Der kleinste Ortsteil klagt über den größten Bevölkerungsverlust: Rückgang um 38 Prozent innerhalb zweier Jahrzehnte.
In der Alten Schule begrüßte Ortsbeauftragte Astrid Mützel (FWG) die Anwohner von Heiligkreuz. Dieser kleinste Ortsteil der Gemeinde Wartmannsroth habe innerhalb von zwei Jahrzehnten mit damals 105 Bewohnern bis heute mit 65 Einwohnern den größten Bevölkerungsschwund von 38 Prozent im Gemeindebereich erlitten, zitierte Bürgermeister Jürgen Karle (FWG) die Statistik.
Ob in diesem kleinen Ortsteil heuer die Wahlurne für die Kommunal- und Bundestagswahl stehen könne, sei höchst fraglich, meinte Karle. Bei so wenigen Wählern - Karle rechnet mit 45 Wahlberechtigten aus Heiligkreuz bei immer mehr Briefwählern, die von dieser Anzahl abzuziehen sind - seien ihm rechtlich die Hände gebunden, weiterhin ein eigenes Wahllokal für Heiligkreuz durchzusetzen. "Das hat schon zur vergangenen Wahl mächtig gewackelt", erinnerte Karle. Gewählt werde daher heuer höchst wahrscheinlich in Völkersleier.
Heiligkreuz ist von Maßnahmen zur Dorferneuerung nicht betroffen. Anwohner Christian Jung wunderte sich jedoch grundsätzlich, dass die zur Dorferneuerung als förderfähig anerkannten Ortsflächen aus anderen Ortsteilen dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) gemeldet werden müssen. "Ein Haus weiter und ich bin raus aus dem Förderprogramm", lautet die logische Konsequenz. Es dürfe dem ALE halt kein Fass ohne Boden entstehen, kommentierte Karle. Weiterhin interessierte sich Jung für das zurzeit mit Flatterbändern gesperrte Umfeld des Buchenklingensteges an der Schondra. "Unsere Gemeinde ist dafür nicht zuständig", nahm Karle Stellung.
Der Themenbereich "gesplittete Abwassergebühr und Grundgebühren für den Trinkwasseranschluss" interessierte die Anwohner ebenfalls. "Warum muss ich monatlich 2,50 Euro Grundgebühr für ein leeres Haus zahlen, das gar keinen Wasseranschluss mehr hat?", wollte Hans Grosch wissen. Wenn kein Wasser entnehmbar sei, dann bestehe Befreiung von der Zahlungspflicht, kommentierte Verwaltungsgeschäftsführer Daniel Görke.
Sichtlich wohl tat Karle das Lob für den gemeindlichen Winterdienst, der in diesem kleinen Dorf tätig ist. Es sei gründlich und pünktlich in Heiligkreuz geräumt worden, bestätigte Neca Grosch. Wie sich heraus stellte, traf dieses Lob vor Allem auch Werner Henning, der seinen Schneepflug regelmäßig in den frühen Morgenstunden in Bewegung setzte.
Durch den kleinen Ort werde seit Jahren immer noch gern gerast, meldeten weitere Anwohner. Sie regten eine amtliche Geschwindigkeitsmessung an. Auf den Vorschlag, Schilder an der Engstelle der Ihre Zuversicht äußerte Ortsbeauftragte Mützel hinsichtlich der rechtzeitigen Toilettensanierung in der Alten Schule.