Verschollener Soldat: Große Suchaktion mit über 750 Einsatzkräften - er hat sich bewusst versteckt

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Hammelburg: Große Suchaktion nach Soldat - hat er Regeln gebrochen? Bundeswehr äußert sich
In der Donnerstagnacht (6. September 2023) brachen verschiedenste Einheiten auf, um den verschollenen Soldaten im Landkreis Rhön-Grabfeld zu finden. Erst am nächsten Tag tauchte er auf.
Hammelburg: Große Suchaktion nach Soldat - hat er Regeln gebrochen? Bundeswehr äußert sich
ASB Rettungshundestaffel Schweinfurt; tprzem/pixabay.com (Symbolbild); Collage: inFranken.de

Am Donnerstag (6. September 2023) suchten über 750 Einsatzkräfte einen Soldaten aus Hammelburg, der bei einer Einzelkämpferübung verschwand. Er versteckte sich bewusst - ist ihm somit Schuld zuzuweisen?

  • Verschwundener Soldat aus Hammelburg löste große Suchaktion aus
  • Einzelkämpfer bewegten sich zwischen Bad Neustadt und Bad Kissingen
  • Soldat erschien nicht am Treffpunkt - Pressesprecher erklärt Grund
  • GPS-Gerät sendete kein Signal - das ist seine Funktion

Ein spektakulärer Großeinsatz in Unterfranken sorgte am 6. und 7. September 2023 für Aufsehen. Die zur Bundeswehr gehörende Infanterieschule Hammelburg führte eine Übung durch, bei der sich Soldaten alleine durch ein Gebiet zwischen Bad Neustadt und Bad Kissingen zu einem Sammelpunkt bewegen mussten. Einer von ihnen erschien nicht und konnte nicht geortet werden. Daraufhin rückten über 750 Kräfte samt Hubschrauber und Rettungshundestaffel aus. Am kommenden Vormittag tauchte er wohlbehalten an einer Straße auf. In der Woche darauf ordnet der Pressesprecher der Infanterieschule Thomas Heinl das Verhalten des Soldaten gegenüber inFranken.de ein. 

Soldat aus Hammelburg versteckt sich vor "möglichen Feindkräften" - zudem fällt GPS-Gerät aus

Wie kam es dazu, dass der Soldat den Sammelpunkt nicht rechtzeitig aufsuchte? Ihm sei in jedem Fall keine Schuld zuzuweisen, betont Heinl in einer schriftlichen Stellungnahme. "Die ungünstige Verkettung des GPS-Ausfalls und der damit unbekannten Position des Trainingsteilnehmers hat dazu geführt, dass dieser vorerst nicht auffindbar war. Der Soldat hatte körperliche Beschwerden" und sei deswegen in ein Versteck untergetaucht, um nicht von "möglichen Feindkräften" gefunden zu werden. Somit habe er sich gemäß den Regeln verhalten. Durch diese Verzögerung sei er schlicht "wesentlich später erschienen". 

Ausgerechnet sein GPS-Gerät habe einen Defekt gehabt - eine unglückliche Fügung. "Gewöhnlich arbeiten die Geräte störungsfrei. Nichtsdestoweniger kann es, wie in diesem Fall, zu Ausfällen während der Übung kommen, davor ist kein elektrisches Gerät geschützt", so Heinl. Die Geräte ermöglichten es üblicherweise, die Einzelkämpfer jederzeit zu orten und "Auffälligkeiten, wie beispielsweise Bewegungslosigkeit oder das Verlassen des Übungsbereiches" zu erkennen.

Fazit des Vorfall ist: "Konsequenzen für den Soldaten sind nicht vorgesehen, da kein Fehlverhalten vorlag." Weitere Nachrichten aus Bad Kissingen findest du in unserem Lokalressort.