Die Frische fränkischen Sommers auf dem Teller

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Spargelschälen gehört in diesen Tagen zum Geschäft, bei den Köchen allemal und bei der Stadtmeisterschaft der Köche natürlich auch. Fotos: Gerd Schaar
Spargelschälen gehört in diesen Tagen zum Geschäft, bei den Köchen allemal und bei der Stadtmeisterschaft der Köche natürlich auch. Fotos: Gerd Schaar
Die beiden Sieger bekamen Urkunden ... und viel Lob.
Die beiden Sieger bekamen Urkunden ... und viel Lob.
 
Stolze Teilnehmer
Stolze Teilnehmer
 
Diese Zutaten lagen im Einkaufswagen der Köche, damit mussten sie ihr Menü zaubern.
Diese Zutaten lagen im Einkaufswagen der Köche, damit mussten sie ihr Menü zaubern.
 
Bei der Arbeit - bitte nicht stören.
Bei der Arbeit - bitte nicht stören.
 
Die Stadtmeisterin in der Küche, Ann-Katrin Schick schneidet den Saibling zum Tatar.
Die Stadtmeisterin in der Küche, Ann-Katrin Schick schneidet den Saibling zum Tatar.
 
Der Stadtmeister im Bereich Service, Malte Schlereth, mixt seinen kreativen Cocktail "Lovely Summer".
Der Stadtmeister im Bereich Service, Malte Schlereth, mixt seinen kreativen Cocktail "Lovely Summer".
 
Festlich gedeckter Tisch
Festlich gedeckter Tisch
 
Das Thema Spielbank kam bei dieser Tischdekoration zum Tragen.
Das Thema Spielbank kam bei dieser Tischdekoration zum Tragen.
 
Da kann man sich auf den Sommer freuen.
Da kann man sich auf den Sommer freuen.
 

Die Stadtmeisterschaft angehender Köche und Service-Mitarbeiter ging in der Staatlichen Berufsschule über die Bühne. Als Thema hatte man die Veranstaltungsreihe "Kissinger Sommer" und die Spielbank gewählt.

Den "Kissinger Sommer" ließen die Auszubildenden der Staatlichen Berufsschule auf der Zunge ihrer Gäste zergehen. Acht junge Köche und acht junge Leute aus dem Servicebereich traten in dieser Woche bei der zweiten Bad Kissinger Stadtmeisterschaft an.
Die Sieger waren am Ende Köchin Ann-Katrin Schick (Zeil) vom Betrieb Laudensack und Service-Mann Malte Schlereth (Oerlenbach) vom Betrieb Victoria.
Die Organisatorinnen Uschi Delißen, Abteilungsleiterin Gastronomie bei der Berufsschule, und Gastronomin Elisabeth Spath vom Hotelrestaurant Nöth aus Morlesau sowie Vorstandsmitglied bei der Bad Kissinger Kreisstelle des Hotel- und Gaststättenverbandes, waren sehr zufrieden.

Der Sommer auf der Zunge

Spargel, Bachsaibling, Wachteln, Lamm, diverse Bohnenarten, frisches Gemüse und Kräuter sowie Erdbeeren, Rhabarber und Quark kamen in hoch veredelter Form auf die Teller. Die Juroren und Ehrengäste ließen sich auf diese hochkarätige Weise gerne den "Kissinger Sommer" auf der Zunge zergehen. Schnell waren die vier Gänge verzehrt, vorausgegangen waren Stunden, in denen acht Köche in mühevoller Arbeit in der Küche der Berufsschule geschuftet hatten. Sogar ein zusätzlicher Vorbereitungstag war fällig.
"Wir hatten einen Warenkorb zur Verfügung und bei der Menügestaltung völlig freie Hand", bestätigt Köchin Ann-Katrin Schick. Beflügelnde Kreativität war angesagt. "Ich habe keinen Stress in der Küche, weil ich mir die Arbeit gut eingeteilt habe", verrät Schick beim Entgräten und Schneiden des Saiblings, der als Tatar den Spargel als Vorspeise begleitete.
Auch optisch wurde dem großen Bad Kissinger Kulturevent bei diesem Wettbewerb Rechnung getragen. Acht kunstvoll eingedeckte Menütische spiegelten die Themen Musik und Spielbank in diversen Variationen wider. Der schönste Tisch kam vom Gewinner Malte Schlereth. "Man kann sich voll ausleben", meinte er zufrieden, als er seinen selbst kreierten Cocktail "Lovely Summer" mixte: Maracujasaft, Himbeersirup, Wodka, Batida de Coco und Ananassaft kommen in den Drink. Zum Schluss noch ein kleiner Schuss Erdbeersirup.

Zufriedene Gäste ist das Ziel

"Das glückliche Lächeln auf dem Gesicht meines Gastes ist höchstes Ziel", verrät Markus Herrmann (Wolfmannshausen / Thüringen) in einer Erholungspause der Service-Abteilung. An der Berufsschule in Garitz gefalle ihm der Blockunterricht, sein Arbeitsplatz sei in Fulda, aber auf diese Weise ist er gleichzeitig in drei Bundesländern daheim. "Diese Stadtmeisterschaft ist eine gute Vorbereitung für die bevorstehende praktische Prüfung und den späteren beruflichen Einsatz", sagt der junge Mann. "Am liebsten arbeite ich mit Gästen und verkaufe ihnen gute Dienstleistungen", ist Herrmann Feuer und Flamme für seinen Job.

Wünsche von den Augen ablesen

"Mein Gast soll sich geborgen bei mir fühlen und sich über meine Dienstleistung freuen", bemüht er sich um Perfektion. Berufsschüler Frederik Wohlfahrt (Waigoldshausen) stimmt ihm zu: "Schon mit 16 Jahren habe ich an der Theke einer Tanzschule meinen Spaß am Kontakt mit den Menschen und an der Servicearbeit entdeckt und den Beruf der Gaststätten- und Hotelbranche zu meinem Berufsziel erklärt", verrät er. Dem Gast das Passende zu empfehlen und zu servieren, sei zum Beispiel beim Mixen eines guten Cocktails eine tolle Sache. Michael Nardelli (Gerolzhofen) leistet seine Servicearbeit in der Bad Kissinger Klinik Hescuro: "Ich erkundige mich bei meinen Gästen, ob das Essen gut schmeckt, freue mich über gute Kritik und lese ihnen die Wünsche von den Augen ab". Auch bei Tanja Baumeister (Bischofsheim) hat der gute Kontakt zu den Gästen eine große Bedeutung: "Man muss viel leisten", bestätigt sie. Nach ihrer Ausbildung werde sie noch eine Hotelfachschule besuchen.

Ernährung und Gesundheit

Michael Berghammer, Bezirksleiter des Hotel- und Gaststätten-Verbandes Unterfranken, brachte es zwischen zwei Gängen auf den Punkt: "Sich permanent neuen Herausforderungen zu stellen, zeichnet die Nachhaltigkeit dieser Branche aus", nahm er Bezug auf das Wissen über Gesundheit, Ernährung, Lebensmittelprodukte und Emotionen. Die Emotionen zum Tisch des Gastes zu bringen und diesen die Freude an der Gastronomie miterleben zu lassen, sei das Ziel. "Tradition, Gesundheit und Gastfreundschaft sind die Markenzeichen von Bad Kissingen", betonte Heinz Stempfle, Kreisstellen-Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes. Die hiesige Esskultur von der Hausmannskost bis hin zur hochwertigen Sterneküche sollte die Rückbesinnung auf die kulinarische Tradition im Blick behalten: So zum Beispiel das fränkische Schäufele, die Rhönforelle und das Rhönlamm. Das Thema "Vorhang auf für die Sehnsuchtsbranche und die schönsten Berufe der Welt" habe sie neugierig gemacht, verriet die stellvertretende Landrätin Magdalena Dünisch. "Ihre Berufe gehören dazu", sprach Dünisch die Teilnehmer von der Stadtmeisterschaft an.

Die Besten der Besten waren dabei

Wer zur Teilnahme an der Stadtmeisterschaft zugelassen wurde, musste seine Fähigkeit in einer Vorentscheidung unter Beweis stellen. "Hier sind schon die Besten der Besten angetreten", bestätigte Victoria Delißen. Auf den zweiten Plätzen landeten die Berufsschüler Francesco Weber (Küche) und Tanja Baumeister (Service), auf den dritten Plätzen Michael Wegher (Küche) und Sophie Spath (Service).
Die Metallabteilung der Berufsschule hat im Übrigen die massiven Pokale im CNC-Verfahren gefertigt. Einen Wanderpokal gab es vom Hotel- und Gaststättenverband und vom Köcheverein. Aus der Region kamen die 16 Sponsoren, die Lebens- und Sachmittel kostenfrei anreichten.