Man ist noch kein Regensburger Domspatz, nur weil man vor Ort ist. Da entwickelt man sich erst im Lauf der Zeit dazu. Wenn man die Ausbildung gut verinnerlicht, sich damit identifiziert, sein Talent nutzt und versucht, Menschen mit Musik positiv zu bereichern, dann ist man ein Domspatz.
Hatten Sie Zweifel, dass sie die anspruchsvolle musikalische und schulische Ausbildung nicht packen?
Ein gewisses Maß an Disziplin wird abverlangt. Schule und Chor sind aber gut miteinander vernetzt, sonst sind die täglichen Herausforderungen nicht machbar. Ich habe nie daran gezweifelt, dass ich es schaffe, aber die ersten Jahre waren sehr hart für mich. Ich hatte oft Heimweh. Meine Eltern hatten mir angeboten, ich könne jederzeit wieder herkommen, aber ich wollte es packen.
Heute sind Sie ausgebildeter Tenor und haben mit 19 Jahren mehrere Nachwuchspreise gewonnen.
Die Domspatzen sind erst einmal ein Chor und man ist ein Teil des Ganzen. Erst später zeigt sich, wo man stimmlich steht. Vor dem Stimmbruch bekam ich erste, kleine Solopassagen, mit 16 begann dann die Sologesangsausbildung. Ich hatte das Glück in die Hände von Bernhard Mayer zu kommen. Da habe ich mich stimmlich gut entwickelt.
Sie haben mit ihrem Klavierpartner Alexander Feih eine CD herausgebracht und erste Berufserfahrung gesammelt. Träumen Sie von der großen Musikkarriere oder haben Sie Angst, dass es nicht klappt?
Ich habe mir nie überlegt, was ich mache, wenn es nicht klappt. Und zwar weil ich nie Berufssänger werden wollte. Da identifiziere ich mich nicht damit. Ich habe bewusst die Zeit nach dem Abitur genutzt, damit sich die Dinge etwas festigen. Die CD ist gewissermaßen das Ergebnis aus den vergangenen neun Jahren. Das wollte ich fertigstellen.
Heißt das, Sie hängen die Musik an den Nagel?
Nein. Die Musik liegt mir am Herzen und die werde ich pflegen. Das lässt sich auch nebenbei ambitioniert gut betreiben. Musik wird weiter eine wichtige Rolle in meinem Leben spielen.
Was gibt es auf Ihrer CD "Impressionen" zu hören?
Wir wollten einen umfassenden Eindruck geben, zu was wir beiden Musiker in den vergangenen zwei Jahren gearbeitet haben. Wir haben uns keinen Rahmen gesetzt, sondern uns gefragt, was verkörpern wir am besten, was vermittelt einen authentischen Eindruck? Wir bieten eine breite Spanne an Kunstliedern von Barock bis Romantik, von Schubert über Grieg bis Brahms und Wolf.
Was ist Ihnen beim Singen wichtig?
Es geht darum, ein Klangbild zu erzeugen, das ich selbst als angenehm empfinde. Man singt und hört sich selbst zu und wenn es einem gefällt hat man seine Aufgabe gut erledigt.
Jetzt treten Sie im Rossini-Saal auf. Was haben sie für eine Beziehung zu Bad Kissingen?
Ich bin natürlich nicht jedes Wochenende hierhergefahren, aber Bad Kissingen ist meine Heimat. Ich fühle mich hier wohl, auch wenn ich die Stadt mit zehn verlassen habe. Die Stadt ist eine Metropole für klassische Musik. Es ist für mich eine Ehre hier singen zu dürfen, weil sie eine besondere Position im klassischen Bereich hat. Es ist schön, Musik und Heimat verbinden zu können.
Was erwartet die Besucher bei dem Konzert?
Es ist ein Liederabend, die Gattung ist das Kunstlied. Es ist ein Programm, das viele Facetten der Musik beleuchtet und aus vielen Klangfarben besteht. Und natürlich sind es zwei junge Künstler, die die Musik auf andere Art und Weise verkörpern. Kilian Langrieger und ich sind gute Freunde. Wir haben zusammen Abitur gemacht. Eigentlich wollten wir immer Freundschaft und Beruf - also Musik - trennen. Aber wir haben gemerkt, dass wir uns gut ergänzen, haben dann ein Programm auf uns abgestimmt und freuen uns darauf, zu spielen.
Das Gespräch führte Benedikt Borst.
Schön, dass er es geschafft hat und auch nichts von den Missbräuchen mitbekommen hat. Mir ist nur unerklärlich, warum Eltern erlauben, ihre Kinder einer Dom-Kirche in Obhut zu geben, von der man nicht weiß, wie viele davon immer noch dort das "Sagen" haben. Ohnehin ist es Schande, dass Georg Ratzinger niemals ein Gefängnis von innen gesehen. Im Gegenteil, die Presse berichtet auch noch über Feierlichkeiten zu seinem 95. Geburtstag in diesem Jahr. Aber so ist die Kirche, die hat viel zu viel Macht und deshalb bleiben nicht nur die Schänder der Schüler, sondern auch alle anderen die Kinder geschlagen und missbraucht haben größtenteils ungestraft und und werden auch noch verehrt. Auch der für mich hoffnungsvolle neue Papst Franziskus entwickelt sich immer mehr zu einer großen Fehlentscheidung.