Ein Fest ohne Hutbuche

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Die Vorbereitungen für das Hutbuchenfest laufen bereits. Am vergangenen Wochenende haben die Frauenrother Fabian Metz (von links), Georg Grom und Albin Kessler den Festplatz an der Hutbuche gemäht. Von dem Baum ist allerdings nicht mehr viel übrig. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Die Vorbereitungen für das Hutbuchenfest laufen bereits. Am vergangenen Wochenende haben die Frauenrother Fabian Metz (von links), Georg Grom und Albin Kessler den Festplatz an der Hutbuche gemäht. Von dem Baum ist allerdings nicht mehr viel übrig. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Die Hutbuche im Juli 2010: Saftig grün zeigte sich der Baum. Da einzelne Äste drohten, herabzufallen, wurde ein Zaun aufgestellt. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Die Hutbuche im Juli 2010: Saftig grün zeigte sich der Baum. Da einzelne Äste drohten, herabzufallen, wurde ein Zaun aufgestellt. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Foto: Archiv Kathrin Kupka-Hahn
Foto: Archiv Kathrin Kupka-Hahn
 
Was von der Hutbuche noch übrig ist. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Was von der Hutbuche noch übrig ist.  Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
 
Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Matthias Metz (links) und Mario Metz stutzen die Hecken am Festplatz. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Matthias Metz (links) und Mario Metz stutzen die Hecken am Festplatz. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 

Bei einem Wintersturm im Januar ist der uralte Baum umgekippt. Seine Reste bleiben nun als Monument erhalten. Doch das ist umstritten.

Es sieht ziemlich wüst aus an der Hutbuche. Das Gras steht kniehoch. Büsche und Sträucher sind außer Form, wie wild gewachsen. Ein kaputter Holzzaun liegt herum. "Den haben wir erst einmal auf Seite geräumt", erzählt Georg Grom. Gemeinsam mit vier weiteren Frauenrothern ist er dabei, den Festplatz an der Hutbuche herzurichten. Schließlich soll hier am ersten Augustwochenende das traditionelle Hutbuchenfest steigen.

Nach gut zwei Stunden Arbeit ist die Wüstenei verschwunden: Das kniehohe Gras ist gemäht. Büsche und Sträucher sind gestutzt. Abschließend ebnen die Männer den Boden, beseitigen Löcher und Unebenheiten . Diese sind vermutlich am Freitag, 13. Januar, entstanden. Damals hatte ein Schneesturm die Region mehrere Stunden im Griff. Eine starke Windböe sorgte schließlich dafür, dass die Hutbuche umkippte.


Wurzel von Pilz befallen

Der Schock bei den Frauenrothern war groß, obwohl sie schon lange damit gerechnet hatten. Bereits im vergangenen Jahr wirkte ein Teil des Baumes wie abgestorben, der andere trug immens viele Früchte und ganz wenige Blätter. Bei starkem Wind und Gewitter brachen regelmäßig dicke Äste ab. "Wir haben immer wieder gesagt, dass die Buche abstirbt. Unser Vorschlag war deshalb, den Baum bis auf einen Rest zu stutzen und eine neue Buche anzupflanzen", betont Georg Grom. Doch die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt hat anders entschieden. Nun ist die Hutbuche futsch, umgekippt.

Inzwischen war ein vom Landratsamt beauftragter Baumgutachter noch einmal vor Ort, erklärt Lena Pfister, die Sprecherin der Behörde, auf Nachfrage dieser Zeitung. Er habe festgestellt, dass die Wurzeln und des Holz der Hutbuche durch einen Pilz derart beschädigt gewesen sind, dass die eine Windböe ausgereicht hatte, den Baum zu fällen.


Gemeinde will einen Zaun bauen

Inzwischen ist von der einst prächtigen Hutbuche nicht mehr viel übrig. Lediglich der umgekippte, stark gestutzte Stamm samt Wurzel ist noch zu sehen. "Wir lassen das so liegen, zum Gedenken", erklärt Bürgermeister Waldemar Bug. Schließlich ist der Markt Burkardroth Eigentümer des Baumes. Nur während der Zeit als Naturdenkmal war die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt für die Sicherheit der Buche zuständig. Nun ist die Kommune wieder in der Pflicht. Diese plant, einen Zaun um das Baum-Monument zu errichten, auch, damit Kinder nicht darauf herumklettern. Schließlich würde der Baum mit der Zeit vermodern, da bestehe die Gefahr, dass Teile abbrechen und sich Kletterer verletzen können. "Wir versuchen, den Zaun noch vor dem Hutbuchenfest aufzustellen", sagt Bug.


Neue Hutbuche im Herbst

Das Landratsamt bestätigt die Zuständigkeit des Marktes. "So wie der Stamm jetzt liegt, soll er belassen werden", schreibt Sprecherin Pfister. Ein Teil der Hutbuche stehe jedoch noch, der wieder ausgetrieben hat. Dieser Rest soll abgestützt werden. "Darum kümmert sich Dieter Büttner, der Kreisfachberater", fügt sie hinzu. Außerdem gibt Pfister bekannt, dass im Herbst eine neue Hutbuche gepflanzt werden soll.

"Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde haben Abkömmlinge des alten Baumes vorgezogen", schreibt sie. In Frauenroth seien außerdem noch drei Bäumchen, die aufgegangen sind, markiert worden, um sie zu erhalten.
Die Frauenrother sind von dem jetzigen Dasein ihrer Hutbuche als Monument nicht wirklich begeistert. "Das macht keinen guten Eindruck", ist Georg Grom überzeugt. Seine Helfer pflichten ihm bei. Das ist Buchenholz, sagt einer, das sackt zusammen, da es innerhalb von zwei, drei Jahren schimmelt. Und dann wächst Gras drüber, fügt ein anderer hinzu. Etwas weniger hätte liegen bleiben sollen.

Letztendlich hat das Ganze auch etwas Gutes: Die Frauenrother haben jetzt wieder mehr Platz zum Feiern. "Ohne Einschränkungen", wie die Sprecherin des Landratsamtes bestätigt. Am 5. August startet der Festbetrieb. Bis dahin haben der Feuerwehrkommandant Georg Grom und seine Helfer - von Feuerwehr und Musikverein - noch gut zu tun. Manche nehmen sich sogar Urlaub, um bei den Festvorbereitungen helfen zu können. Denn das findet definitiv statt, auch ohne Hutbuche.