Monika und Ralf Schmidt kümmern sich ab diesem Sommer um das gastronomische Angebot im Terrassenschwimmbad.
Ralf Schmidt hat als Gastronom auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet und war später 16 Jahre mit seiner Frau in Kitzbühel tätig. Jetzt zieht es ihn wieder ans Wasser, zumindest für vier Monate im Jahr. Zusammen mit Frau Monika und Sohn Andreas kümmert er sich ab dieser Saison um das gastronomische Angebot im Terrassenschwimmbad. "Als wir wieder hierher zurückgekommen sind, haben wir uns gleich für den Weizenturm beworben", sagt er. Das markante Gebäude im Stil der 1950er Jahre hat den Elfer shäuser immer interessiert.
Mittlerweile ist der Pachtvertrag mit der Stadt unterschrieben, und die Familie richtet den Turm für den Start in die Badesaison her (voraussichtlich am 12. Mai). Sie bringen frischen Wind in die alten Mauern: Auf der Sonnenterrasse im Obergeschoss stehen neue Stühle und Tische, und auch der Ausschankraum wurde aufgehübscht und moderner gestaltet. "Bockwurst und Pommes gibt es alles weiter", sagt Ralf Schmidt. Allerdings will er den Turm mit erweiterter Getränkekarte, Fassbier, eigener, frischer Küche und einem Kuchenangebot aufwerten. Der Kuchen wird im Obergeschoss im Ausschankraum angeboten, in der kleinen Küche im Erdgeschoss bereitet Sohn Ralf als gelernter Koch frische Burger und Saucen zu.
Von Pommes bis Schwimmwindel
"Wir wollen auch Leute kriegen, die nicht schwimmen wollen", erklärt Ralf Schmidt. Um die ins Schwimmbad und auf den Weizenturm zu locken, werde es in Zukunft in Absprache mit der Stadt spezielle Menüs geben, bei denen der Eintritt ins Schwimmbad inklusive ist.
Das Kiosk im Erdgeschoss mit seinem Fensterverkauf bleibt weiter als zentrale Anlaufstelle für Eis und andere Kleinigkeiten bestehen. Die Schmidts wollen zudem verschiedene Gebrauchsartikel vorhalten, die für Badegäste von Interesse sind, angefangen bei der Sonnencreme bis zu Schwimmwindeln für Babys.
Die neuen Pächter des Weizenturms setzen auf Regionales. Das gilt für das Bier ebenso wie für die Einrichtung. Deshalb haben sie auch den Sulzthaler Maler Helmut Marx angefragt, Bilder im Obergeschoss auszustellen. "Viel von dem, was ich mache, dreht sich um Hilfe für Afrika", sagt Marx. Den Großteil des Erlöses aus dem Verkauf seiner Bilder spendet er für den guten Zweck. Aktuell unterstützt er zwei Projekte in Tansania und Namibia.
Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) sieht die neuen Pächter als Gewinn für das Terrassenbad an. Die Stadt habe erfahrene und innovative Gastronomen gefunden, die den Weizenturm aufwerten. "Ich bin froh, dass wir Profis haben, die breit aufgestellt sind. Ich wünsche ihnen einen guten Sommer mit vielen Besuchern", sagt er. Das sei auch im Hinblick für den im Herbst anstehenden ersten Sanierungsabschnitt wichtig. Blankenburg betont, dass die Stadt auch mit den mit den bisherigen Betreibern zufrieden war. Deren Pachtvertrag war vergangene Saison regulär nach fünf Jahren ausgelaufen. Ebenso lange soll jetzt auch Familie Schmidt den Weizenturm führen.
Weizenturm und Grillsauce
Ralf und Monika Schmidt sind vor zwei Jahren aus privaten Gründen in den Landkreis gezogen. Seitdem sind sie hier gastronomisch aktiv. Monika hat zwei Jahre den Frankengrill in Westheim geführt, außerdem produziert und vermarktet das Paar seine eigene Grillsauce. "Wir machen den Weizenturm vier Monate im Jahr, haben unsere Sauce und machen Street Food", sagt Ralf Schmidt. Das Hauptaugenmerk der Schmidts liegt auf ihrer "Energy-Grillsauce", dem Straßenverkauf ihrer Burger widmen sie sich aus Zeitgründen nur noch bei einzelnen Veranstaltungen wie dem Rakoczyfest in
Bad Kissingen und dem Street-Food-Festival am Kisspark.
Der Weizenturm ist für sie als zusätzliches Standbein ideal, dringend auf ihn angewiesen sind sie nicht. Ein Vorteil, denn ein schlechter Sommer ist so wirtschaftlich besser zu verkraften. "Wenn das Wetter schlecht ist, produzieren wir einfach unsere Sauce", meint Schmidt.