Neben dem Dorffest hat sich der Heimatverein weitere Projekte vorgenommen. Weil die Geld kosten, werden die Beiträge angehoben.
"Die Geschichte des Dorfes und der Burg auf vielfältige Weise erlebbar zu machen", das sind nach Meinung des Vorsitzenden Werner Vogel die Ziele des Heimatvereins. Fränkisch zu tanzen und so die überlieferte "Reitsch'wieser" Tracht zu erhalten, sei ein ebenso lohnenswertes Ziel wie die authentische Geschichtsdarstellung auf Botenlauben.
Die sorge im Übrigen dafür, ergänzte Vogel, dass die Burg im Blickfeld der Öffentlichkeit bleibt. Auch mit dem Unterhalt der Toilettenanlage habe der Verein die Burgruine als Ausflugs- und Wanderziel attraktiver gemacht und als Veranstaltungsort aufgewertet. Die sinnvolle Nutzung sichere den Bestand historischer Bausubstanz. Das gelte auch für das Alte Rathaus mit kleinem Museum und Vereinsdomizil. Der Verein wolle auch dörfliches Gemeinschaftsgut bewahren, etwa die Elisabethkapelle. Dank der Pflege durch Dieter Poldrack, Magda und Franz Laudenbach und anderen Helfern sei sie ein viel besuchtes Schmuckstück.
Erfreuliches konnte auch Franziska Metz berichten. Der in diesem Jahr von ihr gegründeten Kindertanzgruppe seien schon zehn Mädchen und Jungen beigetreten. Für Kinder organisiert sie am 9. März eine Kindermuseumsführung in der Heimatstube.
Burg und Dorf seien zentrale Themen des zweimal jährlich erscheinenden Vereinsjournals "Heimatblatt" mit Geschichte und Geschichten aus Reiterswiesen, erklärte Thomas Renninger. Rathaus, Kirche, Elisabethkapelle und Burg verbinden auch die Wanderwege der vom Heimatverein geschaffenen "Reitsch'wieser Runde", die markante Gebäude und landschaftliche Schönheiten des Stadtteils zeige und auf Tafeln erkläre. Werner Vogel hob hier die Arbeit Harald Hofmanns heraus, der die Betreuung der Routen übernommen hat. Um den Weg noch bekannter zu machen, denke man derzeit über einen Flyer nach.
Die Festspiele als Aushängeschild Das Aushängeschild des Vereins aber bleiben die Botenlauben-Festspiele. "Sie sind zwar seit Jahren das Flaggschiff unseres Vereins", sagte der Vorsitzende, "aber was wir im letzten Jahr gezeigt haben, war der Aufstieg in eine andere Liga." Die kreative Denkpause habe sich ausgezahlt, die neuen Programmpunkte, der Rüsthof als Veranstaltungsort mit dem Solokonzert der Minnelieder und der Schleiersage hätten dem geschichtlichen Anspruch genügt.
Schatzmeisterin Patricia Schodorf machte deutlich, dass der Verein finanziell auf einem soliden Fundament steht. Deshalb könne man wieder größere Projekte angehen. Der stellvertretende Vorsitzende Ludwig Metz umriss die Aufgaben: Das Erdgeschoss des Museums im 300 Jahre alten Rathaus müsse mit hochwertigen Altbaumaterialien saniert werden, einer der Rakoczyfestwagen sei nicht mehr verkehrssicher, und die heraldische Fahne sei teilweise zerschlissen. Auch die beiden Homepages des Vereins müssten neu gestaltet werden. Die Fülle der Aufgaben machte eine Beitragsanpassung erforderlich. Dies wurde ohne Gegenstimmen angenommen.
In den Jahren, in denen kein Burgfest gefeiert wird, steht das Dorf im Fokus, ergänzte Metz. Im Rathausgarten werde deshalb am 9. Juni ein Dorffest mit Musik, Tanz, Theater, Museumsführungen und Kinderprogramm geplant. Auch der Backofen werde zum Brotbacken angeschürt.