Der weltweit agierende Modekonzern Esprit hat Insolvenz angemeldet. Allein in Franken gibt es zehn Filialen. inFranken.de hat das Unternehmen gefragt, wie es mit den hiesigen Läden weitergeht.
Esprit steckt akut in der Krise. Der bekannte Modekonzern ist wirtschaftlich angeschlagen. Das Unternehmen hat am Mittwoch (15. Mai 2024) beim Amtsgericht Düsseldorf Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Auch für sechs weitere deutsche Gesellschaften des Textil-Giganten wurden entsprechende Schritte eingeleitet. Von den Maßnahmen sind in Deutschland laut Firmenangaben rund 1500 Beschäftigte betroffen.
Inklusive Outlets hat Esprit bundesweit 57 eigene Geschäfte. Allein in Franken gibt es gegenwärtig zehn Filialen. Was bedeutet der Gang in die Insolvenz für die hiesigen Standorte? inFranken.de hat das Unternehmen um eine Stellungnahme gebeten.
Modekette Esprit in finanzieller Schieflage - Unternehmen verzeichnet seit geraumer Zeit sinkende Umsätzen
Auslöser für die aktuelle prekäre Lage des Modekonzerns sind offenkundig gleich mehrere Faktoren. So macht dem Betrieb macht Betrieb die schrumpfende Nachfrage zu schaffen. "Esprit ist eine weltweit bekannte Marke für Mainstream-Mode, die aber seit geraumer Zeit unter sinkenden Umsätzen, verbunden mit zahlreichen Umstrukturierungen und Managementwechseln, leidet", wird Christian Gerloff in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung zitiert. Der Rechtsanwalt wurde zusammen mit einem Kollegen bei allen betroffenen Gesellschaften zu Geschäftsführern bestellt.
"Die Eigenverwaltungsverfahren sollen die Chance eröffnen, die europäischen Aktivitäten von ihrer Struktur und vom Produkt her so aufzustellen, dass sie nachhaltig profitabel werden können", so Gerloff. Der Geschäftsbetrieb bei Esprit soll dem Unternehmen nach bis auf Weiteres fortgeführt werden. Von den Insolvenzanmeldungen direkt betroffen seien rund 1500 Angestellte. Diese seien am Mittwoch im Zuge einer Versammlung im nordrhein-westfälischen Ratingen über die Pläne informiert worden.
Laut Esprit laufen bereits Gespräche mit einem interessierten Finanzinvestor. Ziel ist demnach, das maßgeblich aus Deutschland geführte europäische Geschäft zu restrukturieren und zukunftsfähig neu aufzustellen.
Allein zehn Esprit-Filialen in Franken - haben die Standorte in der Region eine Zukunft?
Auch in Franken gibt es zahlreiche Verkaufsstandorte des einst so populären Mode-Riesen. Erhältlich sind die Produkte unter anderem in Kaufhäusern wie Galeria Karstadt Kaufhof oder Wöhrl. Eigenständige Esprit-Stores gibt es laut inFranken.de-Recherchen in Nürnberg, Fürth, Ansbach, Gunzenhausen, Hallstadt, Lichtenfels, Bayreuth, Würzburg, Schweinfurt und Bad Kissingen. Welche Folgen bringen die Insolvenzverfahren für die fränkischen Filialen mit sich? inFranken.de hat nachgefragt. Aufseiten des Konzerns hält man sich gleichwohl bedeckt, was etwaige Konsequenzen anbelangt.
"Zum Filialnetz von Esprit insgesamt beziehungsweise zu einzelnen Filialen können wir derzeit leider noch keine valide Aussage treffen", erklärt ein PR-Sprecher im Namen des Textilunternehmens. "Dazu sind der weitere Fortgang des Verfahrens und die Gespräche mit möglichen Investoren über Zukunftskonzepte abzuwarten." Ob es gegebenenfalls zu Schließungen von fränkischen Esprit-Geschäften oder anderweitigen Maßnahmen kommt, wird letzten Endes die Zukunft zeigen.