Einerseits gibt es viele langjährige Mitglieder beim TSV Nüdlingen. Andererseits fehlt es öfter an Spielern und Helfern.
Ehrungen und Berichte über die Vereinsaktivitäten in den letzten beiden Jahren standen auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung des TSV Nüdlingen. Frank Wilm, Vorsitzender Management und Marketing, konnte dazu im Sportheim 34 Mitglieder begrüßen. In den Berichten der Vorstandsmitglieder und Abteilungsleiter zeigte es sich, dass Vereinsarbeit immer schwieriger wird und die Corona-Pandemie nicht ganz ohne Folgen für den Verein blieb.
Der 3. Bürgermeister Stephan Schmitt (UWH) dankte in seinem Grußwort dem TSV für die Mitwirkung bei diversen Veranstaltungen im Dorf, insbesondere bei der 1250-Jahr-Feier. Auch beim Keller-und-Scheunenfest habe alles sehr gut geklappt. Es sei mit das beste am Jubiläumsfest gewesen. Er vergaß auch das Kinder-Ferienprogramm nicht, das der Turn- und Sportverein jedes Jahr veranstaltet. "Macht weiter so", rief er den Vereinsmitgliedern zu. Der Vorsitzende der Spielvereinigung Haard, Christian Beck, dankte für die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren und wünschte dem TSV "alles Gute für die Zukunft", so eine Pressemitteilung.
Neue Herausforderungen
Frank Wilm betonte in seinem Bericht über die Lage des Vereins, dass die letzten beiden Jahre von der Corona-Pandemie geprägt worden seien und nun auch der Ukraine-Krieg neue Herausforderungen brachte. Die Kosten, insbesondere für Heizöl, seien dadurch stark gestiegen. Andererseits freute er sich, dass die Finanzen des TSV wieder auf ein gesundes finanzielles Fundament gebracht worden seien. Er kritisierte, dass es immer weniger gelinge, Helfer für den Sportbetrieb und für den Vorstand zu finden - "Egoismus und Gleichgültigkeit sind ein gesellschaftliches Problem und der Rest der Mannschaft muss dann immer mehr tun".
Spielermangel und Verletzungspech
Wilm teilte auch mit, dass die Bewässerungsanlage des Hauptsportplatzes durchgerostet sei und für ihre Reparatur 25.000 Euro notwendig würden - "insgesamt ist der Zustand unserer Liegenschaft stark sanierungsbedürftig". Trotz Spielgemeinschaften mit Nachbarvereinen sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern habe sich die Lage deutlich verschlechtert. "Die Trainer müssen fast jedes Wochenende schauen, dass sie spielfähige Mannschaften zusammenbekommen. Man muss sich wundern, dass die Trainer sich das noch antun", klagte er. In den Berichten aus den einzelnen Abteilungen war denn auch mehrfach die Rede von Verletzungspech und von Spielermangel, der soweit ging, dass einzelne Partien gar nicht stattfinden konnten.
Aus dem Bericht von Schriftführer Christian Hein ging hervor, dass der Verein 388 Mitglieder hat, davon 342 in der Fußball- und 46 in der Kegelabteilung. 88 Mitglieder sind unter 18 Jahre alt. Abteilungsleiter für die erste Mannschaft und für die Alten Herren wird es auch weiterhin nicht geben, denn niemand erklärte sich bereit, diese Ämter zu übernehmen.
Doch es gab auch gute Nachrichten: Für 50-jährige Mitgliedschaft wurde Ewald Hofmann ausgezeichnet. 40 Jahre dabei sind Adalbert Kiesel, Detlef Kiesel, Ruppert Mahlmeister und Wolfgang Wilm. Auf 25-jährige Mitgliedschaft können Pascal Hein und Sven Zirkelbach zurückblicken.