Prachtstück. Fast zwei Meter hoch. Mit Gehäuse aus Edelstahl. Dazu da, Geschirr zu spülen. Innerhalb einer Minute sind Teller, Tassen, Gläser und vieles andere blitzblank. Ein Traum. Vor allem, wenn viel schmutziges Geschirr anfällt, etwa bei Hochzeiten oder anderen Festen. "Am vergangenen Wochenende ist die Spülmaschine das erste Mal gelaufen", sagt Christoph Vierheilig, der ehrenamtliche Verwalter des Pfarrgemeindezentrums (PGZ). Das Prachtstück hat dabei seinen ersten Probelauf mit Bravour bestanden.

Diese Spülmaschine ist die neueste Errungenschaft im PGZ. Zwischen 30 und 40 Veranstaltungen finden hier pro Jahr statt, darunter private, kirchliche und kommunale sowie die Dorffeste Kirchweih und Fasching. Da fällt jedes Mal ordentlich Geschirr zum Spülen an. Doch das ist Dank der jüngsten Neuanschaffung kein Problem mehr.

Mehr als 4 700 Euro hat der Kauf der gewerblichen Spülmaschine gekostet. "Möglich wurde das durch die großzügige Spende der Theatergruppe", sagt Vierheilig. "Wir haben 3 725 Euro gegeben", bestätigt Andreas Pfülb. Der 50-Jährige ist der zweite Vorsitzende der Waldfensterer Theaterfreunde. 2005 wurden diese mit 25 Mitgliedern gegründet. "Seither haben wir insgesamt rund 24 000 Euro gespendet", weiß Pfülb. Das Geld stammt aus den Einnahmen des Vereins. Sieben Aufführungen mit insgesamt 1000 Besuchern geben die Theaterfreunde jedes Jahr bei ihren "Waldfensterer Theatertagen". Die finden immer an den letzten beiden Wochenenden im Oktober statt.

"Viele Jahre haben wir einen Einakter und einen Dreiakter gespielt", erzählt Steffi Schlereth, Mitglied und Darstellerin der ersten Stunde. Doch in den beiden vergangenen Jahren gab es "nur" noch einen Dreiakter. Den Besucherzahlen tat das keinen Abbruch. Denn die Waldfensterer spielen lustige Stücke - Komödien mit Dialekt. "Die Leut' haben doch genug eigene Sorgen. Sie sollen mal für drei Stund' da reinkommen, abschalten können und Spaß haben", erklärt die 51-Jährige. Doch auch sie persönlich profitiert. "Wenn man auf der Bühne steht und sieht, wie herzlich die Leute lachen, da geht einem das Herz auf", fügt sie hinzu. Sozusagen eine Win-Win-Situation. Denn beide haben etwas davon: die Besucher und der Verein durch seine Einnahmen.

Der Großteil davon, rund 14 000 Euro, ging bisher an das PGZ. "Davon wurden unter anderem die Bühne, der Verstärker für die Musikanlage und ein Kühlschrank gekauft", erklärt Andreas Pfülb. Doch nicht nur die Theaterfreunde profitieren von der guten Ausstattung im PGZ, auch die anderen Nutzer. Dazu zählen auch zahlreiche Waldfensterer Vereine und Institutionen, wie etwa das Montessori-Kinderhaus, der Sport- und Musikverein, die Musikkids und die Kirchenverwaltung. Sie alle profitieren genaugenommen sogar doppelt.

In den vergangenen zwölf Jahren haben auch sie Spenden von den Theaterfreunden erhalten. Nur in diesem Jahr nicht. "Da haben wir den Helfern-vor-Ort 1000 Euro gegeben. Auch wir können sie mal brauchen", sagt Pfülb.
Das Helfer-vor-Ort-Team (HvO) im Markt Burkardroth besteht seit 2011. Etwa zehn Rettungssanitäter und -assistenten gehören diesem an. Sie kümmern sich ehrenamtlich um Verletzte im Markt Burkardroth, leisten Erste Hilfe und betreuen die Verunglückten, bis der Notarzt und der Rettungswagen eintreffen.

Allein im vergangenen Jahr hat das Team 137 Einsätze absolviert, das sind pro Woche etwa drei. Die Spende der Theaterfreunde Waldfenster wird für den neuen Einsatzwagen verwendet. Schließlich ist das bisher verwendete Modell schon 18 Jahre alt. Der neue Wagen - ein Ford Kuga - ist bereits beschafft und entsprechend umgebaut. "Am 9. Juli wird das Fahrzeug bei unserem Fest an der Feuerwehrhalle Wollbach gesegnet. Ab 10. Juli sind wir damit unterwegs", sagt Franz Vorndran vom HvO-Team. Dann verwenden und seine Mitstreiter ebenfalls ein Prachtstück. Dazu da, Menschen zu helfen.