Der Eine-Welt-Verein in Bad Kissingen beteiligt sich an der bundesweiten Aktionswoche und wirbt für fairen Handel. Den Auftakt bildete ein ökumenischer Gottesdienst.
In einem sind sich fast alle einig an diesem Tag: Nachhaltige Entwicklung ist nur möglich mit Fairneß und einem entsprechenden Verbraucherverhalten. Deshalb machen sie auch mit bei der Aktionswoche "Fairer Handel - Faire Chancen für alle". Zum Auftakt gab es einen ökumenischen Gottesdienst und fair gehandelte Artikel in der Stadt - bei Kaffee und hausgemachtem Kuchen.
"Die Aktionswoche will deutlich machen, wie faire Handelsbedingungen zu besseren
Zukunftsperspektiven für Menschen in ärmeren Ländern beitragen", sagt Charlotte Fries, die Vorsitzende des Kissinger Zweigvereins. Der Verein wurde 1995 gegründet, zählt inzwischen 50 Mitglieder und betreibt seit 1999 den Weltladen. Das erste Geschäft in der Von-Hessing-Straße wurde zu klein und so zog man vor drei Jahren in die Prinzregentenstraße.
Die Vorsitzende kann auf rund 30 Mitglieder zählen, die ehrenamtlich aromatischen
Kaffee, leckere Schokolade, pikante Gewürze und schöne Geschenkartikel im Laden verkaufen. Alle Stücke stammen aus Fairem Handel.
Zum Auftakt der Aktionswoche gestaltete der Verein einen thematisch auf die Aktionswoche ausgerichteten ökumenischen Gottesdienst in der Jakobuskirche mit den Geistlichen beider Konfessionen Pater Raja und Pfarrer i. R. Walter Fries. Sie wurden von der Trommelgruppe Ursula Löhnert und engagierten Christen unterstützt.
Ausgestreckte, helfende Hände waren der rote Faden, der sich in den Wortbeiträgen, der Predigt und den Liedern wiederfand. Der Psalm "Brich mit den hungrigen dein Brot" führte Pater Raja zu einer Beschreibung von Not und Armut in der dritten Welt; einer Lebenswirklichkeit, die er in dem kleinen südindischen Dorf in dem er aufwuchs selbst erlebte.
Pfarrer Fries schloss seine Betrachtung mit den Worten: "Hoffen wir auf Gerechtigkeit, - ein kleines Stück wird im Eine-Welt-Läden praktiziert."
Anschließend lud der Verein zum "Fairen Kaffetrinken" mit hausgemachten Kuchen im und vor dem Weltladen ein. Ingrid Hessler engagiert sich seit einigen Jahren. Einmal pro Woche steht sie stundenweise hinter der Theke und verkauft am liebsten Sorgenpüppchen und Schokolade, immer mit ein paar persönlichen Worten
für die Kunden: "Man erfährt so viel und die Leute sind dankbar, wenn sie ein wenig erzählen können."
Schon über zehn Jahre engagiert sich Ingrid Hartlehnert für fairen Kaffee und Co. "Ich mag es, wenn ich anderen Leuten helfen kann und seit ich nicht mehr berufstätig bin lasse ich mich gerne einteilen."
Von der Idee überzeugt ist auch Wolfgang Hofmann, Lehrer für Geschichte am Jack Steinberger Gymnasium.
Seit Gründung des Vereins ist er Mitglied und engagiert sich auch im Weltladen: "So alle fünf Wochen bin ich samstags dran. Nachhaltige Entwicklung unterstützen und Fairness durchsetzen, da bin ich dabei!"
"Wenn nicht immer die Gier nach noch mehr im Vordergrund stünde, ging‘s unserer Welt besser", meinte Franziskus Lim, Urlauber aus dem Münsterland, der sich freute, auch in Bad Kissingen einen "Eine Welt Laden"zu finden.
Er unterstützt dessen Zielsetzung, kaufte im Laden ein und verweilte mit seiner Frau gerne bei einer Tasse Kaffee.
Über den regen Zuspruch der Aktion freute sich die Vereinsvorsitzende Frau Fries und wies auf die weiteren Veranstaltungen im Rahmen der Fairen Woche hin. Am Mittwoch findet um 19 im Pfarrsaal ein Vortrag mit dem Titel "Der Preis der weißen Weste" zum Thema Faire Kleidung statt.
Am Freitag und Samstag gibt's im Weltladen ein Gewinnspiel "Rund um den Kakao". Eine Woche später am 27.9. klingt die Faire Woche bei "Entspannung mit Klangschalen" mit Christa Böhmert im Weltladen aus.