Die Feuerwehr Hammelburger hat besonders langjährige Mitglieder. Die ältesten sind seit 70 Jahren dabei.
Seine alte Spielmannsuniform, die mit den rotweißen Streifen an den Achselklappen, hatte
Winfried Breun zur Mitgliederversammlung angezogen. Seit 1953 gehört er der Hammelburger
Feuerwehr an. "Mein Chef Edmund Rösser von der gleichnamigen Firma war damals Kommandant.
Da bin ich in meiner Lehrzeit als 16-Jähriger automatisch zur Feuerwehr gegangen", erinnerte
sich der der 76-Jährige.
Die Trompete hat Breun schon immer gerne geblasen, zum
Beispiel für die Signale zum Einsatz seiner Kameraden. "Also war ich auch im Spielmannszug der
Freiwilligen Feuerwehr anzutreffen", erklärte er. Ein Jahrzehnt danach habe sich daraus die
Stadtkapelle entwickelt.
Breun legte die Leistungsprüfungen ab und absolvierte auch
die Kommandantenprüfung in Würzburg. Bei der Feuerwehr entwickelte er sich zum Spezialist
für den Einsatz bei Ölschäden. In der Stadtkapelle glänzte er mit seinen
musikalischen Einsätzen 50 Jahre lang. Das habe ihn körperlich und geistig Trapp
gehalten.
"Ich bin gerührt, wie viele rüstige Zeitzeugen es noch
gibt", erklärte Bürgermeister Ernst Stross (SPD) angesichts der zahlreichen Ehrungen in
der Mitgliederversammlung. Er selbst bekam für seine Verdienste die Bronzenadel.
"Im Kriegsjahr 1943 sind Sie als 14- oder 15-Jährige in den Dienste der Feuerwehr
eingetreten, während Ihre Väter an der Front kämpften", sagte Stross zu den
Geehrten. In den Jahren nach Kriegsende habe diese Generation den Aufbau der heimatlichen
Feuerwehren in ihre Hände genommen, sprach der Bürgermeister seinen Dank und seine
Hochachtung für die jahrzehntelange Lebensleistung aus.
"Wir beschweren uns nicht
wegen zu vieler Einsätze mit der Drehleiter", nahm Kommandant Winfried Kleinhenz der Kritik
von Außenstehenden den Wind aus den Segeln. "Wir unterstützen das Rote Kreuz, wenn
Personen aus misslicher Lage befreit werden müssen", erklärte Kleinhenz.
Zehnmal rückte die Wehr im vergangenen Jahr auf die Rhönautobahn A 7 zu schweren
Verkehrsunfällen aus. "Zum Teil mussten Schwerverletzte aus den Trümmern befreit
werden", berichtete Kleinhenz.
Insgesamt zählte der Kommandant 131 Einsätze
und 1852 Arbeitsstunden an den Einsatzstellen. Die technische Hilfeleistung war 94-mal und die
Brandlöschung 17-mal angefordert worden. Das Ausrücken für vier Sicherheitswachen
und 16 Fehlalarmierungen ergänzen die Einsatzstatistik. Im Jahr 2011 waren es nur 87
Einsätze für die 73 dienstleistenden Hammelburger Feuerwehrleute.
"Wir sitzen
alle im selben Boot", bestätigte der neue Leiter der Polizeiinspektion Hammelburg, Alfons
Hausmann, die hervorragende Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. Die neue Leitstelle in Schweinfurt
habe sich bewährt, bestätigte Kreisbrandinspektor Peter Sell.
Über 19 Neuzugänge für die Jugendfeuerwehr freute sich Kreisbrandmeister Elmar Eisenmann.