Die Elisabethinerinnen haben das Krankenhaus zwar 2004 verkauft, lebten aber weiter im angegliederten Kloster und feierten Messen in der Krankenhauskapelle. Damit ist ab 1. März Schluss. Ein Rückblick auf ihr Wirken.
Für Regina Dwornitzak und die Elisabetherinnen-Schwestern sind es traurige Tage. Tage des Abschieds. "Es ist ein Jammer", sagt die Generaloberin. Die Ordensgemeinschaft, die das St. Elisabeth-Krankenhaus gegründet, aufgebaut und bis zum Verkauf im Jahr 2004 auch betrieben hat, verlässt die Klinik nun endgültig - nach 71 Jahren. "Wir waren nie eine große Gemeinschaft", sagt Generaloberin Regina.
Die Kongregation hatte zu ihren besten Zeiten in Bad Kissingen 125 Schwestern. Doch das ist schon viele Jahre her. Jetzt sind noch elf übrig - die meisten davon in hohem Alter. Bis Ende Februar werden sie alle ausziehen. Das Klostergebäude am Eli wie auch die Krankenhauskapelle stehen ab März leer. Der letzte Gottesdienst findet am 1. März statt.
Wie alles begann
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam eine kleine Gruppe Elisabethinerinnen nach Bad Kissingen. In der Stadt bauten sie sich eine neue Existenz auf. Am Elisabethentag 1949, also am 19. November, nahmen sie die erste Abteilung des von ihnen gegründeten St. Elisabeth-Krankenhauses in Betrieb. Die Klinik befand sich in den ersten Jahren am Theater. "Die damalige Generaloberin wollte immer noch Schwestern aus Breslau hierherholen", berichtet Schwester Regina. 28 Frauen gehörten der Schwesternschaft zu dem Zeitpunkt an.
In den folgenden 13 Jahren ließen sie eine Krankenpflegeschule errichten und ein Altersheim in der Salinenstraße - das heutige Caritas Seniorenzentrum St. Elisabeth. "Dort im Stiftshaus wohnten die Schwestern, die aus Breslau zurückgeführt wurden. Da war ich dabei, als sie halb verhungert in Kissingen ankamen", sagt sie. Das war 1962. Die übrigen Schwestern wohnten am Krankenhaus am Theater. Um den Orden zusammenzuführen und weil das Krankenhaus in der Stadt schon bald zu klein wurde, begannen nach mehrjährigen Verhandlungen mit Stadt und Freistaat die Arbeiten am Ballinghain. Dort entstanden das heutige St. Elisabeth-Krankenhaus sowie das Klostergebäude mitsamt Speisesaal und Krankenhauskapelle. "Wir waren froh, dass wir endlich das Mutterhaus hatten. Das war unser Haus", erzählt die Oberin.
Die Schwestern waren jung und voller Tatendrang. "Wir wollten etwas bewirken. Das Krankenhaus war damals eines der größten Bauwerke in der Stadt", sagt sie. 275 Patienten konnten dort versorgt werden. Schwester Regina erinnert sich gern an diese Zeit zurück, vor allem an die Einweihungsfeier. Feuerwehr und Rotes Kreuz halfen, die Patienten in den Neubau zu verlegen. "Ein Patient wurde noch in der Stadt an den Mandeln operiert und ist dann im Neubau aus der Narkose aufgewacht", erzählt sie eine Anekdote.
Von Erweiterung bis Verkauf
Das neue Kloster habe es ermöglicht, auch Elisabethinerinnen aus kleineren Niederlassungen nach Bad Kissingen zu holen. Die Kongregation wuchs. Zwei Schwestern arbeiteten im Eli auf jeder Station. Neben der medizinischen Betreuung kümmerten sie sich auch um den Glauben. Jeden Abend verteilten sie Weihwasser in den Zimmern und spendeten Patienten die Heilige Kommunion.
Das Krankenhaus lief viele Jahre stabil. Ab den 1990er Jahren wurde es sogar noch erweitert und saniert, "aber es kam der Zeitpunkt, als sich alles verschlechterte", sagt die Generaloberin. Zum einen schrumpfte die Schwesternschaft. Das Bemühen der Ordensleitung um Nachwuchs blieb ohne Erfolg. Kurz vor dem Verkauf seien nur 20 Elisabethinerinnen übrig geblieben, davon arbeiteten noch drei in der Pflege. Zudem bekam der vergleichsweise kleine Klinikstandort Probleme sich wirtschaftlich zu behaupten. "Nach reiflichem Überlegen und schweren Herzens haben wir uns entschlossen unser Krankenhaus zu verkaufen", erzählt Dwornitzak, die zu dem Zeitpunkt seit drei Jahren das Amt der Generaloberin ausübte. Den Kauferlös steckten die Schwestern in die Sanierung des Elisabethenheims, welches sie 2007 der Caritas übergaben. Das angegliederte Stiftshaus dient den verbliebenen Schwestern als Altersruhesitz. "Dort können wir so lange wohnen, wie wir einen Konvent haben", sagt sie.