Frauenroth darf nicht schrumpfen

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Der Friedhof ist bei den Frauenrothern ein Thema: Sie wünschen sich Urnengräber und eine bessere Wegepflege. Foto: Robert Huger
Der Friedhof ist bei den Frauenrothern ein Thema: Sie wünschen sich Urnengräber und eine bessere Wegepflege. Foto: Robert Huger

Die Frauenrother wünschen sich für ihren Friedhof im kkleinsten Burkardrother Gemeindeteil nicht nur eine Urnenanlage, sondern auch eine Ausbesserung der Wege. Und Bürgermeister Waldemar Bug verspricht Vollzug.

Der Friedhof stand im Mittelpunkt der Bürgerversammlung von Frauenroth, dem kleinsten Ortsteil der Marktgemeinde Burkardroth. Und am Ende der Diskussion sagte Bürgermeister Waldemar Bug zu, dass ein Grabfeld für pflegeleichte "Urnenröhren" noch 2015 angelegt werde.

Doch vorher informierte er die Frauenrother Bürgerinnen und Bürger mit einem Rückblick und einer Vorschau, denen er einen Dank für das ehrenamtliche Engagement in der Gemeinde
voranstellte. In der Marktgemeinde gibt es zur Zeit 7567 Einwohner, in Frauenroth sind 177 mit Hauptwohnsitz gemeldet, so Bug und ergänzte: "Wir nehmen kontinuierlich ab." Ingesamt 459 Personen weniger in 10 Jahren, lautet die Bilanz und das "entspricht fast dreimal Frauenroth".

Kein neues Bauland

Wegzug und mehr Sterbefälle als Geburten seien die Ursache, und die Folge sei, dass man kein neues Bauland ausweise, sondern eine "Revitalisierung der Alt- und Innenorte" anstrebe. Hierzu gebe es Zuschüsse für Renovierung bzw. Abriss und Neubau unter bestimmten Voraussetzungen. Dies sei zusammen mit einem Energiekonzept gebündelt im Verein "Kissinger Bogen", den die Marktgemeinde mit drei anderen Kommunen gegründet hat und der im März ein Geschäftsführerin bekommt, um die Projekte umzusetzen.

Weitere Informationen gab es zum Biosphärenreservat und der Vergrößerung der Kernzone, zur kommunalen Verkehrsüberwachung als "Nullsummenspiel" für die Gemeinde, weil die Überwachung die Verkehrssicherung als Ziel habe und nicht die Einnahmen, sowie das Langzeit-Projekt "Historische Kulturlandschaften", mit dem das Wissen zur Region erhalten möchte. Hier passte gut das Thema "Hutbuche", bei der die Bürger ein Auseinanderbrechen befürchteten, wenn man nicht die ausladenden Äste kürzt. Ob dies bei einem Naturdenkmal möglich sei, wurde von Bug bezweifelt. Trotzdem werde er sich mit dem Landratsamt in Verbindung setzen. Ein weiteres Naturdenkmal in der Frauenröther Flur sei ein besonders alter Apfelbaum mit "eigener" Sorte, so die Auskunft eines Fachmanns.

Einschränkungen befürchtet

Das Thema Kulturlandschaft spiegelte sich auch in politischen Entscheidungen wider, die man z. B. durch den Beitritt zum "Sternenpark Rhön" bzw. zu zwei Resolutionen getroffen habe. Letzteres, so erläuterte der Bürgermeister, bezog sich auf die Freihandelsabkommen CETA, TTIP und TESA, weil sie unter anderem die Vergabepraxis der Kommunen berühren, und auf die Stromtrasse Südlink bzw. deren Alternativen. Die Stromtrassen bedeuteten einen starken Eingriff in das Landschaftsbild, und auch die Auswirkung auf die Gesundheit durch die Gleichstromnetze seien noch nicht ausreichend untersucht. Für ihn sind es "reine Handelsleitungen, womit Geld gemacht wird".

Viel Geld für die Kinder

Weitere Themenfelder waren die sieben Kindergärten in der Marktgemeinde, für die in den letzten Jahren 5,8 Millionen Euro aufgebracht wurden und die von rund 350 Kindern besucht werden, sowie die Grundschulen mit 243 Kindern und die Mittelschule mit 112 Kindern. Den Feuerwehren attestierte Waldemar Bug einen "guten technischen Stand", auch wenn Frauenroth über ein älteres Fahrzeug verfügt.

Neue Spielplatzgeräte

Bug verwies auf die Leistungen, die für Frauenroth erbracht wurden: Kirchensanierung vollendet, unterer Brunnen abgedichtet bzw. Feldwege in Zusammenarbeit mit den Jagdgenossen saniert. Geplant sind neue Geräte für den Spielplatz im Wert von 10 000 Euro und der Brückenneubau am Schmalzmühlenweg.

Nach der 90-minütigen Darstellung, die mit einer Präsentation unterlegt war, übernahm Ortssprecher Markus Alles die Moderation und leitete zu den lokalen Wünschen über. Der Friedhof stand nicht nur wegen der Urnenanlage im Mittelpunkt, sondern auch in Bezug auf die Ausbesserung der Wege und der Mauer sowie der Aufwertung der "Stationen" des Kreuzweges.

Weitere Wünsche galten dem Stellplatz für die Container, der durch die Lastkraftwagen nur sehr schwierig zu erreichen sei und wo einige Befestigungsmaßnahmen sinnvoll seien.

Für einen angesprochenen "Holzlegeplatz" bestand dann doch kein allgemeiner Bedarf, weil die Lagerung von Feuerholz kostenpflichtig wäre. Weitere Wortmeldung bezogen sich auf das Schneeräumen bzw. das Streuen bei Eisglätte und auf einen Fahrradweg in Richtung Wollbach.