Für Gespräche mit den Bürgern

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Angelika Despang (links) und Anne Königsmann sind die neuen Ansprechpartnerinnen im Quartiersmanagement der Stadtverwaltung. Sie sollen das soziale Miteinander in den drei Fördergebieten Altstadt, Kurgebiet und Nord-Ost fördern und begleiten. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Angelika Despang (links) und Anne Königsmann sind die neuen Ansprechpartnerinnen im Quartiersmanagement der Stadtverwaltung. Sie sollen das soziale Miteinander in den drei Fördergebieten Altstadt, Kurgebiet und Nord-Ost fördern und begleiten.  Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Bauarbeiten in der Fußgängerzone stellen nicht nur Einzelhändler vor Herausforderungen. Auch die Bewohner, Kurgäste und Kunden müssen sich umstellen. Die neuen Quartiersmanagerinnen sind dazu da, die Kommunikation zu verbessern und Lösungen zu erarbeiten.
Bauarbeiten in der Fußgängerzone stellen nicht nur Einzelhändler vor Herausforderungen. Auch die Bewohner, Kurgäste und Kunden müssen sich umstellen. Die neuen Quartiersmanagerinnen sind dazu da, die Kommunikation zu verbessern und Lösungen zu erarbeiten.
 

Im Quartiersmanagement kümmern sich jetzt zwei Mitarbeiterinnen um die soziale Entwicklung, das Miteinander und die Probleme in den Vierteln.

Was brauchen die Bewohner in ihrem Stadtviertel? Was stört sie dort? Welche Probleme gibt es? Wie lassen sich diese lösen? Wer kümmert sich? Antworten darauf haben Angelika Despang und Anne Königsmann, die beiden neuen Quartiersmanagerinnen. Seit Monatsbeginn sind sie im Auftrag der Stadtverwaltung unterwegs, um das soziale Miteinander in den drei Fördergebieten Bad Kissingens - "Kurgebiet", "Nord-Ost" und "Altstadt" - weiterzuentwickeln. Als Grundlage für ihre Arbeit dient das "Integrierte Handlungskonzept", das zu jedem Areal erstellt wurde. Somit fungieren die neuen Quartiersmanagerinnen als Schnittstelle zwischen Stadtverwaltung und Bürgern.

Die beiden Frauen haben Geografie mit Schwerpunkt Tourismus in Trier studiert und teilen sich nun ein Büro im Bauamt der Stadt. Von Montag bis Donnerstag sind sie dort zwischen acht und 14 Uhr erreichbar. Angelika Despang ist 36 Jahre alt, in Bad Kissingen geboren und aufgewachsen. Nach dem Studium war sie in Heilbronn und Lichtenstein tätig. Zuletzt gehörten Tourismus und Stadtmarketing in Bad Neustadt zu ihrem Aufgabengebiet. Nach einer Elternzeit startet sie nun in Bad Kissingen neu durch.


Konfliktpotenzial am Kanal

Sie ist dabei in erster Linie für das Fördergebiet Altstadt zuständig. "Ich möchte dazu beitragen, dass das große Bauprojekt der nächsten Jahre, die Kanalsanierung in der Innenstadt, gut abläuft." Despang ist aber nicht nur Ansprechpartnerin für die Bewohner, sondern für alle, die in der Innenstadt ansässig sind oder verkehren - die Einzelhändler, die Konsumenten, die Kurgäste, die Taxifahrer, die Patienten und viele andere mehr. Da prallen durchaus die unterschiedlichsten Interessen und Bedürfnisse aufeinander. "Dass ich dafür ein dickes Fell haben muss, ist mir bewusst", fügt sie hinzu.

Ähnlich gut gerüstet ist auch ihre neue Kollegin, Anne Königsmann. Die gebürtige Saarländerin war nach ihrem Studium in der Stadtplanung und -entwicklung in Würzburg tätig, wechselte später ins Projektmanagement einer international agierenden Firma in Höchberg. "Dadurch ist mir die Arbeit mit Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen vertraut", sagt sie.

Außerdem hat sich die 35-Jährige ehrenamtlich in der Nachbarschaftshilfe ihres Wohnortes Werneck und in einer Tagespflegeeinrichtung engagiert. Somit bringt sie ausreichend Erfahrung für die Arbeit in ihren beiden Fördergebieten mit. Das Stadtgebiet "Nord-Ost", die ehemalige Kaserne, gilt als sozialer Brennpunkt, unter anderem wegen der unterschiedlichen Herkunft seiner Bewohner. Parallel dazu rücken hier, im Areal zwischen Schurz- und Kasernenstraße , Wohn- und Gewerbegebiet immer näher zusammen. "Da wird von den Anwohnern schon gefragt, ob ein Lkw am Straßenrand parken darf."


Kurgebiet zum Wohnen öffnen

Doch zunächst freut sich Königsmann auf den Austausch mit den Bewohnern des Stadtviertels, die bereits seit Jahren in einem Bürgerkreis organisiert sind. "Ich bin schon gespannt darauf, welche Anregungen ich bekomme." Als weiteres Thema, welches sie angehen möchte, sieht sie die Wegeverbindung Richtung Stadt. Im "Kurgebiet" hingegen warten ganz andere Herausforderungen auf die Quartiersmanagerin. Hier soll langfristig der Leerstand verringert und das Areal zum Wohnen geöffnet werden. Wie konkret das funktionieren wird, kann die Quartiersmanagerin noch nicht sagen. "Dazu ist es noch zu früh." Sie sieht ihre Aufgabe momentan erst einmal darin, alle Akteure unter einen Hut zu bringen.

Doch bevor die beiden Frauen richtig loslegen können, müssen sie sich ein Bild in den Quartieren verschaffen und Kontakte knüpfen. Momentan absolvieren sie eine Vorstellungsrunde nach der anderen. Auch Pfarrer Jochen Keßler-Rosa ist mit von der Partie. Denn Angelika Despang und Anne Königsmann sind nicht bei der Stadt Bad Kissingen, sondern bei der Diakonie Schweinfurt angestellt, einem Wohlfahrtsverband. "Wir sind Spezialisten im sozialen Miteinander", nennt der Pfarrer einen der Vorzüge. Doch dieses etwas andere Beschäftigungsverhältnis hat noch eine anderen Hintergrund. "Es ist Fördervoraussetzung für das Projekt Soziale Stadt", fügt er hinzu.

Bis 2015 hat sich eine Halbtagskraft der Gewo, der Wohnungsbaugenossenschaft der Stadt Bad Kissingen, um das Quartiersmanagement im Gebiet "Nord-Ost" gekümmert. Nun sind zwei Halbtagskräfte für drei Fördergebiete zuständig. Momentan sind die Verträge auf drei Jahre befristet. Keßler-Rosa, der auch Vorstand der Diakonie Schweinfurt ist, geht aber von einer längerfristigen Kooperation aus.