Elmar Brehm wird zweiter Vorsitzender des Gesangsvereins

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Stellvertretende Vorsitzende Waltraud Schmitt heftet (v.l.) Gebhard Kiesel, Raimund Kuhn und Gisbert Reuss die Ehrennadel ans Revers. Fotos: Werner Vogel
Stellvertretende Vorsitzende Waltraud Schmitt heftet (v.l.) Gebhard Kiesel, Raimund Kuhn und Gisbert Reuss die Ehrennadel ans Revers. Fotos: Werner Vogel
Dank für 60 aktives Singen: v.l. Vorsitzender Stefan Greubel, Gebhard Kiesel, Raimund Kuhn und Gisbert Reuss
Dank für 60 aktives Singen: v.l. Vorsitzender Stefan Greubel, Gebhard Kiesel, Raimund Kuhn und Gisbert Reuss
 

Über 100 Jahre war der Gesangverein Reiterswiesen Männern vorbehalten. Mit den Frauen kamen auch neue Impulse, und der gemischte Chor findet viel Anerkennung. Dirigent Elmar Brehm ist nun auch zweiter Vorsitzender.

Gisbert Reuss ist seit 60 Jahren aktiver Sänger im Reiterswiesener Gesangverein. Gefragt nach den Beweggründen seines Engagements, meint er: "Es ist Familientradition, und Singen macht Spaß". Der Seniorchef des Familienunternehmens in dritter Generation weiß sich da in bester Gesellschaft mit seinen Vorfahren, denn wohl keine Familie hat den Gesangverein Reiterswiesen über drei Generationen so geprägt wie die Familie Reuss. Sein Großvater Max war langjähriger Vorsitzender und Motor des Vereins, wurde zum Ehrenvorstand ernannt. Bis ins hohe Alter war auch Vater Rudolf begeisterter Sänger. Gisbert selbst gehörte 33 Jahre als Schriftführer dem Vorstand an und fehlte bis heute bei kaum einer Probe.

Der Zusammenhalt und das Singen in der Gemeinschaft ist auch für Raimund Kuhn Motivation und Freude. Seit 60 Jahren marschiert auch er Woche für Woche hinunter ins Dorf zum Singen, fühlt sich wohl in der Gemeinschaft.

Wie Gebhard Kiesel, der ebenfalls für 60 Jahre aktives Singen geehrt wurde, waren auch Reuß und Kuhn zunächst ein wenig skeptisch, als vor einigen Jahren auch Frauen der Eintritt in die lange gehütete Männergesellschaft ermöglicht wurde. Aber die Vorbehalte waren schnell vergessen, die Damen haben eine regelrechte Aufbruchsstimmung erzeugt, das Repertoire konnte erweitert werden, und der gemischte Chor ist ein anerkannter Klangkörper mit beachtlichem Niveau geworden. "Ohne die Frauen wäre der Gesangverein vielleicht sogar untergegangen", meinte Kiesel, der auch als Fahnenbegleiter den Verein mit Leib und Seele repräsentiert.

"Singen hebt Psyche und Geist"

Der Rechenschaftbericht des Vorsitzenden Stefan Greubel zeichnete ein harmonisches Bild des Vereins. Greubel blickte zurück auf drei bewegte und bewegende Jahre, in denen sich der Verein geöffnet habe und mit neuen Ideen und vielbeachteten Veranstaltungen zu einem wichtigen Kulturträger des Ortes geworden sei. Als Beispiel nannte er die stets gut besuchten "Offenen Singen" und die musikalische Vielfalt der Adventskonzerte in der St.-Laurentius-Kirche.

85 Mitglieder mit 37 aktiven Sängerinnen und Sängern tragen den Verein. "Die Suche nach sangesfreudigen Mitgliedern bleibt aber eine ständige Herausforderung", mahnte Greu bel.

Drei Millionen Deutsche die in Chören singen, können nicht irren: "Singen hebt die Psyche und den Geist", meinte Chorleiter Elmar Brehm aus Burkardroth, der den Verein seit 1996 musikalisch prägt. Den Reiterswiesener Chor verglich er mit einem alten Obstbaum: fest in der Erde verwurzelt, robust und gesund, der mit den Frauen einen Seitentrieb angesetzt hat, der den Baum verjüngt und zu neuer Blüte bringt. Der gemischte Chor könne sich hören lassen, meinte der Dirigent, er fühle sich wohl in Reiterswiesen und freue sich stets auf die Proben.

Seit 60 Jahren im Verein

Für ihre 60-jährige Treue überreichte Vorsitzender Stefan Greubel den aktiven Sängern Gisbert Reuss, Raimund Kuhn und Gebhard Kiesel einen Präsentkorb und zeichnete Werner Reuß, Helmut Renninger, Otmar Kiesel, Bruno Bender und Siegfried Kiesel als passive Mitglieder mit Ehrenurkunden aus. Und er dankte Waltraud Schmitt, die sich aus dem Vorstand verabschiedete.

Chorleiter Elmar Brehm leitete die Neuwahlen. Einstimmig wiedergewählt wurden Stefan Greubel (Vorsitzender), Günther Vogel (Schriftführer) und Jutta zur Heide (Kassierin). Als Beisitzer erhielten Sigrid Klabouch, Otto Wahler, Simone Zimmermann, Margit Kiesel wieder und Jochen Frei zusätzlich das Vertrauen. Notenwart bleibt Eleonore Richler, Fahnenträger Rainer Schmitt und Leo Schutzmeier, Sigrid Klabouch und Gebhard Kiesel prüfen die Kasse.

Gerne eine Frau gehabt

Gerne hätte die Versammlung wieder eine Frau als Stellvertreterin gesehen, aber da sich keine Nachfolgerin für Waltraud Schmitt fand, übernahm Chorleiter und Dirigent Elmar Brehm auch das Amt des Stellvertreters.
Der Vorsitzende kündigte neben Tagesausflug, Grillfest und Weihnachtsfeier zwei öffentliche Veranstaltungen an: am Sonntag, 23. März, ein "Offenes Singen" im Pfarrheim und am Samstag, 29. November, das Weihnachtskonzert in der St.-Laurentius-Kirche.