Der Schützenverein Reiterswiesen gilt als Vorzeigeverein im Schützengau Rhön- Saale. Kontinuität zeigt sich auch bei den Vorstandswahlen.
Nein, Schützenkönig war ich nie", sagt Albrecht Kiesel, als er für 60 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet wurde. Dennoch ist er aus dem Verein nicht wegzudenken, ist quasi aufgewachsen mit den Edelweißschützen, die sich nach dem Krieg 1953 neu gegründet hatten und im Gasthaus seines Großvaters, der ehemaligen "Linde" am Fuß der Burgstraße einen Schießstand betrieben. Es wurde ins Freie geschossen, erinnert sich Kiesel und so musste er im Winter immer schnell die Luken schließen, wenn es den übrigen Gästen im Saal zu kalt wurde. Von seinem ersten Lehrlingsgehalt zahlte er den Beitrag zum Schützenverein. Auch als die "Linde" schloss, die Schützen zunächst ins Gasthaus "Eintracht", später in die "Krone" umzogen, blieb er dabei.
Als der Verein dann sein eigenes Domizil zwischen Reiterswiesen und Arnshausen baute, gehörte er zu den Pionieren, die den Bau im schwierigen Gelände - damals noch ohne Strom und Wasser - in Angriff nahmen. Auch bei den späteren Erweiterungen gehörte er zu den fleißigsten Helfern, ohne die das stattliche Vereinsgelände nicht hätte entstehen können. Und auch heute noch kümmert er sich um viele Dinge. "Ich hab' das immer gern gemacht", gibt er sich bescheiden. "Sportlichen Ehrgeiz hatte ich nie, die Geselligkeit war mir immer wichtiger als das Schießen".
Das sieht Bernd Rosenheimer ähnlich. Auch er ist 60 Jahre dabei, war damals Stütze der Baumaßnahme, wobei ihm das Ausgraben der Baumwurzeln noch in schweißtreibender Erinnerung ist. Die auswärtige Berufstätigkeit hat später vertieftes Engagement verhindert, "aber dem Verein bleibe ich treu", meint der Jubilar.
Vorsitzender Arno Röder war sichtlich stolz auf die beiden Mitglieder, denen er für die Treue dankte. "Eure Aufbauarbeit ist nicht vergessen", rief er den Jubilaren zu und stellte sie als Vorbild für die Jugend heraus. 40 Jahre dabei , 25 Jahre Conny Renninger und Burkhard Voll.
Zahlreiche Ehrungen Die Ehrungen waren Abschluss der Generalversammlung der Reiterswiesener Schützen, die sportlich, wie auch durch eine Vielzahl attraktiver Veranstaltungen eine Sonderstellung im Schützengau Rhön-Saale einnehmen, wie der stellvertretende Gauschützenmeister Günther Schwager bestätigte. Hier werde sportlich und in der Jugendarbeit Hervorragendes geleistet meinte er und hob die Rolle von Arno Röder als nimmermüdem Garant für eine gedeihliche Entwicklung des Vereins heraus.
Auch die Neuwahlen zeichneten sich durch Kontinuität aus. Lediglich Klaus Menge kandidierte nach 20 Jahren nicht mehr, und Frank Schwientek steht aus beruflichen Gründen nicht mehr als 2. Vorsitzender zur Verfügung. Arno Röder ist wieder 1. Schützenmeister, seine Stellvertreterin Karin Haase, Kassier Uli Röder, Schriftführer Sebastian Seufert. Sportleiter Burkard Voll und sein Stellvertreter Andreas Schmitt wurden wiedergewählt. Die Mitgliederverwaltung führt Holger Fritsch. Beisitzer blieben Renate Voll und Monika Back, Kassenprüfer Armin Deubert und Romy Weigand.
Deutsche Meister im Verein Seit zwölf Jahren ist Burkhard Voll Sportleiter der Edelweißschützen und hat die Sportschützen zu einer herausragenden Stellung im Schützengau Rhön-Saale geführt. 2013 ging der Verein bei den Gaumeisterschaften in 21 Disziplinen mit 78 Einzelschützen und 15 Mannschaften an den Start und belegte hervorragende Plätze.
Als Leistungsschützen des Deutschen Schützenbundes erhielten Edgar und Klemens Hehn, Michael Kuhn, Maria Schlembach und Burkhard Voll das Meisterabzeichen. Vom Bayerischen Sportschützen wurden ausgezeichnet: Edgar und Klemens Hehn, Johannes Pie karski, Michael Kuhn, Arno Röder, Maria Schlembach, Burkhard und Renate Voll. Besonders stolz ist der Verein, so der sportliche Leiter, mit Michael Kuhn 2013 einen Deutschen Meister in der Standardpistole in seinen Reihen zu haben.