Zu 289 Einsätzen wurde die Feuerwehr Bad Kissingen in jüngster Zeit gerufen. Dabei spielen auch Türöffnungen bei akuter Gefahr und Fehlalarme eine Rolle.
444 Einsätze mit insgesamt 4833 Arbeitsstunden, diese stolze Zahl verkündete Kreis- und Stadtbrandinspektor Harald Albert in der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kissingen. Auch wenn man davon die im Vorfeld angekündigten 155 Sicherheitswachen abzieht, bleiben immer noch 289 Einsätze, zu der die insgesamt 69 Feuerwehrdienstleistenden im Jahr 2018 gerufen wurden.
56 mal brannte es, beziehungsweise die Feuerwehr wurde zu einem Brand gerufen, bei knapp der Hälfte war der Einsatz jedoch nicht mehr erforderlich und Gott sei Dank gab es nur einen einzigen Großbrand im Berichtsjahr. Weit öfter rückte die Wehr zu technischen Hilfeleistungen aus. Allein 20 mal zu Unfällen mit Fahrzeugen oder Hindernissen auf der Straße. Erschreckend oft mussten die Wehrleute helfen, um bei akuter Gefahr Räume oder Wohnungen zu öffnen. Exakt 50 solcher Einsätze verzeichnet die aktuelle Statistik und, zusammen mit einigen wenigen Unfallopfern im Straßen- und Luftverkehr, konnten bei diesen Einsätzen 13 Personen nur noch tot aufgefunden werden, sechs waren vollkommen hilflos. Über die Drehleiter konnten acht Personen gerettet werden und bei Einsätzen wurden 17 Personen gerettet und 14 weitere versorgt und betreut.
Die Einsatzzeit hat sich trotz neuer "Rekordeinsatzzahlen" wieder auf unter 5000 Arbeitsstunden eingepegelt, und so wiederholte Harald Albert seinen dringlichen, seit Jahren geäußerten Wunsch nach einem hauptamtlichen Gerätewart. Selbst Oberbürgermeister Kay Blankenburg sprach in seinem Grußwort von "brutalen Einsatzstunden" und, dass er oft von Neubürgern gefragt werde, "wie sich solch eine kleine Stadt eine Berufsfeuerwehr leisten könne", worauf er dann den staunenden Zuhörern sagen müsse, dass Bad Kissingen "nur eine Freiwillige Feuerwehr mit professionellem Einsatz" habe.
Relativ oft müssen die Feuerwehrleute auch ausrücken, und es stellt sich heraus, dass es nur ein Fehlalarm war. Im vergangenen Jahr war das 81 Mal, oft zusammen mit einer Stadtteilwehr: Weil Brandmeldeanlagen blinden Alarm gegeben haben, oder weil es zu einem Täuschungsalarm, zum Beispiel durch Wasserdampf, kam. Private Rauchwarnmelder gaben sechs mal blinden Alarm und böswillig wurde die Feuerwehr Bad Kissingen zudem vier Mal alarmiert.
Zu diesen knapp 5000 Arbeitsstunden kamen noch etliche tausend Stunden für Ausbildung und Übung . So wurden nicht nur Löscheinsätze geübt, sondern auch technische Einsätze. Dazu gehörten das Tragen der neuen ABC-Ganzkörperanzüge bis hin zu Motorsägearbeiten aus dem Drehleiter-Korb heraus.
Ähnlich wie bereits bei anderen Freiwilligen Feuerwehren, wurde auch bei den Bad Kissingern nun das Eintrittsalter in die Wehr auf Null Jahre gesenkt. Laut Kommandant Harald Albert sei nur so die Bildung einer "Kinderfeuerwehr" möglich.
Bevor es jedoch zu den Ehrungen kam, überreichte das Kommando wie in den vergangen Jahren noch Gutscheine an die häufigsten Teilnehmer am Übungsdienst und, das ist neu, an all jene Kameraden, die im Jahr 2018 bei über 100 Ernstfalleinsätzen beteiligt waren. Kommandant Harald Albert stand hier mit 198 gefahrenen Einsätzen ganz oben auf der Liste, danach kommen Alexander Beck 163, Timo Dösch 162, Denny Heinsmann 155, Christian Harnus 140, Jürgen Loose 129, Peter Krammer 123, Benjamin Heuring 120, Marco Albert 119, Dieter Bender 119, Dominik Zehe 108, Timo Jan Deen 107 und Rainer Schmitt 102.