Ein musikalischer Spaziergang

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"Die Böhmischen" sind ein Ensemble der Stadtkapelle Hammelburg und traten beim Fränkisch-Egerländer Heimatabend. Foto: Peter Klopf
"Die Böhmischen" sind ein Ensemble der Stadtkapelle Hammelburg und traten beim Fränkisch-Egerländer Heimatabend.  Foto: Peter Klopf
Gabi Kanz als Organisatorin dankte Franz Egerer für seine Unterstützung beim Fränkisch-Egerländer Heimatabend. Gemeinsam organisieren sie und suchen die Gruppen für den Abend heraus.
Gabi Kanz als Organisatorin dankte Franz Egerer für seine Unterstützung beim Fränkisch-Egerländer Heimatabend. Gemeinsam organisieren sie und suchen die Gruppen für den Abend heraus.
 
Fränkisch-Egerländer Heimatabend Foto: Peter Klopf
Fränkisch-Egerländer Heimatabend  Foto: Peter Klopf
 
Fränkisch-Egerländer Heimatabend Foto: Peter Klopf
Fränkisch-Egerländer Heimatabend  Foto: Peter Klopf
 
Fränkisch-Egerländer Heimatabend Foto: Peter Klopf
Fränkisch-Egerländer Heimatabend  Foto: Peter Klopf
 
Fränkisch-Egerländer Heimatabend Foto: Peter Klopf
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Fränkisch-Egerländer Heimatabend Foto: Peter Klopf
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Fränkisch-Egerländer Heimatabend Foto: Peter Klopf
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Fränkisch-Egerländer Heimatabend Foto: Peter Klopf
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Fränkisch-Egerländer Heimatabend Foto: Peter Klopf
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Fränkisch-Egerländer Heimatabend Foto: Peter Klopf
Fränkisch-Egerländer Heimatabend  Foto: Peter Klopf
 
Fränkisch-Egerländer Heimatabend Foto: Peter Klopf
Fränkisch-Egerländer Heimatabend  Foto: Peter Klopf
 

Die Fränkisch-Egerländer Heimatabende halten die Erinnerungen an die Kultur der Vertriebenen wach und verbinden sie gelungen mit Elementen der neuen Heimat.

Das Ende des Zweiten Weltkrieges bedeutete für die Menschen aus den östlichen Gebieten des Deutschen Reiches Flucht oder Vertreibung. Vor genau 70 Jahren, im Mai 1946, kamen in Viehwaggons die ersten Vertriebenen aus dem Egerland in Bad Kissingen an. Neben Heimweh nach ihrer verlorenen Heimat brachten sie auch großes Kulturgut mit.

In Franken heimisch geworden, pflegten sie nicht nur ihre mitgebrachte Kultur, sondern auch die Freundschaft zu ihren fränkischen
Gastgebern und die Liebe zu ihrer neuen Heimat. Wie gut das Verhältnis zu den Franken ist, beweisen die vielen Fränkisch-Egerländer Heimatabende, die seit mehr als 20 Jahren abgehalten werden. Eine kleine Auswahl von Mundartgedichten, Liedern und Musikstücken wurde jetzt bei einem Fränkisch-Egerländer Heimatabend im Rossini-Saal des Regentenbaues vorgestellt.

Für Organisatorin Gabi Kanz wird es immer schwieriger, Sing- oder Tanzgruppen aus dem Egerland zu finden. "Bei Blaskapellen ist das anders. Die reißen sich um einen Auftritt, da fast jede Egerländermusik im Repertoire hat. Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr noch Egerländer einladen kann. Es gibt aus Altersgründen kaum noch Gruppen der Egerländer", erläuterte Gabi Kanz. "Denn jene, die noch im Egerland geboren sind, sind alle mindestens 70 Jahre alt. Daher droht die Kultur zwangsläufig auszusterben."


Initiative von Franz Egerer

Einer, der dieses vor langen Jahren bereits erkannt hat, ist der im Egerland geborene Franz Egerer aus Trimberg. Bereits 1997 hat er beim Organisator des damaligen Fränkischen Abends, Ludwig Moritz, angeregt, mit den Einwohnern von Rhön und Saale einmal pro Jahr einen Fränkisch-Egerländer Heimatabend zu veranstalten.

Neben dem bestehenden Fränkischen Abend sollte ein Abend ausgerichtet werden, bei dem beide Kulturkreise gemeinsam im Mittelpunkt stehen. So auch beim jetzigen Fränkisch-Egerländer Heimatabend. Für Egerländer und böhmische Blasmusik sorgten "Die Böhmischen" - ein Ensemble der Stadtkapelle Hammelburg unter der musikalischen Leitung von Klaus Bauer. Frisch und spritzig intonierten sie Weisen wie "Wir sind Kinder von der Eger" oder den "Rekruten-Marsch".


Bockpfeife, Akkordeon, Gesang

Ob mit Trompete, fränkischer Bockpfeife, Akkordeon oder mit Gesang und Mundart, die Spessart Spielleut - Lissy und Hans Heiligenthal aus Hofstetten bei Gemünden - sind der fränkischen Musik vom Main mit Leib und Seele verschrieben. Mit kecken fränkischen Weisen erfreuten sie die Zuhörer. Auch für lustige, hintersinnige Gedichte in fränkischer Mundart war Hans Heiligenthal zuständig.


Hintersinnig und lustig

Den Reigen beschloss die Gruppe "Blecherne Sait'n". Die Gruppe besteht aus dem Ehepaar Ingrid und Franz Gericke aus Schnaittenbach und Sepp Donhauser aus Etzelwang im oberpfälzischen Landkreis Amberg-Sulzbach in Bayern. In einzigartiger Kombination mit brillierender Zither, Gitarre und leiser Tuba überzeugte das Trio mit echter Volksmusik und modernen Tradimix-Elementen. Herausragend sind die "selber" gestrickten Couplets mit eigenem Text, die auf hintersinnige, lustige Weise das Oberpfälzer Leben in Mundart beschreiben.

Durchs Programm führte Gabi Kanz. "Lass dir die Fremde zur Heimat werden, aber die Heimat niemals zur Fremde", lautete ihr Motto. "Auch wenn ich diesmal keine Tanzgruppe gefunden habe - ich will den Fränkisch-Egerländer Heimatabend nicht sterben lasen."