Sie haben ja ziemlich viel mit Facebook gearbeitet...
Das Medium war nicht entscheidend. Entscheidend war, was ich gesagt habe.
Wenn Herr Schneider sein Stadtratsmandat nicht annimmt und Geschäftsleitender Beamter bleibt, wovon auszugehen ist, müssen Sie eng mit ihrem ehemaligen Gegenkandidaten zusammenarbeiten. Meinen Sie, das klappt reibungslos?
Das weiß ich nicht. Wir haben auf der persönlichen Ebene einen fairen Wahlkampf geführt. Von daher sind die Voraussetzungen gut. Aber jetzt ist der Wahlkampf zu Ende. Als Leiter der Verwaltung begegnen wir uns in anderen Rollen. Wir werden in Ruhe und gegenseitiger Wertschätzung miteinander ins Gespräch kommen.
Wann brechen Sie Ihre Zelte in Rüsselsheim ab?
Das kann ich noch nicht genau sagen. Durch die aktuelle Corona-Krise bin ich auch im Verwaltungsstab der Stadt zur Bewältigung der Krise eingebunden. Von daher konnte ich den Zeitpunkt meines Weggangs noch nicht abstimmen. Das wird diese Woche passieren.
Wenn Sie Ihr Amt am 1. Mai in Bad Kissingen antreten, ist der Spuk mit dem Corona-Virus hoffentlich vorbei. Aber die Stadt wird noch erheblich mit den Folgen zu kämpfen haben. Machen Sie schon Pläne, was dann für Sie als Stadtoberhaupt zu tun ist?
Ich werde aller Voraussicht nach leider noch damit beschäftigt sein. Selbstverständlich mache ich mir Gedanken. Drei Ziele sind aus meiner Sicht entscheidend: Erstens müssen wir die Krise gesundheitlich gut überstehen. Das heißt weniger Ansteckungen und bestmögliche Versorgung der Infizierten. Zweitens müssen wir die zivilgesellschaftlichen Hilfen bündeln und koordinieren. Drittens müssen wir den wirtschaftlichen Schaden minimieren. Die Sorgen der Kissinger Unternehmen und Arbeitnehmer sind auch meine.
Kay Blankenburg und die Stadt haben nun die erste Maßnahme zur Förderung der Liquidität der Unternehmen initiiert, als sie die Gewährungen von Stundungen für Unternehmen erleichtert hat. Weitere staatliche Förderungen müssen und werden folgen. Mir ist eine Botschaft wichtig: Die Stadt steht an ihrer Seite. Bad Kissingen steht zusammen.
Wie wollen Sie im Stadtrat Mehrheiten hinter sich bringen? Die SPD allein hat ja keine Mehrheit. Mit wem könnten Sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen?
Das ist ganz normal. Die Gesellschaft wird bunter, also werden auch deren Vertreter vielfältiger. Das heißt mehr Diskussion, Kommunikation und Verhandlung.
Das Interview führteHeike Paulus