Etliche Linden waren nach dem Abbruch der Heinz-Kalk-Klinik in Bad Kissingen gepflanzt worden. Jetzt, acht Jahre später, wurden sie gefällt.
Die Baustelle am Runden Brunnen wirkt seit ein paar Tagen noch trostloser als sonst. Denn mehr als zehn Bäume wurden hier gefällt. Dabei waren diese Linden erst vor etwa acht Jahren neu gepflanzt worden - auf dem Gelände, wo früher die Heinz-Kalk-Klinik stand. Viele Spaziergänger und Bewohner wundern sich jetzt darüber, dass die Bäume verschwunden sind. Zudem wird in der Stadt darüber diskutiert.
"Ja, die Bäume sind weg", bestätigt Hartmut Holzheimer vom Wasserwirtschaftsamt. Die Behörde ist schon seit Ende vergangenen Jahres dabei, den Runden Brunnen sowie das Technikgebäude an der Unteren Saline zu sanieren.
Bäume waren richtig verdorrt
Rund 1,7 Millionen Euro investiert der Freistaat hier. Ursprünglich sollten die Arbeiten bis zum Beginn der neuen Kursaison im Mai abgeschlossen sein. Doch daraus wird offenbar nichts - auch wegen der nun gefällten Bäume.
"Einige davon waren bereits abgestorben", begründet Holzheimer das Vorgehen. Der Chef der Bad Kissinger Kurgärtnerei, Martin Christ, kann das bestätigen. "Einige Linden waren regelrecht verdorrt. Auch die restlichen wären eingegangen."
Als Ursache dafür nennt der Fachmann den schlechten Untergrund. Er sei so stark verdichtet und mit Gestein versehen gewesen, dass sich darin kein Wasser sammeln konnte. "Die Bäume hätten hier wirklich keine Chance gehabt", fügt Christ hinzu. Doch macht es nun Sinn, weitere hier anzupflanzen?
Jetzt ein kleiner Park geplant
Schließlich ist vorgesehen, dass auf dem Areal um den Runden Brunnen etwa 30 Blauglockenbäume gepflanzt werden und sogar ein kleiner Park entsteht. "Deshalb wird nun der Untergrund ausgebaggert und mit Mutterboden aufgefüllt", erklärt der Chef der Kurgärtnerei. Zu dem nun geplanten Park kann Hartmut Holzheimer vom Wasserwirtschaftsamt noch nichts Konkretes sagen - nur so viel: "Wir wollen das Gelände anders anlegen als geplant. Momentan laufen noch die Gespräche dafür."
Die Idee dazu, dort einen kleinen Park anzulegen, habe der Kulturreferent der Stadt
Bad Kissingen, Peter Weidisch, gehabt. Der schlug außerdem vor, diesen als sogenannten "Sieboldpark" Adam Elias von Siebold zu widmen, um dessen Verdienste um das Wissen zu den Bad Kissinger Heilquellen zu würdigen.
Der Gynäkologe und Hochschullehrer wurde 1775 in Würzburg geboren, ist im Internet-Lexikon Wikipedia nachzulesen. Der Wissenschaftler hat sich intensiv mit den Bad Kissinger Heilquellen befasst und seine Erkenntnisse in dem Werk "Ausführliche Beschreibungen der Heilquellen zu Kissingen und ihre Auswirkung besonders bei Frauenzimmerkrankheiten" 1828 aufgeschrieben.
Auch Thomas Hack, Pressesprecher der Stadt Bad Kissingen bestätigt die Pläne für den Park. Er betont jedoch: "Das ist keine Sache der Stadt. Der Kulturreferent ist lediglich der Ideengeber."
Bäume fällen, ist immer ein heißes Thema.
Ja, ich habe Verständnis dafür, dass am Gradierbau die Bäume gefällt werden mussten. Wenn Herr Holzheimer und Herrn Christ dies sagen und auch erklären, kann man dies auch zweifelsfrei glauben. Ich kenne beide, Herrn Christ und Herrn Holzheimer und habe stets beste Erfahrungen bei Fragen mit ihnen gemacht. Man kann sich deshalb sicher sein, wenn mal alles fertig ist, dass Sie Lösungen in Bezug auf neue Bäume finden werden.
Anders sieht es bei dem Baumfällarbeiten zwischen den Schweizerhaus und dem Salinenblick aus. Hier wurde meiner Meinung nach völlig unkontrolliert abgeholzt. Dafür ist dann aber das Forstamt Bad Kissingen unter der Leitung von Herrn Maunz verantwortlich. Hierin habe ich mein Vertrauen an die Personen leider verloren. Auch sollten sich alle Stadträte diese Fällerei mal in einer Ortbegehung zu Augen führen.