Der Nüdlinger "Stern" erstrahlt in neuem Glanz

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Bürgermeister Harald Hofmann (von links), der 1. Vorsitzende des Heimatvereins Peter Brust und Architekt Andreas Halboth in der Gaststätte "Zum Stern" in Nüdlingen. Weitere Bilder finden sich im Artikel.
Bürgermeister Harald Hofmann (von links), der  1. Vorsitzende des Heimatvereins Peter Brust und Architekt Andreas Halboth in der Gaststätte "Zum Stern" in Nüdlingen.  Weitere Bilder finden sich im Artikel.
Ellen Mützel
Die Gaststätte in Nüdlingen vor dem Umbau. Durch den Wasserschaden sind Böden, Decken und Wände durchnässt. Foto: Harald Hofmann
Die Gaststätte in Nüdlingen vor dem Umbau. Durch den Wasserschaden sind Böden, Decken und Wände durchnässt. Foto: Harald Hofmann
 
Der PVC-Boden lag jahrelang über dem alten Holzparkett. Foto: Harald Hofmann
Der PVC-Boden lag jahrelang über dem alten Holzparkett. Foto: Harald Hofmann
 
Das Nebenzimmer ohne Boden. Foto: Harald Hofmann
Das Nebenzimmer ohne Boden. Foto: Harald Hofmann
 
Der Holzboden und der entkleidete Pfosten, der den Raum trägt. Fotos: Andreas Halboth
Der Holzboden und der entkleidete Pfosten, der den Raum trägt. Fotos:  Andreas Halboth
 
Teilweise mussten extra Balken eingefügt werden, um weitere Stabilität zu gewährleisten.
Teilweise mussten extra Balken eingefügt werden, um weitere Stabilität zu gewährleisten.
 
Der Durchgang zum Nebenzimmer wurde erweitert und stabilisiert.
Der Durchgang zum Nebenzimmer wurde erweitert und stabilisiert.
 
Die Theke soll im Laufe des Monats Mai noch ausgetauscht werden.
Die Theke soll im Laufe des Monats Mai noch ausgetauscht werden.
 
Die Wand an der Theke, an der das Wasser herunterlief, wurde komplett entkernt.
Die Wand an der Theke, an der das Wasser herunterlief, wurde komplett entkernt.
 
So sieht der neue Eingang aus, die Garderobe ist handwerklich angepasst an das Eck. Rechts im Bild ist die Pellet-Heizung.
So sieht der neue Eingang aus, die Garderobe ist handwerklich angepasst an das Eck. Rechts im Bild ist die Pellet-Heizung.
 
Der Nebenraum mit dem Nüdlinger Duglasien- /Lärchenboden.
Der Nebenraum mit dem Nüdlinger Duglasien- /Lärchenboden.
 
Das Gasthaus mit breiterem Durchgang.
Das Gasthaus mit breiterem Durchgang.
 
An der Decke sind die freigelegten und abgeschliffenen Balken.
An der Decke sind die freigelegten und abgeschliffenen Balken.
 

Geschichte trifft auf Gegenwart: Die Museumsgaststätte in Nüdlingen ist renoviert. Die Redaktion hat Fotos von den Bauphasen in der Bildergalerie zusammengefasst. So ist der derzeitige Sachstand.

Es ist endlich so weit. Nach zwei Jahren und drei Monaten ist die Museumsgaststätte renoviert. Der Auslöser dafür war ein Wasserschaden im oberen Stockwerk gewesen. Dadurch waren Decke, Wände und Fußboden des Gaststättenbereiches komplett durchnässt und mussten saniert werden. Nachdem die Sanierungsarbeiten beendet waren, übergab Bürgermeister Harald Hofmann (CSU) die Gaststätte am Freitag, 7. Mai, wieder an den Heimatverein Nüdlingens. Hierfür war der 1. Vorsitzende Peter Brust und der Architekt Andreas Halboth gekommen.

20 000 Euro der gesamten 64 000 Euro Sanierungskosten war für die Heizungsinstallation. Das war einer der Wünsche, die der Heimatverein miteinbringen durfte. "Wir hatten früher einen Holzofen. Der Gemeinderat hat dann beschlossen, dass eine Pelletheizung eingebaut wird", so Hofmann.

Auffallend ist der neue, beziehungsweise alte Holzboden, der sich unter dem PVC-Boden verbarg und jetzt freiliegt. Der Bürgermeister ist offensichtlich angetan von dem historischen Wirtshausboden: "Was der Boden wohl für Geschichten erzählen würde, könnte er sprechen." Die Firma Parkett Hofmann hatte ihn erneuert. Den Boden im kleinen Nebenraum nahm sie komplett heraus und ersetze ihn mit einem Lärche- Douglasie-Belag aus dem Gemeindewald Nüdlingens. Diese Arbeiten machten etwa 10 000 Euro aus.

Gaststätte war komplett entkernt

Eine andere Baustelle war die Decke. "In der Decke waren historische Lehmfelder. Durch das Wasser wurden die sehr schwer und mussten raus", sagt der Architekt Halboth. Im Nebenraum sorgten neueingesetzte Balken für mehr Stabilität. Die alten Balken wurden entkleidet. Eine der "unliebsamen, aber für das Projekt außerordentlich wichtige Arbeiten" der Gemeindemitarbeiter war es, die Nägel aus den Deckenbalken zu ziehen und sie dann abzuschleifen. "Das haben sie wirklich gut gemacht", sagt Halboth.

"Wie man sieht, ist die Decke aber noch etwas krumm, die Balken sind gebogen. Das haben wir so gelassen, damit es nicht unnatürlich aussieht", sagt er weiter. Die Firmen hatten den Raum der Gaststätte komplett entkernt. "Das war schon eine wüste Baustelle", erinnert sich Hofmann. Anschließend übernahm der Putz- und Malerbetrieb Wehner und Geis die Trockenbauarbeiten. Die beliefen sich auf etwa 19 000 Euro.

Neuer Tresen kommt noch

Auch auf Wunsch des Heimatvereines vergrößerte Ansgar Kiesel Bauservice den Durchgang zum Nebenzimmer. So könne der Raum besser genutzt werden. Eine weitere Bitte des Heimatvereines war es, die Garderobe aus dem Raum zu nehmen. Diese hat nun ihren Platz im Eingangsbereich. Um die Erneuerung der Elektroinstallation kümmerte der Heimatverein sich mit Hilfe eines Elektrikers selbst. Und:"Der Vorstand hat sich entschlossen, in einen Tresen zu investieren", sagt Peter Brust. Förderung gebe es dazu von der Allianz Kissinger Bogen.

Die Lampen und viele Verkleidungen blieben in ihrer ursprünglichen Gestaltung. Die Beleuchtung erfolgt nun aus einer Mischung von bereits vorhandenen Lampen und modernen Einbauspots. Die oberen Stockwerke wurden noch nicht bearbeitet. Im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) soll für diese Bereiche noch eine Nutzung erörtert werden, die dann auch eine Förderung bekommen würde.

Kosten teilweise übernommen

m April 2019 hatte die Gemeinde das Architekturbüro Halboth beauftragt, den Wasserschaden am Gebäude zu sanieren. "Er hat Erfahrung mit denkmalgeschützten Bauten", sagt Hofmann. Das war wichtig, denn die Baustelle des denkmalgeschützten Gebäudes lief immer in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der unteren Denkmalschutzbehörde Bad Kissingen.

Für die Trocknung des Wasserschadens fielen 34 000 Euro an. Das übernahm komplett die Gebäudeversicherung. Was von den Sanierungskosten als Folge des Wasserschadens gilt und daher von der Versicherung übernommen wird, ist noch nicht abgeschlossen.

Öffnung bald in Aussicht

Die Sanierungsarbeiten dauerten länger, als geplant. "Das Ganze ist in einer Hochkonjunkturphase passiert, es hat dann manchmal gedauert, bis die Firmen gekommen sind", erklärt Halboth. Zudem kamen die Firmen mit ihren Bautrupps wegen Corona nur einzeln.

Heimatvereinsvorsitzender Brust ist zufrieden: "Was da herausgekommen ist, ist echt super. Und wegen Corona konnte der Heimatverein sowieso keine Veranstaltungen hier machen." Auch Hofmann lobt: "Herr Halboth hat eine exzellente Arbeit gemacht." Wenn Corona nicht wäre, könnte die Gaststätte Mitte bis Ende Juni öffnen.