Der Gemeinderat befasste sich befasste sich mit dem Planfeststellungs- verfahren zur neuen Kreisstraße. Entlastung der Ortsdurchfahrten Eltingshausen und Oerlenbach.
Mit Anregungen zu Radwegen, Anbindung der bisherigen Kreisstraße KG 43 an die "KG 43 neu", Feldwegenetz, Unternehmensflurbereinigung und Lärmschutz verdeutlichte der Gemeinderat seine Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren zur geplanten neuen Kreisstraße, die nördlich an Eltingshausen vorbei führt und die überfrequentierten Ortsdurchfahrten Eltingshausen und Oerlenbach entlasten muss.
Anhand von Plänen und Skizzen erläuterte
Bürgermeister Franz Kuhn (CSU) das Konzept des Landkreises Bad Kissingen, das der die Regierung von Unterfranken zur Genehmigung vorliegt.
Kuhn erinnerte an die wiederholten Bestrebungen der Gemeinde für eine Umgehung: "Schon beim Raumordnungsverfahren für die A 71 forderte der Gemeinderat vielfach und mit Nachdruck die Entlastung.
Das Vorhaben rückte zwar in den vordringlichen Bedarf, aber die zeitgleiche beziehungsweise zeitnahe Realisierung lässt bis heute auf sich warten. Selbst der Schwerlastverkehr nützt die Kreis- und Ortsstraßen in Richtung Bad Kissingen, um die zum Teil unübersichtliche, kurvenreiche und geschwindigkeitsbeschränkte B 286 in Richtung Bad Kissingen zu umgehen." Dazu komme Verkehr aus dem Raum Maßbach, der sich durch Eltingshausen kämpfe.
Deshalb sei man froh, dass der Landkreis Abhilfe schaffen möchte.
Im Detail ging der Bürgermeister auf die aktuellen Planungen, die im Dezember öffentlich auslagen, ein: "Die KG 43 neu umfasst den Abschnitt von der Staatsstraße 2445 (B 19) bis zur KG 6 und ist 2266 Meter lang. Berührt werden die Gemeindestraße von Rottershausen nach Eltingshausen, die Straße Am Gründlein sowie die angrenzenden Feldwege.
Der Kreisverkehr an der Staatsstraße 2445 sowie ein Geh- und Radweg von dort in Richtung Eltingshausen entlang der KG 43 neu und bis zur KG 43 alt sind zu begrüßen."
Problematisch sei die Anbindung der KG 43 alt an die KG 43 neu. Diese würde im Talbereich eine enorme Aufschüttung erfordern. Der Gemeinderat folgte dem Vorschlag, die Anknüpfung nach Westen zu verschieben, um das natürliche Gelände aufzugreifen.
Außerdem würden wegen der im Tal vorhandenen Kaltluftströme gefährliche Straßenfröste umgangen.
Geh- und Radweg gewünscht
Im Bereich des Umspannwerks ist ein zweiter Kreisverkehr geplant. Die Straße "Am Gründlein" müsste auf 180 Metern Länge verlegt werden. Die bisherige Strecke würde zurückgebaut. "Das ist soweit in Ordnung.
Wir wünschen aber vom Ort her einen Geh- und Radweg, der später an das Gesamtkonzept einer B 286 neu angekoppelt werden kann", regte der Gemeinderat an.
Die Planung geht nicht auf den neuralgischen Punkt am FC-Sportgelände ein. Hier kreuzt die Rhönstraße die KG 43 neu, die zwar als Innerortsstraße auf 50 km/h beschränkt ist, aber ohne nahe Bebauung zu höherer Geschwindigkeit verleitet.
Das Problem der gefahrlosen Überquerung bleibt, zumal BMX-Anlage und Sportplätze vor allem Kinder und Jugendliche locken.
In der Nähe der Firma Greubel mündet die KG 43 neu in die bisherige Kreisstraße KG 6 in Richtung B 286 ein. Für gut befunden wurde der Verzicht auf einen weiteren Kreisverkehr und ein geplanter Geh- und Radweg bis zur Abzweigung in Richtung Terzenbrunn.
"Eine Kreuzungsvereinbarung einschließlich Baukostenanteil mit dem Landkreis wurde nicht getroffen, da wir meinen, dass der Verkehrsanteil vom Ort her unter 20 Prozent liegen wird", ergänzte Kuhn.
Feldwege unterbrochen
Mit der KG 43 neu werden Feldwege unterbrochen. Zum einen wird an der Wengert eine Unterführung per Röhre, die vier Meter breit und 4,90 Meter hoch ist, geschaffen.
Der Grundweg an der Kreuzung KG 43 neu/ KG 43 alt wird höhengleich angebunden. "Das weitere Feldwegenetz sowie die zerschnittenen Ackerflächen müssen per Teilflurbereinigung geregelt werden", ist die Auffassung des Gemeinderates. Reinhard Landgraf (Die Überörtliche) regte an, dabei auch die künftige Holzabfuhr zu berücksichtigen.
Zum Thema Immissionen vor allem im Bereich Wengert legte der Bürgermeister die Messergebnisse vor: "Die liegen unter den Grenzwerten von 59 Dezibel tagsüber und 49 Dezibel nachts. Somit besteht kein Anspruch auf Lärmschutz." Ursprünglich war ein Wall im Gespräch. "Wir sollten nach Fertigstellung die Werte überprüfen", empfahl Andreas Kukuk (FWG).
Die Ausgleichsflächen seien abgeklärt, gab Kuhn weiter.
Vor allem Randflächen entlang der neuen Route sowie eine Fläche in der Gemarkung Oerlenbach unterhalb der ehemaligen Erddeponie, wo ein Graben mäandriert wird, seien vorgesehen.
Als weitere Punkte finden sich in der gemeindlichen Stellungnahme Grundwasserschutz, Entschädigung für Mindereinnahmen an Jagdpacht, Verlauf von Breitband- und Stromkabel, Biotop an der Wengert und Übernahme von bisherigen Kreisstraßen: "Die müssen in einwandfreiem Zustand, also saniert und frei von eventuellen Schadstoffen sein", betonte der Gemeinderat, ehe er einhellig die Stellungnahme billigte.