Für den Notfall üben

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Laut Kreisbrandinspektor liefen die Absprachen zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst "hervorragend". Fotos: Gerd Schaar
Laut Kreisbrandinspektor liefen die Absprachen zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst "hervorragend".  Fotos: Gerd Schaar
Die Szene: Rauch quilt aus dem dritten Stock. Rettungskräfte proben für den Ernstfall.
Die Szene: Rauch quilt aus dem dritten Stock. Rettungskräfte proben für den Ernstfall.
 
Im Einsatz war der Drehleiterwagen der Brückenauer Wehr, der etliche Personen von den Balkonen rettete.
Im Einsatz war der Drehleiterwagen der Brückenauer Wehr, der etliche Personen von den Balkonen rettete.
 

Mit einer groß angelegten Übung wollten sich Dutzende Rettungskräfte für einen Ernstfall vorbereiten.

In zuckendes Blaulicht war die Ernst-Putz-Straße am Freitagabend getaucht. Im verlassenen Altbau des Seniorenheims Waldenfels gab es eine spektakuläre Großübung für Feuerwehr und Rettungskräfte des Roten Kreuzes. Insgesamt kamen rund 160 Helfer zum Übungseinsatz.
Durch eine Rauchentwicklung in der Gemeinschaftsunterkunft wurde die automatische Brandmeldeanlage ausgelöst, so das Übungsszenario. Daraufhin rückten die zuständige Feuerwehr Bad Brückenau und eine Polizeistreife aus. Auch ein Rettungswagen war schon unterwegs. Den ersten eintreffenden Helfern bot sich ein chaotisches Bild. Mehrere lautstark rufende Personen blockierten den Eingang. Weitere Personen riefen auf den Balkonen des sechsstöckigen Hauses um Hilfe. Insgesamt gab es knapp zwei Dutzend virtuelle Opfer. Rauch quoll aus dem dritten Stock. Eine sofortige Nachalarmierung weiterer Hilfskräfte sowie eine Alarmerhöhung "B5", Brand eines großen Gebäudes, war fällig.


Wehren aus dem Altlandkreis

Nach und nach trafen verschiedene Feuerwehren aus dem Altlandkreis Bad Brückenau ein, so zum Beispiel die Wehren aus den Stadtteilen Volkers und Römershag, aber auch aus Riedenberg, Geroda, Schondra, Oberleichtersbach, Rupboden und Zeitlofs. Im Einsatz war ebenfalls die Unterstützungsgruppe der örtlichen Einsatzleitung (UG-ÖEL), die den Einsatzleiter Zugführer Marius Fischer von der Brückenauer Wehr unterstützte.


Inspektor und Meister leiten an

Nach der Übung sorgten die Feuerwehrleute aus Stangenroth mit ihrer Gulaschkanone für die Verpflegung der Helfer. Kreisbrandinspektor Marco Brust und Kreisbrandmeister Wolfgang Kenner hatten ein wachsames Auge auf die Großübung.

Umfangreich war entsprechend der Übungsaufwand des Rettungsdienstes vom Roten Kreuz. Vor Ort waren Schnelleinsatzgruppen (SEG) aus Bad Brückenau, Bad Kissingen, Hammelburg und Münnerstadt. Ausgerückt waren auch die SEG "Information und Kommunikation" (IUK) und die "Helfer vor Ort" (HvO) aus Schondra. Ebenso zeigten ihre Präsenz der Rettungsdienst des Kreisverbandes Bad Kissingen samt Einsatzleiter, Lehrrettungs-Assistenten, Praxisanleiter und Notfallsanitäter bis hin zur organisatorischen Leitung, dem Leitenden Notarzt Dr. Rainer Nelkenstock und weiterem Notarzt Dr. Trautmann.


Rettung über den Balkon

Nasskaltes Wetter und längst herrschende Dunkelheit konnten die Helfer nicht von ihrer Aufgabenerfüllung und hoher Motivation ablenken. Im Einsatz war der Drehleiterwagen der Brückenauer Wehr, der etliche Personen von den Balkonen rettete. Viel zu tun hatten die Atemschutzträger bei ihrer Suche nach den Verletzten in dem Riesengebäude. Die lebenden Übungsopfer kamen aus den Reihen der Notfalldarsteller vom Kreisverband Bad Kissingen. Mit ihren lauten Rufen und gespielten Panikreaktionen wirkten sie überzeugend echt. Das Fazit nach der Übung: "Die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst klappt hervorragend", bestätigte Kreisbrandinspektor Brust.