Ein Domizil für den Staatsforst

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Tim Hartung ist Auszubildender im zweiten Lehrjahr. Hier erklärt der angehende Forstwirt Wissenswertes zur Motorsäge. Interessiert verfolgen die Besucher Anna Viktoria Kaiser und Hans Hartmann seine Ausführungen. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Tim Hartung ist Auszubildender im zweiten Lehrjahr. Hier erklärt der angehende Forstwirt Wissenswertes zur Motorsäge. Interessiert verfolgen die Besucher Anna Viktoria Kaiser und Hans Hartmann seine Ausführungen. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn
Für musikalische Unterhaltung sorgten bei der feierlichen Einweihung der Jagdhornbläser aus Bad Brückenau. Foto: Kupka-Hahn
Für musikalische Unterhaltung sorgten bei der feierlichen Einweihung der Jagdhornbläser aus Bad Brückenau. Foto: Kupka-Hahn
 
Archtiekt Stefan Richter schraubt hier mit Hilfe von Forstbetriebsleiter Wolfram Zeller und Servicestellenleiter Theodor Escherich das Namenschild an. Foto: Kupka-Hahn
Archtiekt Stefan Richter schraubt hier mit Hilfe von Forstbetriebsleiter Wolfram Zeller und Servicestellenleiter Theodor Escherich das Namenschild an. Foto: Kupka-Hahn
 
Eindrücke vom Tag der offenen Tür. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Eindrücke vom Tag der offenen Tür. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Eindrücke vom Tag der offenen Tür. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Eindrücke vom Tag der offenen Tür. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Eindrücke vom Tag der offenen Tür. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Eindrücke vom Tag der offenen Tür. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 

Mehr als 150 Besucher nutzten den Tag der offenen Tür dazu, den neuen Stützpunkt des Forstbetriebs Bad Brückenau in Stangenroth zu besichtigen.

Für die einen ist es einfach nur eine Motorsäge, für Tim Hartung jedoch nicht. Für ihn ist das Gerät eine der wichtigsten Maschinen überhaupt. Der 17-Jährige braucht sie fast täglich, berufsbedingt. Schließlich ist er einer von den vier Auszubildenden zum Forstwirt des Forstbetriebs Bad Brückenau.
"Da ich unter 18 Jahre bin, darf ich sie momentan nur im Beisein des Meisters benutzen", erklärt er.
Am vergangenen Sonntag steht er in der neuen Ausbildungswerkstatt in Stangenroth und beantwortet Fragen, unter anderem zu den ausgestellten Motorsägen. "Welche ist nun besser, die von Stihl oder Husquvarna", will Besucherin Anna Viktoria Kaiser wissen, die aus Oehrberg stammt und selbst mit ihrem Mann "Holz macht". Das sei so ziemlich egal, antwortet Tim Hartung. Schließlich habe jede Maschine so ihre Vorzüge. "Die hier hat sogar eine Handheizung", erklärt der Lehrling.


Näheres zur Motorsäge

Dann zeigt er, wie er das Motorsägen-Blatt schärft, eine Tätigkeit, die die Auszubildenden in der neuen Werkstatt regelmäßig ausüben. "Per Hand wird es schärfer", ist der junge Mann überzeugt und greift zur Rundsäge. Schon entwickelt sich eine Diskussion mit Hans Hartmann und Günter Voll darüber, wie man das richtig macht. Die beiden Stangenrother gehören am Sonntag zu den ersten Besuchern, die das generalsanierte Gebäude an der Ecke Forst-/Wendelinusstraße besichtigen. "Ich kenne es noch von früher, mein Bruder hat hier in dem ehemaligen Maschinenbetrieb geschafft", erklärt Hans Hartmann. Dass das Haus saniert wurde und jetzt wieder genutzt wird, findet er gut.
Mit seiner Meinung ist er nicht alleine. Das wurde bei der feierlichen Einweihung deutlich, die mit geladenen Gästen, zahlreichen Besuchern und Diakon Michael Schlereth sowie den Bad Brückenauer Jagdhornbläsern stattfand. Sowohl Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) als auch Landtagabgeordneter Sandro Kirchner (CSU) freuten sich, dass der Forstbetrieb Bad Brückenau die Treue zu Stangenroth und damit auch zum Markt Burkardroth hält. Es sei enorm wichtig, die alten Gebäude im Dorf mit Leben zu füllen, sagte das Ortsoberhaupt in seiner Rede. Zudem seien Ausbildungsplätze vor Ort wichtig.


Eine Visitenkarte

Kirchner, der selbst Jäger ist, hob in seinem Grußwort sowohl die Bedeutung Stangenroths als zentralen Ort für den Forstbetrieb als auch die der neuen Wildkammer hervor. "Sie ist eine Visitenkarte", sagte er. Schließlich lobte er den Forstbetrieb, dass die Sanierung des Gebäudes mit heimischen Handwerksbetrieben erledigt wurde. "Insgesamt 19 Firmen waren an der Generalsanierung beteiligt", erklärte anschließend Architekt Stefan Richter, der den 475 000 Euro teuren Umbau geplant und auch begleitet hat.
Forstamtsleiter Wolfram Zeller zeigte sich am Sonntagnachmittag sehr zufrieden. Nicht nur, weil der neue Stützpunkt so gut ankam. In diesem sind neben der Ausbildungswerkstatt auch eine Wildkammer und neue Büroräume entstanden. "Hier arbeiten Clemens Schmitt, der Einsatzleiter, sowie Marina Bosdorf, die Steinacher Revierförsterin. Später wird auch der Nachfolger des Stangenrother Revierförsters, Richard Henneberger, hier unterkommen", sagte er in seiner Ansprache.


Begehrtes Ziel

Auch die hohe Anzahl der Besucher, die am Sonntagnachmittag zur Einweihung nach Stangenroth gekommen waren, stimmten Zeller positiv. "Damit habe ich nicht gerechnet", gab er unumwunden zu. Etwa 150 Besucher waren trotz zahlreicher Veranstaltungen in der Region und den Festivitäten anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Hochrhöner-Wanderwegs bei der feierlichen Einweihung des Gebäudes dabei. Im Lauf des Nachmittags kamen weitere Interessierte dazu, vor allem aus Stangenroth.
Auch die Eltern von Azubi Tim Hartung aus Oberlauringen nutzten die Gelegenheit, die Wirkungsstätte ihres Sohnes zu besichtigen. "Es gefällt uns sehr gut", sagt seine Mutter, Natürlich ist sie trotz der Entfernung begeistert, dass ihr Sohn den Ausbildungsplatz beim Forstbetrieb Bad Brückenau erhalten hat. "Es war schon immer sein Traum, Forstwirt zu werden", fügt der Vater hinzu. Enttäuscht sei er jetzt nach über einem Jahr Lehrzeit nicht, erklärt Tim auf Nachfrage. Im Gegenteil. Am besten gefalle es ihm, im Wald zu arbeiten und Holz zu machen - mit der Motorsäge.