Ein Theaterabend für alle Sinne

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Der unverschämte Kobold Puck hat das Liebesnest der Königin entdeckt und plant Übles: Das Ballett Györ gastiert mit Felix Mendelssohn-Bartholdy Musik zu Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" beim Theaterring im Kurtheater. Foto: Alexander Bognár
Der unverschämte Kobold Puck hat das Liebesnest der Königin entdeckt und plant Übles: Das Ballett Györ gastiert mit Felix Mendelssohn-Bartholdy Musik zu Shakespeares "Ein Sommernachtstraum" beim Theaterring im Kurtheater.  Foto: Alexander Bognár

"Ein Sommernachtstraum" wird vom ungarischen Nationalballett Györ im Bad Kissinger Kurtheater getanzt. Es gibt noch Karten für Sonntag, 5. März, 19.30 Uhr.

Nach dem tollen Erfolg der Shakespeare Company Berlin mit "Wie es euch gefällt", steht ein zweites Shakespeare-Stück zu dessen Jubiläum, dem 400. Todesjahr 2016, auf dem Programm des 32. Theaterrings der Stadt Bad Kissingen für die Spielzeit 2016/17. "Ein Sommernachtstraum" von Felix Mendelssohn-Bartholdy, getanzt durch das ungarische Nationalballett Györ, wird am Sonntag, 5. März, 19.30 Uhr, im Kurtheater dargeboten.

Seit Wielands erster Shakespeare-Übersetzung ins Deutsche wurden dessen Werke von allen Klassikern begeistert gelesen; die Übersetzung der Romantiker Schlegel und Tieck, die Shakespeares zweideutige und oft offen obszöne Anspielungen heraus übersetzten, weil sie das deutsche Publikum allzu sehr erschrecken könnten, gehörte von nun an für 150 Jahre zu den Klassikern in den deutschen Bücherschränken.


Tiefere, auch sexuelle Bedeutung

Der "Sommernachtstraum" war da eine hochpoetische, aber weitgehend harmlose Verwechslungsgeschichte zweier Liebespaare in einem Sommerwald. Bei dieser irritierte lediglich die Liebesgeschichte der Elfenkönigin mit einem Esel etwas. Auch brachte der ziemlich hämisch dargestellte misslingende Versuch einer Handwerkertruppe, ein Theaterstück zum Fest des Herzogs aufzuführen, etwas derbes Leben in die Geschichte. Heute sieht man die vielen Schichten des Stücks und deren tiefere, auch sexuelle Bedeutung.


Compagnie schon häufig zu Gast

Der junge Felix Mendelssohn-Bartholdy war Zeitgenosse der Veröffentlichung der Übersetzung von August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck, die in seiner Familie gelesen und geliebt und gespielt wurde. Er komponierte schon mit 17 eine Ouvertüre zum "Sommernachtstraum", die er 1843 in eine elfsätzige Ballettmusik umarbeitete. Mit ihr kommt am Sonntag, 5. März, 19.30 Uhr, die Compagnie aus dem ungarischen Györ ins Kurtheater.

Sie war schon häufig beim Theaterring zu Gast, meist mit modernem Tanztheater zu moderner Musik. Der renommierte ungarische Choreograph Youri Vámos, der schon an großen Häusern von Basel bis Berlin gearbeitet hat, hat eine absolut moderne Choreographie für die Truppe, die sich seit einigen Jahren Nationalballett nennen darf, geschaffen.


Fantasievolles Bühnenbild

Sowohl die vielen komischen (der rotzfreche Kobold Puck und der dumm-arrogante selbsternannte Schauspielerstar Zettel als Liebhaber Titanias in Eselsgestalt) als auch die romantischen Züge der Komödie (Elfenkönigin Titania und ihr Gemahl Oberon nebst Elfengefolge in der Traumlandschaft eines Zauberwalds) werden durch klassische geschulte Tänzer in der Tanzsprache unserer Zeit, farbenprächtige Kostüme und ein fantasievolles Bühnenbild zu einem Theaterabend für alle Sinne.


Karten

Für Nicht-Abonnenten des Theaterrings gibt es Karten bei der Tourist-Information im Arkadenbau, über das Kartentelefon, Tel.: 0971/8048 444, oder an der Abendkasse.