Der Zahlbacher Harald Schneider ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Ordenskunde. Er bringt Licht ins Dunkle und erklärt die verschieden Abzeichen.
Harald Schneider beschäftigt sich schon lange mit Hinterlassenschaften aus den Kriegen. Auch eine eigene Ausstellung in der Gemeinde hatte er schon. "Ich habe Nachforschungen über Gefallene der Gemeinde Burkardroth angestellt, und so kam ich zu diesem Hobby", erzählt Schneider.
Deshalb hat er auch entdeckt, dass in einem Artikel in der Saale-Zeitung vom 30. Dezember 2014 über Orden aus dem Ersten Weltkrieg ein paar Fehler waren.
Das erste Abzeichen in der oberen Reihe (v. l.) zeigt, wie bereits beschrieben, das Eiserne Kreuz zweiter Klasse. Gestiftet wurde es allerdings von König Friedrich Wilhelm III. anlässlich der Befreiungskriege von 1813. Kaiser Wilhelm II. erneuerte lediglich die Stiftung im Jahre 1914. Das Bild zeigt ein Eisernes Kreuz für Nichtkämpfer oder sonstige Kriegsteilnehmer.
"Die gibt es wie Sand am Meer", sagt Schneider. Man spricht von über fünf Millionen.
Das Kreuz wurde anschließend nach Hause geschickt und nur das Band wurde von den Soldaten getragen. Schneider schätzt den Wert auf ungefähr 30 Euro (Händlerverkaufspreis).
Das nächste Abzeichen in der Reihe zeigt zwei gekreuzte Schwerter, in der Mitte sind die Jahreszahlen 1914 und 1918 zu lesen. Es handelt sich hier um das Ehrenkreuz für Frontkämpfer. Jeder Frontkämpfer konnte das Abzeichen auf eigenen Antrag bekommen.
Die Verleihung erfolgte dann nach dem jeweiligen Stand des Soldaten. Gestiftet wurde das Abzeichen durch Reichspräsident Paul von Hindenburg im Jahre 1934. "Auch dieses Abzeichen wurde mehrere Millionen Mal verliehen. Der Wert liegt vielleicht bei zehn Euro", berichtet Schneider.
Fast identisch zum ersten Abzeichen sieht das Kreuz rechts in der oberen Reihe aus. Nur das angebrachte Band ist anders. "Das ist das gleiche Abzeichen wie oben links.
Das Band wurde hier falsch angebracht", sagt der 52-Jährige. Also handelt es sich auch hierbei um ein Eisernes Kreuz zweiter Klasse.
Nicht nur für Bayerns Soldaten Die beiden Orden in der unteren Reihe, einmal Vorder- und einmal Rückseite fotografiert, zeigen das Bayerische Militärverdienstkreuz dritter Klasse mit Schwertern. Verliehen wurde es Soldaten der bayerischen Armee oder verbündeten Soldaten.
König Ludwig II. stiftete den Orden.
Manche wurden zurückgegeben "Das Abzeichen gibt es in drei Klassen mit und ohne Krone in Gold, Silber und Kupfer", erzählt Schneider. Die Abzeichen mit Krone sind jeweils eine Stufe höher, und auch die Bänder sind verschieden. Teilweise waren die Abzeichen auch rückgabepflichtig. Die hier vorliegenden Abzeichen wurden am häufigsten verliehen.
Mit Band und Etui haben die Kreuze einen Wert von etwa 50 Euro, schätzt Schneider.
Schon zahlreichen Bürgern der Gemeinde hat der 52-Jährige alte Hinterlassenschaften erklärt und deren Bedeutung vermittelt. Auch den Kontakt zu ehemaligen Kriegsteilnehmern suchte Schneider. Heute leben die meisten von ihnen nicht mehr. Deren Nachlässe verschwinden oft in einem Schrank oder werden weggeworfen.
Harald Schneider ist auf Anfrage bereit, Auskünfte über militärische Hinterlassenschaften zu geben. Er ist unter Tel.: 09734/ 932 293 erreichbar.