"Ist bitter": Esprit-Filiale in Franken muss schließen - weitere Standorte betroffen

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Esprit schließt in Bad Kissingen: Auch andere Filialen machen dicht - "ist bitter"
Der Räumungsverkauf im Bad Kissinger Esprit-Laden ist bereits gestartet. Die Schließung soll in Kürze erfolgen.
Esprit schließt in Bad Kissingen: Auch andere Filialen machen dicht - "ist bitter"
Markus Vogt / Mode Vogt

Die Insolvenz des Modekonzerns Esprit hat auch in Franken unmittelbare Folgen: Die Filiale in Bad Kissingen macht zu. Der selbstständige Geschäftsführer spricht von einem "herben Verlust". Was wird aus den anderen fränkischen Läden der Kette?

Ob Industrie, Baugewerbe oder Gastronomie - in vielen Brachen war die Stimmung schon einmal deutlich besser. Auch im Handwerk und Einzelhandel befinden sich etliche Akteure in wirtschaftlicher Schieflage. In Bad Kissingen etwa stellt die geschichtsträchtige Bäckerei Motsch im August ihren Betrieb ein - das Ende einer jahrzehntelangen Ära. Wie nun bekannt wurde, macht auch die örtliche Esprit-Filiale in der Unteren Marktstraße zeitnah ihre Pforten zu. Hintergrund ist die Insolvenz des weltweit agierenden Modekonzerns.

Nachdem bereits der Esprit-Laden im hessischen Hünfeld geschlossen wurde, treffe es "nun leider auch" die beiden Stores in Fulda und Bad Kissingen, hält Modeunternehmer Markus Vogt fest. Als Franchisenehmer betrieb er bis zuletzt neben 13 anderen Textilgeschäften auch drei Esprit-Filialen. Eine davon ist inzwischen zu, die zwei verbliebenen folgen. Als selbstständiger Lizenzhändler verkauft Vogt die Produkte der internationalen Fashionfirma. Die Talfahrt des Gesamtunternehmens haben augenfällig indes auch Auswirkungen auf die in Eigenregie betriebenen Boutiquen.

Esprit-Insolvenz mit drastischen Folgen: Filialschließungen in Bad Kissingen, Fulda und Hünfeld

"Aufgrund der Insolvenz von Esprit in Eigenverwaltung und der negativen Umsatzentwicklung können wir den Betrieb nicht länger aufrechterhalten", erklärt Vogt in einer Schließungsankündigung. "Es ist bitter und für beide Standorte ein herber Verlust." Mitte Mai hatte Esprit beim Amtsgericht Düsseldorf Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Auch für sechs weitere deutsche Gesellschaften des Textil-Giganten wurden entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Von den Schritten sind laut Firmenangaben bundesweit rund 1500 Mitarbeiter betroffen. Die Krise des Modegiganten hält derweil an.

"Seit Wochen ist Esprit auf der Suche nach einem neuen Investor, aber offensichtlich ohne Erfolg", konstatiert Vogt, der Geschäftsführer des mittelständischen Familienunternehmens Mode Vogt mit Sitz in Hünfeld im Raum Fulda. Die Unternehmensgruppe Vogt existiert mittlerweile seit über 85 Jahren, wie aus der auf der Firmenwebseite veröffentlichten Chronik hervorgeht. "Mit großer Freude und Leidenschaft haben wir über all die Jahre den Spirit von Esprit gelebt und geliebt", wird Markus Vogt in der aktuellen Stellungnahme zitiert. "Jedoch sind wir gezwungen, zu handeln - und das möglichst schnell." Weil die Warenversorgung seitens Esprit nicht mehr zu 100 Prozent gewährt werden könne, sei eine Schließung unumgänglich.

In beiden Esprit-Läden läuft demnach bereits ein Räumungsverkauf. Ein genauer Schließungstermin stehe noch nicht fest, die Schließung werde "aber schon sehr bald" erfolgen. Ein Leerstand droht den drei bisherigen Geschäften anscheinend aber nicht. "Auch wenn wir die Esprit-Türen schließen, freue ich mich jetzt schon riesig darauf, im Herbst mein neues Konzept präsentieren zu können", kündigt Vogt an. "Alle drei Läden werden das gleiche Konzept erhalten." Die Neueröffnung der Mode-Stores in Bad Kissingen, Fulda und Hünfeld ist demzufolge für September vorgesehen. 

Esprit-Filiale in Bad Kissingen macht zu - was wird aus den anderen Filialen in Franken?

Inklusive Outlets hat Esprit bundesweit 57 eigene Geschäfte. Allein in Franken gibt es gegenwärtig rund zehn Filialen. Standorte sind unter anderem Nürnberg, Fürth, Hallstadt, Bayreuth und Würzburg. Kommt es neben dem Geschäft in Bad Kissingen in der Region zu weiteren Schließungen? inFranken.de hat den Modekonzern gefragt, wie es mit den hiesigen Läden weitergeht.

Die Antwort liefert allerdings wenig neue Informationen. "Für die eigenen Filialen von Esprit gibt es weiterhin keine Beschlüsse, weil die Gespräche mit potenziellen Investoren im Rahmen des laufenden vorläufigen Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung fortdauern", erklärt ein PR-Sprecher im Namen des Textilunternehmens.

Für die beiden fränkischen Filialen der insolventen Modekette Aachener steht das Aus derweil seit Längerem fest. Der "Retter" der früheren Galeria-Standorte in Nürnberg und Coburg stellt den Betrieb ein. Sämtliche Geschäfte müssen schließen. Weitere Nachrichten aus Bad Kissingen und der Region liest du in unserem Lokalressort.