Bildstockwandern und Einblick ins Grafenleben

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Diesmal war es der Aschacher Bildhauer Ludwig Bauer (rechts), der Interessierte bei der Bildstockwanderung begleitete. .Foto: Werner Vogel
Diesmal war es der Aschacher Bildhauer Ludwig Bauer (rechts), der Interessierte bei der Bildstockwanderung begleitete. .Foto: Werner Vogel
 

Der Heimatverein Aschach kümmert sich seit 36 Jahren mit Erfolg um den Erhalt der 30 Bildstöcke des Ortes. Zum Tag des offenen Denkmals startete eine Bildstockführung im Schlosshof . Und in den Musen gab es am Museumstag Sonderführungen.

Heimat-, Wander- und Gartenbauverein und Aschacher Museen kooperieren seit Jahren. Mit Bildhauer Ludwig J. Bauer und Ehepaar Krausenberger, die die Broschüre zu den Bildstockwanderrouten initiiert und gestaltet haben, hatte man kundige Wanderführer.
Die Experten verstanden es fesselnd, den vielen Flurdenkmalen Leben einzuhauchen. Vom Kreuzdachhaus Bildstock, dem typischen Frömmigkeitszeichen aus Findlingsbocken der Region, über die Rokoko-Marienstatue im
Schlosshof, dem Brückenheiligen Nepomuk auf der Brücke über die Aschach, bis zum Dreiseitenbildstock aus grünem Sandstein wusste Bauer Hintergründe zu erklärten, ebenso die Gesteinsarten und die Intention der Künstler. Das kleine, fachlich interessierte Publikum folgte Ludwig J. Bauer, wenn er erklärte: "Man muss als Bildhauer verliebt sein in den Stein, denn nur so lassen sich Spannung und Struktur in das Werk schneiden." Er gehört, wie sein Bruder Michael Bauer, zu denjenigen, die selbst der einen oder anderen Bildstock schufen oder restauriert haben.
Zum Tag des offenen Denkmals wurden nicht nur das Graf Luxburg -, das Volkskunde- und das Schulmuseum geöffnet. Neben den dortigen Sonderführungen hatte Museumsleiterin Annette Späth einmalige Schmankerl auf der Museumskarte anzubieten.
Einzelne Exponate oder Themen wurden detailliert von Experten vorgestellt. So konnte im Rahmen von "Museum geht fremd" in Kooperation mit den Städtischen Sammlungen Schweinfurt eine weitere zeitgeschichtliche Epoche des Schlosses Aschach vorgestellt werden. Thea Brendel erklärte, dass das Schloss in den Kriegsjahren als Steingutmanufaktur genutzt wurde und hatte das Zimmer mit "Aschacher Steingut" im Schloss mit Exponaten aus Schweinfurt angereichert.
Auch was es mit der Verbindung der Grafenfamilie Luxburg mit Reichskanzler Bismarck auf sich hat, erklärte Brigitte Ludwig anhand des Por traits von Franz von Lenbach das im Schloss gezeigt wird.
"Schloss Aschach ist ein vielfältiges Denkmal, nicht nur als Bauwerk, sondern auch als Denkmal der Wohnkultur der Gründerzeit", erläuterte Annette Späth, die Museumsleiterin. Auch wenn die Museen nicht offiziell auf der Liste des Tag des offenen Denkmals staden, hatte sie ein vielfältiges Programm zusammengestellt, das viele Besucher lockte.

Schon seit zehn Jahren führt Renate Kiesel durchs Schloss. Seine Geschichte reiche zurück ins 12. Jahrhundert, als die Grafen von Hennebergs die Burg errichten ließen. Im 16. Jahrhundert bauten die Würzburger Fürstbischöfe sie zum Jagdschloss aus. Seit 1874 diente die Anlage als Sommerschloss der Grafen von Luxburg. 1955 kam es mit seiner kompletten Ausstattung und den wertvollen Sammlungen als Schenkung in den Besitz des Bezirk Unterfranken.
"So ereignisreich seine Geschichte, so vielfältig präsentiert sich das Museum heute, und es gibt so viel zu sehen. Die "Oohs" und "Aahs" der Besucher konnten das nur belegen.
Walter Kögler führte den Gesangverein Goldbach durch die einzelnen Räume des Museums, erklärte die Gemälde, die Sammlungen und die Kunstwerke. Vor allem das chinesische Porzellan beeindrucke die Besucher, wie er und Gudrun Schüler, Besucherin aus Hösbach, bekundeten: "Ich bin echt beeindruckt von den vielen Originalen." kwv