Die Aschach ist verschwunden

1 Min
Die alte Brücke am Lanzenweg ist abgerissen. Jetzt werden mehrere große Stahlspund-Elemente eingebaut. Sie sollen ein Abrutschen des Hanges verhindern. Der Bach Aschach verläuft derzeit in einem Rohr. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Die alte Brücke am Lanzenweg ist abgerissen. Jetzt werden mehrere große Stahlspund-Elemente eingebaut. Sie sollen ein Abrutschen des Hanges verhindern. Der Bach Aschach verläuft derzeit in einem Rohr. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Der Hof der Familie Krug ist ebenfalls eine Baustelle. Hier verliefen die Aschach und der Mühlgraben, der nun zugeschüttet ist. Fotos: K. Kupka-Hahn
Der Hof der Familie Krug ist ebenfalls eine Baustelle. Hier verliefen die Aschach und der Mühlgraben, der nun zugeschüttet ist. Fotos: K. Kupka-Hahn
 
Etwa 5,30 Meter tief werden die Elemente eingebaut. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Etwa 5,30 Meter tief werden die Elemente eingebaut. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 

Die Brücke am Lanzenweg war für moderne Fahrzeuge nicht mehr geeignet. Nun investiert der Markt rund 500 000 Euro in einen Neubau.

Es ist laut am Lanzenweg. Der Hydromeisel dröhnt und hämmert. Arbeitet sich Stück für Stück durch den Untergrund. Löst Beton und Basaltsteine. Schicht für Schicht. Über fünf Meter tief. Macht Platz für eine Spundwand. Element für Element setzen die Bauarbeiter. Die ersten stehen bereits. Weitere werden folgen. Schon morgens um 7 Uhr fangen die Tiefbauer mit ihrer Arbeit an - obwohl Ferien sind. Doch die Zeit drängt. "Bis Oktober müssen sie aus dem Wasser heraus sein", erklärt Bürgermeister Waldemar Bug (ödp).

Wegen der Fische und der anderen Wassertiere. Doch welches Wasser? Zu sehen ist momentan keines an der Ecke Lanzenweg/Obere Marktstraße. Bis Anfang Juni floss hier unter der Straße, die eigentlich eine Brücke war, der Bach Aschach vor sich hin. Nun ist dieser verschwunden, wegen der Bauarbeiten in ein Rohr verpackt.
Ebenso fehlt die Brücke. "Die war über 100 Jahre alt", erinnert sich Anwohner Robert Krug. Seine Familie wohnt unmittelbar an der Baustelle, in dem Haus, dass die Älteren im Dorf als "Wolfsmühle" kennen. Seit 1950 lebt Krug darin, wurde hier sogar geboren. "Von meinem Großvater weiß ich, dass, als unser Haus 1906 gebaut wurde, die Brücke schon da war", fügt er hinzu. Doch nun ist das alte "Drumm" weg, abgerissen. Eine neue Brücke wird gebaut.

Im Juni haben die Arbeiten dafür begonnen. "Ich hoffe, dass wir bis zum Jahresende damit fertig sind", sagt der Bürgermeister. Rund 500 000 Euro investiert die Gemeinde in den Neubau. "Für 75 Prozent der förderfähigen Baukosten bekommen wir Zuschüsse", fügt er hinzu. Das sind laut seiner Schätzung rund 250 000 Euro. Geld, das gut angelegt ist. Schließlich war die alte Brücke marode, hielt den neuen großen Fahrzeugen nicht mehr stand. "Manche davon haben eine zulässige Achslast von bis zu 40 Tonnen", sagt der Rathauschef. Zwar führt der Lanzenweg in die sogenannte "Joggesiedlung", in der noch nicht einmal 100 Bewohner leben.


Zwei weitere Brücken

Doch auch diese müssen erreichbar sein - von Feuerwehr, Heizöl- und Getränkelieferanten, Rettungsdiensten und Müllentsorgern. "Die Laster kommen um die Kurve Am Stützle nicht so gut rum", weiß Anwohner Robert Krug. Der 67-Jährige ist von den Bauarbeiten so richtig betroffen. Sein Hof ist weggerissen. Denn darunter verliefen der Bach Aschach und der Mühlgraben. Bei Hochwasser staute sich jenes im Graben und drückte in sein Haus. Nun ist der Mühlgraben dicht, und das Hochwasser Geschichte. Sobald die neue Brücke steht, wird auch Krugs Hof wieder aufgebaut. Nur die Bauarbeiter haben dann weiter zu tun. Auf sie warten noch zwei weitere Brücken, die erneuert werden müssen - die an der Schmalzmühle in Frauenroth und die in der Straße Am Stützle in Zahlbach. "Ich denke nächstes Jahr geht es in Frauenroth weiter", sagt Bug.