Gioachino Rossini an der Orgel

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Maestro Gioachino Rossini (Burkhard Ascherl) gab sich die Ehre, um selbst in die Tasten der Schuke-Orgel zu greifen. Foto: Peter Klopf
Maestro Gioachino Rossini (Burkhard Ascherl) gab sich die Ehre, um selbst in die Tasten der Schuke-Orgel zu greifen. Foto: Peter Klopf
Auch Königin Therese und König Ludwig I. erschienen in der Herz-Jesu-Stadtpfarrkirche um Maestro Giacchino Rossini auf der Orgel zu hören. Foto: Peter Klopf
Auch Königin Therese und König Ludwig I. erschienen in der Herz-Jesu-Stadtpfarrkirche um Maestro Giacchino Rossini auf der Orgel zu hören.  Foto: Peter Klopf
 

Ein berühmter Bad Kissinger Kurgast gab sich die Ehre.

Die Herz-Jesu-Stadtpfarrkirche hat neben ihrem imposanten Aussehen drei besondere Merkmale. Das ist ihr besonderes Flair in der Abendstimmung, die ansprechende Akustik und die beeindruckende Schuke-Orgel. Man muss nicht gerade ein Freund von Orgelmusik sein, um dennoch von der Klangvielfalt der Königin der Instrumente beeindruckt und in ihren Bann gezogen zu werden. Vor allem dann, wenn ein brillanter Organist, wie Stadtkantor Burkhard Ascherl, am Manual der Orgel sitzt.

"Rossini gibt sich die Ehre" hieß jetzt ein heiter beschwingtes Konzert mit bekannten Opernmelodien im Rahmen des Bad Kissinger Orgelzyklus. Burkhard Ascherl, der beim Rakoczy-Fest Bad Kissingens berühmten Kurgast verkörpert, erschien im Rossini-Talar um sich der Welt der Oper zu widmen. Mit einer anspruchsvollen Konzertliteratur zog er alle Register seines Könnens. Giuseppe Verdis Vorspiel zur Oper "La Traviata", Richard Wagners "Pilgerchor aus "Der Tannhäuser" oder Amadeus Mozarts Ouvertüre zur "Zauberflöte" waren einige der Bonbons, die den Zuhörern überreicht wurden.
Burkhard Ascherl zeigte sich wieder einmal von seiner besten Seite und interpretierte die teilweise sehr schwierige und anspruchsvolle Orgelliteratur auf höchstem Niveau und in einer erfrischenden Spielfreudigkeit. Ascherl erzeugte dabei Klangwelten, die beeindruckten.
Überrascht war man dabei von der Brillanz und Leichtigkeit, mit der er Werke wie den "Ungarischen Tanz Nr. 5" von Johannes Brahms auf der Orgel interpretierte. Beeindruckend auch der "Tanz der Zuckerfee" oder der "Tanz der Rohrflöten" aus Peter Tschaikowskys "Nussknacker-Suite".
Gänsehaut-Feeling war bei Gioachino Rossinis Ouvertüre zur Oper "Wilhelm Tell" angesagt, die Burkhard Ascherl selbst bearbeitete. Grandios die heimliche englische Nationalhymne, der Marsch "Pomp and Cirumstance". Gefühlvoll und stimmig intoniert war er ein zusätzlicher Glanzpunkt am Ende des Konzertes.


Königlicher Besuch

Durch das Programm führte Jörg Rustler als belesener Moderator auf charmante Weise. In seiner fachkundigen Moderation ließ er das Leben der Komponisten nochmals Revue passieren.
Besonderer Höhepunkt des Abends war aber das Erscheinen von König Ludwig I. und seiner Gemahlin Therese (Sabine Rustler und Holger Buczynski) eskortiert von vier Grenadieren des großherzoglich-würzburgischen Regiments von 1812. Königin Therese erläuterte, was sie bewog, den Kissingern die Theresien-Spitalstiftung und das Spital zu schenken.
Mit der Bayernhymne, bei dem sich alle von den Plätzen erhoben und alle lautstark sangen "Gott mit dir, du Land der Bayern" wurde den Königlichen Hoheiten auch die gebührende Referenz erwiesen. Dass der riesige Applaus am Ende des Konzertes nur gerecht und verdient war, versteht sich von selbst.