Ein vermisster Soldat aus Hammelburg hat in der Rhön eine umfangreiche Vermisstensuche verursacht. Über 750 Einsatzkräfte rückten aus.
- Soldat der Infanterieschule Hammelburg verschwindet bei Übung spurlos
- Polizei, Bergwacht, Hundestaffel - mehrere Einheiten rücken aus
- Kräfte kommen unter anderem aus Würzburg, Schweinfurt und Bad Neustadt
In dieser Woche fand eine Orientierungsübung der Infanterieschule Hammelburg zwischen Bad Neustadt und Bad Kissingen statt. Hierbei müssen Soldaten einzeln unerkannt zu einer gewissen Zeit einen bekannten Sammelpunkt erreichen. Ein Teilnehmer kam jedoch nicht an und blieb verschwunden. Daraufhin begann am Donnerstag (6. September 2023) eine großangelegte Suchaktion.
Großaufgebot sucht vermissten Soldaten - GPS-Tracker sendet kein Signal mehr
Zunächst hatten die Ausbilder nach dem Verstreichen einer Karenzzeit damit begonnen, den Soldaten zu suchen, "leider jedoch erfolglos", heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Polizei Bayern und der Bundeswehr. Die Soldaten sind gewöhnlich mit GPS-Trackern ausgestattet, doch genau bei dem verschwundenen Mann hatte das Gerät einen technischen Fehler und sendete kein Signal mehr. Umgehend begaben sich die alarmierten Rettungskräfte in den Übungsraum bei Burgwallbach begannen mit der Suche - darunter
- die Feuerwehren Burgwallbach und Bad Neustadt
- das Bayerische Rote Kreuz
- die Polizeiinspektion Bad Neustadt
- das Unterstützungskommando der Bereitschaftspolizei Würzburg
- die Wasser- und Bergwacht
- die Hundestaffeln aus Haßfurt, Sömmersdorf und Rhön-Grabfeld
"Insgesamt 200 Angehörige der Feuerwehr, des Bayerischen Roten Kreuzes, der Bergwacht Oberelsbach, Wasserwacht Rhön-Grabfeld und Wasserrettung Schweinfurt waren vor Ort, dazu kamen 40 Polizisten", so die Zahlen. "Aufgrund fehlender Ansatzpunkte" wurde die Suche um 2 Uhr nachts unterbrochen, berichtet die ASB Rettungshundestaffel Schweinfurt.
"Plötzlich lächelnde Gesichter" - Soldat taucht am Vormittag auf
Am Donnerstagmorgen (7. September 2023) verstärkte die Infanterieschule gemeinsam mit dem Vereinte Nationen Ausbildungszentrum und dem Sanitätsversorgungszentrum Hammelburg die Suche um weitere 513 Soldaten. "Somit waren über 750 Kräfte an der Suche in dem 75 Quadratkilometer großen Übungsgelände beteiligt. Um 10.18 Uhr tauchte der Soldat schließlich mit leichten Blessuren in Arnshausen bei Bad Kissingen auf, wie die Rettungshundestaffel Schweinfurt inFranken.de berichtet.
"Erleichterung machte sich breit, als die Meldung 'Soldat lebendig aufgefunden!' über Funk gemeldet wurde. Man konnte das Abfallen der Anspannung regelrecht spüren, plötzlich sah man lächelnde Gesichter und die Stimmung war wie ausgewechselt, auch wenn die meisten bereits eine anstrengende Zeit hinter sich gebracht hatten", heißt es im Fazit.