Bruder Salvator Haunersdorfer feiert 60-jähriges Ordensjubiläum. Der Franziskaner brachte die Klosteranlage zum Blühen.
Der Fürsorge des Klostergartens habe Bruder Salvators Mühe gegolten, erinnerte Pater
Maximilian Wagner in seiner Predigt. 34 Jahre lang habe der Jubilar den Garten im Kloster Altstadt
erfolgreich zum Blühen gebracht. Ein Unfall brachte dieser segensreichen Gartentätigkeit
ein jähes Ende: Bruder Salvator brach sich im Jahr 2006 beim Schneiden der Bäume durch
einen Sturz von der Leiter die rechte Verse. Der Fuß musste wegen einer späteren
Infektion amputiert werden.
"Mir hat es in Hammelburg gut gefallen", sagte der
82-jährige Jubilar, der die vielen Glückwünsche zu seinem 60-jährigen
Ordensjubiläum entgegennahm. Nach mehr als drei Jahrzehnten habe er doch Heimatgefühle
für das Kloster Altstadt entwickelt. "Am Sonntag kamen die Leute und bewunderten unseren
schönen Klostergarten, den Salvator so toll herrichtete", erklärte der Leiter des
Klosters, Bruder Pius Pfaller.
Sehr gute Tomaten verschiedener Sorten seien unter dem
geernteten Gemüse gewesen, bestätigten einige Frauen unter den Gratulationsgästen.
"Der Garten war wie aus dem Ei gepellt", sagten sie. Salate, Gemüse, aber auch Blumen
gedeihten unter der Pflege von Bruder Salvator prächtig.
Als drittes von vier Kindern
einer Bauernfamilie wurde Johann Haunersdorfer 1931 in Tauchersdorf (bei Nabburg) geboren.
Nach der Volksschule in Perschen, die eine Stunde Fußweg entfernt war, besuchte Haunersdorfer
die Berufsschule. Den gelernten Schusterberuf ergriff er jedoch nicht, da er auf dem Hof der
Familie aushelfen musste. Schon damals hatte Haunersdorfer seine Freude daran, die Bäume im
Garten zu veredeln.
Die Aufnahmeurkunde als Ordensneuling bei den Franziskanern in Bad
Tölz stammt aus dem Jahre 1950. Den Ordensnamen Salvator erhielt Haunersdorfer 1953 in
Dietfurt. Eine weitere Station vor Hammelburg war Amberg. Stets widmete sich Bruder Salvator mit
Liebe den Klostergärten. Seit seinem Unfall lebt der Franziskanerbruder in einer Pflegestation
in Vierzehnheiligen.
"Heuer haben wir keine Novizen in unserem Kloster Altstadt", bedauerte
Bruder Pius. "So lange wir es können, machen wir weiter", hat er sich vorgenommen.
Bei einer Auflösung des Klosters würde die benachbarte Musikakademie das Gebäude
übernehmen. "Es wäre schade, wenn es hier keine Franziskaner mehr geben
würde", lautete die einhellige Meinung der Jubiläumsgäste in der Klosterkirche.