Mit den Spenden der Aktion Weihnachtshilfe der Saale-Zeitung kann Gabriele Morath vom Caritasverband einige Sorgen lindern. Zum Beispiel die von Angelika R. und ihren beiden Kindern...
Angelika R.*
(alle Namen von der Redaktion geändert) wäre am liebsten auf einen Schlag schuldenfrei. Doch so schnell wie sie es sich wünscht, geht es nicht. Rate für Rate stottert sie ihre ausstehenden Rechnungen ab. Es dauert, aber es geht voran. Angelika R. ist eine alleinerziehende Mutter. Mit ihrem 19-jährigen Sohn Sven* und der 21-jährigen Magdalena* ist sie in den vergangenen Jahren oft umgezogen.
Sie war nicht immer für ihre Kinder da. Oft hatte sie mit sich selbst zu tun und war in psychologischer Behandlung. Während der Ehe haben sie und ihre Kinder schlimme Dinge erlebt. Vor vier Jahren kam die Wende. Angelika R. lernte Gabriele Morath vom Caritasverband kennen. Seitdem geht es für die drei aufwärts.
"Wir haben uns getroffen, da war sie in einer Krise und hat alles schleifen lassen", sagt die Sozialberaterin.
Die Kinder gingen nicht zur Schule, die Mutter war psychisch am Ende. Gabriele Morath hat gespürt, dass sie die Frau bestärken muss, damit sie aus dieser Situation heraus kommt. "Ich hatte das Gefühl, sie schafft das, man musste sie nur anschubsen und ihr immer wieder gut zureden."
Entlastung für zwei Monate Mit den Spenden der Weihnachtshilfe konnte Gabriele Morath ihr bei zwei Raten finanziell unter die Arme
greifen, um ihr diese eine Sorge zu nehmen. Immer wieder hatte sie Durchhänger und war für Momente überfordert. Doch sie schaffte es. "Sie wollte für ihre Kinder wieder da sein und hat die Kraft und den Willen gezeigt", sagt die Sozialberaterin. "Die Frau hat sich selbst aus dem Sumpf befreit."
Es passiere oft, dass Menschen zu Gabriele Morath kommen, die ihre Kraft nicht mehr einsetzen können. Ihnen hilft es zu reden.
"Viele fühlen sich nach den Gesprächen ernst genommen und gestärkt. Ihnen tut das Gefühl gut, dass sich jemand mit ihnen auseinander setzt." Heute ist Angelika R. wieder eine stolze Frau. Gabriele Morath hat gemerkt, dass es ihr besser geht, weil sie nicht mehr so oft zu ihr gekommen war. Ihr Sohn Sven hat einen Ausbildungsplatz bekommen und bei seiner Schwester Magdalena sieht es auch nicht schlecht aus mit einer Stelle.
Angelika R.
lebt von Hartz 4 und dem Kindergeld. Noch. Bald will die Frau eine Umschulung beginnen und auch beruflich neu starten. "Ich hab´ ihr immer nur gesagt, bleiben Sie dran." Angelika R. ist selbst aktiv geworden, hat ihr Leben angepackt und sich zurück gekämpft. Bis zur Schuldenfreiheit ist es noch ein weiter Weg, doch sie hat den Mut ihn zu gehen.