Frische Farben für den Park

1 Min
Gerlinde Bayer (links) und Renate Metz von der Kurgärtnerei sind erfahrene Pflanzerinnen. Schnell sind die Hornveilchen im Boden.
Gerlinde Bayer (links) und Renate Metz von der Kurgärtnerei sind erfahrene Pflanzerinnen. Schnell sind die Hornveilchen im Boden.
Während die Gärtnerinnen eifrig pflanzen, testet dieses Entenpärchen, ob die Garten-Stiefmütterchen auch schmecken. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Während die Gärtnerinnen eifrig pflanzen, testet dieses Entenpärchen, ob die Garten-Stiefmütterchen auch schmecken.  Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
 

Nun sind die Teams der Kurgärtnerei unterwegs, um die Beete in den Grünanlagen zu verschönern. Zehntausende Pflanzen werden dabei von Hand gesetzt.

Es ist trüb, der Himmel wolkenverhangen. Hin und wieder tröpfelt etwas Regen. Doch den Frauen in ihrer braunen Montur macht das nur wenig aus. Konzentriert sind sie bei der Sache, bringen Pflanze um Pflanze in den Boden. Ruck zuck, mit geübten Handgriffen. So verwandelt sich die erdige Fläche im Rosengarten innerhalb weniger Minuten in ein Blütenmeer.

Orangefarbene, gelbe und weiße Hornveilchen strahlen um die Wette, bringen Farbe in den trüben Frühlingstag. Viel Zeit, um den Anblick zu genießen, haben die fleißigen Gärtnerinnen nicht. Wenige Meter weiter wartet bereits das nächste Beet auf seine Verwandlung. Dort sollen blaue und weiße Garten-Stiefmütterchen gesetzt werden. Die Paletten mit den Pflanzen wurden schon neben das Beet gestellt. Doch dort werden sie erst einmal getestet.
Eine Entendame macht sich zwischen den blauen Hornveilchen breit, während ihr Erpel eine kleine Kostprobe von den Blüten nimmt. Die Frauen lachen, auch wenn der Rücken schmerzt. Denn seit Montag sind sie in gebückter oder hockender Körperhaltung beschäftigt. Doch das Zwicken im Rücken wird noch eine Weile bleiben. Zehntausende Frühlingsblumen setzen die Frauen und ihre Kollegen bis Ende März in den Kuranlagen Bad Kissingens und Bad Bocklets.

Die Pflanzen wurden früher noch selbst in den Gewächshäusern der Kurgärtnerei gezogen. "Heute kaufen wir sie bei verschiedenen Lieferanten und im Großmarkt ein", erklärt der Chef der Kurgärtnerei, Martin Christ. Welche Firmen das sind, verrät er aber nicht. "Das bleibt Betriebsgeheimnis", fügt er hinzu. Auch, welche Blumen- und Farbentrends es heuer gibt.


Pflanzentrends bei Messen

Schließlich beginnen Christ und sein Stellvertreter, Gartenmeister Holger Paff, bereits ein Jahr im Voraus mit den Planungen für die Pflanzsaison in den Kuranlagen. Dafür besuchen die beiden verschiedene Messen, unter anderem in Essen und Nürnberg. "So bleiben wir up-to-date", betont Paff. Auf den Messen lassen sich die beiden Planer inspirieren, geben anschließend ihre Wünsche an die Lieferanten weiter. "Bestimmte Sorten werden dann nur für uns angebaut", erklärt Christ.

Mittlerweile werden die Beete nicht mehr mit nur einer Pflanzensorte versehen, sondern mit Kombinationen aus Blüh- und Gemüsepflanzen und Gräsern. "Wir waren mit die ersten, die Zierkohl in Beeten verwendet haben", erinnert sich der Gartenmeister. Bei den Bewohnern und Besuchern der Kurstadt kommen die prächtig bepflanzten Grünanlagen gut an. "Wir erhalten viele positive Rückmeldungen von den Kurgästen", weiß Christ. Paff ergänzt: "Auch von den Kissingern. Die sind sehr anspruchsvoll." Deshalb sei es auch schwierig, sich jedes Jahr was Neues einfallen zu lassen, die Bepflanzung vom Vorjahr zu toppen. Außerdem stehe der Kurgärtnerei auch nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung. Doch die beiden versuchen mit ihren Mitarbeitern das Beste daraus zu machen. So auch die Frauen im Rosengarten. Die Enten haben sie inzwischen verscheucht, so dass die blauen Hornveilchen in den Boden kommen. Ruck zuck, mit geübten Handgriffen.