Frischekur für Kirche und Orgel

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Der Bad Bockleter Architekt Siegmar Mahlmeister (links) hat schon die Außenrenovierung der Kirche betreut. Nun unterstützt und berät er Pfarrer Michael Kubatko bei der Innensanierung. Die soll bereits im Mai beginnen und nur wenige Monate dauern. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Der Bad Bockleter Architekt Siegmar Mahlmeister (links) hat schon die Außenrenovierung der Kirche betreut. Nun unterstützt und berät er Pfarrer Michael Kubatko bei der Innensanierung. Die soll bereits im Mai beginnen und nur wenige Monate dauern.  Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Die Heizstrahler unter den Bänken sind besonders für Kinder gefährlich. Auch sie werden bei der Renovierung durch neue ersetzt.
Die Heizstrahler unter den Bänken sind besonders für Kinder gefährlich. Auch sie werden bei der Renovierung durch neue ersetzt.
 

Das Gotteshaus ist in die Jahre gekommen. Elektrik und Heizung entsprechen nicht mehr den Anforderungen. Deshalb investiert die Diözese 455 000 Euro.

Was lange währt, wird endlich gut. So lässt sich die Geschichte um die Innenrenovierung der Bad Bockleter Kirche am besten beschreiben. Bereits 2008 hatte der Architekt Siegmar Mahlmeister den Auftrag erhalten, die Arbeiten zu planen. "Doch bisher fehlte der Diözese das Geld dazu", erklärt der 59-Jährige Bad Bockleter, weshalb das Vorhaben erst in diesem Jahr umgesetzt wird.

Insgesamt 455 000 Euro investiert das Bistum in die Bad Bockleter Hallenkirche, die 1959 eingeweiht wurde. Zwar bekam sie Mitte der 1980er-Jahre einen neuen Anstrich, aber das war's dann auch im Innern des Gebäudes. "Vor fünf Jahren wurde es von außen saniert, vor etwa zehn Jahren der Turm", fügt der Architekt hinzu. Umso mehr muss nun im Innenraum gemacht werden.


Andere Heizung nicht rentabel

Hier wird die komplette Elektroinstallation erneuert, ebenso die Beleuchtung und die Heizungen. Diese befinden sich direkt unter den Bänken in der Kirche. "Und entsprechen in keiner Weise den geltenden Vorschriften", so der Fachmann. Mahlmeister ist froh, dass bisher noch kein Kind versucht hat, seinen Finger durch die gitterförmige Ummantelung zu stecken. "Nicht auszudenken, was alles hätte passieren können", sagt er. Nun muss sich der Architekt nicht mehr lange darum sorgen. Allerdings wird das Gotteshaus wieder eine Elektroheizung erhalten. Nicht nur die Bänke werden mit kindersicheren Strahlern ausgestattet, auch an den Wänden der Nordseite werden welche platziert. "Eine andere Heizungsart würde sich nicht rentieren", weiß er.


Altarbild wird auch gereinigt

Denn für eine Gas- oder Holzheizung beispielsweise müssten erst zusätzliche Räume angebaut werden. Außerdem finden in der Kirche lediglich zwei Gottesdienste pro Woche statt. Man müsste entsprechend vorheizen. "Deshalb haben wir uns für eine moderne Niedertemperaturheizung entschieden", erklärt Pfarrer Michael Kubatko. Während der Bauarbeiten, die voraussichtlich im Mai starten, wird der Geistliche seine Gottesdienste in der alten, kleinen Pfarrkirche zelebrieren, die nur wenige Meter entfernt ist. "Wir wollen mit der Renovierung bis zum 1. November fertig sein", ergänzt Mahlmeister. Bis dahin werden aber nicht nur verschiedene Elektro- und Heizungsinstallationen erneuert, auch die Wände werden gestrichen. Dabei müssen die Bad Bockleter jedoch keine Experimente fürchten. "Die Farben bleiben wie gehabt", gibt der Architekt Entwarnung. Im Zuge der Renovierung werden außerdem die historischen Heiligenfiguren und das Altarbild von Fachleuten gereinigt. Alles in allem kostet diese Renovierung rund 508 000 Euro.

Den Hauptanteil davon trägt die Diözese. "Die Summe bekommen wir aber nicht auf einmal, sondern sie wird auf drei Jahre verteilt", erklärt Pfarrer Kubatko. Weitere 10 000 Euro steuert der Markt Bad Bocklet bei. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.


Auch Spenden für die Orgel nötig

Für die restlichen rund 50 000 Euro muss die Pfarrgemeinde aufkommen. Dafür greift der Kirchenvorstand nicht nur in die Rücklagen, sondern sammelt auch eifrig Spenden. Zudem werden einige Arbeiten in Eigenleistung erledigt. Doch damit ist es in der Kirche noch nicht getan, denn auch die Orgel ist dringend renovierungsbedürftig. "Die Pfeifen müssen gereinigt und die Ventile sowie die elektrischen Leitungen erneuert werden", erläutert der Architekt.

Diese Arbeiten, die rund 60 000 Euro kosten, werden jetzt gleich miterledigt. "Von der Diözese bekommen wir dafür einen Zuschuss in Höhe von 30 Prozent", sagt Pfarrer Kubatko. Den Restbetrag müssen die rund 800 Bad Bockleter Katholiken über Spenden finanzieren. Eine entsprechende Box wurde bereits aufgestellt. Auch die evangelischen Christen profitieren von der Renovierung der Kirche. "Weil sich nebenan der Friedhof befindet, werden hier die Totenmessen gelesen", erklärt der Architekt.